Killer Instinct Definitiv Edition REVIEW
Bei Killer Instinct handelt es sich um ein Beat’em’up, welches aus der Schmiede der Rare Studios entstammt. Das seinerzeit recht träge Gameplay konnte Spieler nur bedingt von Street Fighter, Mortal Kombat und Tekken weglocken. Dennoch scharrte die Reihe eigene Fans um sich, die verheißungsvoll auf eine Fortsetzung warteten. Mit der Xbox One und der Lizenz der Rare Studios im Gepäck, geht Killer Instinct nun erneut an den Start und bringt neben dem Urgestein an Kämpfern, auch einen Schwung neuer Charaktere mit. Die frisch erschienene Definitiv Edition behält es sich zudem vor, alle DLC Kämpfer aus der im Jahre 2013 erschienenen Version, frei zugänglich zu machen. Somit steigt der aktuelle Kader auf 26 Protagonisten an, bringt aber noch weitere Inhalte mit sowie ein originaler Soundtrack des Beat’em’ups.
26 Killer
Die Killer Instinct Definitiv Edition ist vollpackt mir einem Kader an Kreaturen, Menschen und halben Göttern, die sich allesamt miteinander messen möchten. Natürlich besteht das Prinzip daraus, dass ihr euch einen Charakter aussucht und in einem Zweikampf mit Schlägen, Tritten sowie Specialmoves den Gegenüber ordentlich unter Druck setzt. Hier gilt jedoch nicht das Prinzip, dass der Stärkere gewinnt. Jeder der 26 Charaktere hat seine eigenen Vor- wie auch Nachteile. So gibt es die stämmigen Recken, die mit einem Schlag oder Tritt ordentlich austeilen und zudem noch sehr robust sind, dafür aber eher langsam in den Bewegungen. Die kleineren und schmaleren Kämpfer sind wiederum sehr wendig und agil, haben dafür aber eine geringere Abwehr und ziehen auch im Angriff der Kontrahenten weniger Lebensenergie ab.
Somit hat jeder der Recken gleiche Voraussetzungen, die von euch natürlich im Match bestmöglich umgesetzten werden müssen. Dazu dienen wie typisch im Gerne dutzende Moves, Kombos und Superangriffe, die über Tastenkombinationen ausgelöst werden. Dennoch ist nie eine gesunde Abwehrhaltung zu vernachlässigen, denn euer Gegner wird jeden Moment zu seinen Gunsten versuchen auszunutzen. Wer stattdessen einem regelrechten Hagel an gegnerischen Attacken ausgesetzt ist, kann mittels Kombobrecher den Spieß umdrehen und vielleicht einen Sieg einfahren. Gleichzeitig gibt es am unteren Bildschirmrand einen Balken zu erspähen, der sich schlicht „Schatten“ nennt. Ist dieser halb oder komplett gefüllt, wird es euch ermöglicht, einen kraftvollen Angriff umzusetzen und somit dem Gegner einen noch größeren Schaden zuzufügen.
Natürlich können die Matches inkl. Charakter und Stage frei gewählt werden. Ist danach noch der Gegner bestimmt und die erwählten Protagonisten haben eine Optik zugeordnet bekommen, geht es in die erste von bis zu drei Runden, bei denen zugleich noch eine Zeit abläuft. Dabei muss das Spiel nicht zwangsläufig gegen einen CPU bestritten werden, sondern kann lokal oder gar Online mit einen realen Mitspieler gezockt werden.
Schattenlords und Story-Modus
Schon lange ist es nicht mehr genug, freie Matches anzuwählen und für jedes einzelne Match die Herausforderer sowie Stages zu bestimmen. Inzwischen sind Story-Modes Teil des Beat’em’Up-Gernes geworden. Das heißt, ihr wählt euch einen Kämpfer aus dem vorgegebenen Kader und bekommt die jeweiligen Matches vorgegeben. In der Schattenlord-Geschichte dürft ihr gar drei Recken wählen, die sich einem Abenteuer stellen, dessen Erzählungen in Kämpfe münden. Hierbei gilt aber zu beachten