Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance REVIEW
Es ist schon ein Weilchen her, als sich Kingdom Hearts: Dream Drop Distance für den Nintendo 3DS vorgestellt hat und abermals die Charaktere Sora und Riku durch die Welt von Final Fantasy und Disney schickte. Das hieß, wieder phantastische Welten voller Magie entdecken und böse Schergen aus jenen mittels Schlüsselschwert tilgen. So möchten wir euch mitnehmen, nach 358/2 Days und Re:coded wieder ins mobile Kingdom Hearts einzutauchen.
Neue Welten
Die Geschichte beginnt mit einer Aufgabe, bei der Sora und Riku beweisen sollen, dass sie würdige Träger des Schlüsselschwertes sind. Natürlich nehmen beide die Herausforderung an und kämpfen sich durch einen Tunnel, in dem schon die ersten Taten auf sie warten. Mal sollt ihr in der jeweiligen Rolle eine gewisse Anzahl an Sternen sammeln, ein anderes Mal einen impulsiven Gegner besiegen. Gelingen euch die geforderten Aufträge nicht, müsst ihr leider das ganze Unterfangen ein weiteres mal wiederholen.
Endlich angekommen in der neuen Welt, dürft ihr gleich Bekanntschaft mit neuen Charakteren aus dem Square Enix Universum schließen. Neku und einige seiner Freunde, die in “the World ends with you“ auf dem DS ihr Debüt fanden, freuen sich schon darauf euch kennenzulernen. Natürlich stehen euch die noch recht unbekannten Figuren tapfer im Kampf gegen die Traumfänger zur Seite, die hier mitunter die größte Gefahr darstellen. Als Traumfänger werden jene Gegner bezeichnet, die recht bunt in der Welt von Disney auftrumpfen. Und auch wenn sie anfänglich recht knuffig aussehen, sind die keineswegs zu unterschätzen. Doch ihr besitzt ja euer geliebtes Schlüsselschwert, mit denen ihr das Gesocks aus den wundervollen Welten vom Glöckner von Notre Dame, Tron Legacy oder auch Pinocchio vertreibt.
In Echtzeitkämpfen bereinigt ihr dementsprechend die Bereiche und bekommt nebenbei noch eine Geschichte erzählt, die den Disney Vorlagen recht ähnlich sind. Selbstverständlich helfen euch aber auch die Protagonisten der einzelnen Filme, wie Sam aus Tron Legacy, oder der Glöckner selbst bei euren Missionen, die weit über eine Prüfung hinausgehen. Selbst auf Micky, Donald und Goofy müssen eingefleischte Disney Fans nicht verzichten. Diese Hilfe reicht eigentlich zwar aus, dennoch bekommt ihr einen wertvollen Helfer in Form eines Geistes an die Seite gestellt. Diese, eure Geister, sehen zwar wie Traumfänger aus und theoretisch sind sie es auch, aber sie kämpfen eben auf eurer Seite. Der kunterbunte Geselle taucht im Geschehen auf und prügelt sich zusammen mit euch den Weg frei. Wie aber auch die Traumfänger, besitzt das gutartige Wesen ganz eigene Fähigkeiten, die viel Einfluss auf den Zustand des Gegners nehmen können. Herbeigerufene Spezial-Attacken machen gleich mehrere Gegner auf einmal platt und schenken euch wertvolle Erfahrungspunkte.
Aufleveln und mehr
Und so ist schon der Grundstein zum nächsten Thema gelegt, denn Erfahrungspunkte sind mitunter der wichtigste Faktor in einem Rollenspiel, zu dem auch Kingdom Hearts: Dream Drop Distance zählt. Allgemein lohnt es sich immer, gegen die bösen Buben anzutreten, um die wertvollen Erfahrungspunkte nach einem Sieg einzuheimsen. Habt ihr genügend zusammengesammelt, steigt ihr im Angriff, der Abwehr oder im Ausüben der Magie auf. Ist ein Gebiet befriedet, ihr aber noch nicht auf der gewünschten Angriffsstufe, könnt ihr das Areal jederzeit wiederholt aufsuchen, damit weitere Traumfänger auftauchen, an denen ihr euch Stärken dürft. Als kraftvoller Recke gilt es dann gegen einen Endgegner anzutreten, der am Ende jeder Welt wartet. Da ihr auch auf immer bessere Ausrüstung verzichten müsst, ist somit das sogenannte Aufleveln ein recht wichtiger Faktor. Und nicht nur ihr steigt mit euren Attributen auf, auch euer Geist, von dem ihr sogar zwei gleichzeitig in die Schlacht mitnehmen könnt.
Ferner steigert ihr euch nicht nur in den Statuswerten, sondern könnt zusätzlich weitere Fähigkeiten erwerben. Beim Händler eures Vertrauens, oder in Truhen versteckt, die überall herumstehen, gibt es unter anderem Zauber zu entdecken. Nicht fernab vom Spielbeginn, dürft ihr auch schon die erste Feuer- oder Eis Magie einsetzen und insbesondere die Endgegner damit auf sicheren Abstand halten. Neben diverser Angriffszauber, gibt es unter anderem auch Heilmagie, wie beispielsweise Vita oder Vigra (stärker) , die so manche verzwickte Situation retten können. Hinzu gesellen sich starke Angriffe aus der Luft, ein fieser Schnitzer auf dem Boden oder mehrere kraftvolle Schläge nacheinander, die euch durch die Welten von Disney führen. Ist jedoch ein Angriff oder Zauber gewählt sowie eingesetzt, muss sich die Energie erst einmal wieder aufladen, bevor es zu einer erneuten Anwendung kommen kann. Wehrendessen dürft ihr aber zum nächsten Angriff Umschweifen oder auf Standard Schläge setzen. Dabei steht euch eine ganze Palette an Zauber und besonderer Angriffe zur Verfügung, die die Kämpfe sehr abwechslungsreich gestalten. Ebenso dürft ihr euren Geist mit zusätzlichen Attributen ausstatten, die sich zum Beispiel in eurem Gepäck befinden und von eurer Spielfigur nicht weiter benötigt werden.
Wie ich bereits am Anfang erwähnte, müssen Sora und Riku die Meisterprüfung ablegen, was beide Charaktere spielbar macht. Sie durchlaufen parallel die Welten, erleben aber ganz eigene Abenteuer. Nichts was der eine tut, nimmt Einfluss auf den Anderen. Und obwohl sich auch beide recht ähnlich spielen, wirkt das Geschehen dennoch recht abwechslungsreich und frisch. Um die Kämpfe und die Begehung der Areale derweil noch anspruchsvoller zu gestalten, können beide Helden sich um Laternen schwingen oder gleiten schier endlose Geländer entlang. Mit einem rechtzeitigen Absprung landen die Helden sogar direkt oberhalb des Gegners und wandeln den Sprung in eine kraftvolle Attacke um, die sogar Gruppen von Gegnern in Mitleidenschaft ziehen kann.
Ebenso sorgen eure Geister für den besonderen Hauch an Motivation, denn diese können sogar eine Art Metamorphose eingehen, wenn ihr bis zu 3 Monster gleichzeitig verschmelzt. Um die Geister miteinander zu kombinieren, benötigt ihr die dem Spiel beiliegen AR-Karten. Öffnet ihr das Menü, startet die 3DS Kamera ganz automatisch und scannt die Karte ein. Ansonsten dürft ihr sie ganz Haustier-Like füttern, graulen und die mit Spielchen unterhalten. Das steigern nicht nur das Wohlbefinden eurer Kreatur, sonder lässt die Liebe zu euch wachsen. Wer dann immer noch Langeweile hat, darf es mit einer neuen Farbe ausstatten oder einfach nur ohne weiteren Sinn anstupsen.
Der Blickfang
Ja, Kingdom Hearts: Dream Drop Distance ist ein wundervolles Spiel, das auch gerade in der Optik punktet. Ob die Hauptprotagonisten, die Nebenfiguren, die Monster oder die Disney Charaktere, alles ist so wunderschön und mit Liebe zum Detail gestaltet. In jedem Winkel gibt es etwas zu entdecken und alles ist so kunterbunt, als sähe man sich gerade eines von Disneys Meisterwerken an. Des Weiteren werden die Texturen durch den dreidimensionalen Effekt noch weicher auf den Bildschirm gezaubert, sodass euer Auge die gesamte Zeit eine Wohltat erfährt. Dieser Genuss setzt sich ebenso bei der Musik fort, die nicht nur recht ähnlich der Cartoons klingt, sondern scheinbar sogar 1:1 entnommen wurde. Dazu gesellt sich noch eine englische Sprachausgabe, die auch ohne Übersetzung phantastisch klingt, aber von deutschen Bildschirmtexten unterstützt wird.
Die Steuerung ist recht einfach gehalten und dafür auch für Einsteiger ins Genre geeignet. Gleichzeitig findet man durch diese Tatsache auch schnell wieder ins Spiel zurück, sollte man einmal länger pausieren. Gelegentlich kommt noch der Touchscreen zum Einsatz, der aber keinesfalls den Schwerpunkt von Kingdom Hearts: Dream Drop Distance kennzeichnet, denn die meiste Zeit werden die normalen Buttons sowie das Schiebepad verwendet. Dafür fungiert der untere Bildschirm perfekt als Kartenübersicht und erleichtert so die Orientierung, die euch gut 30-35 Spielstunden auf trapp hält.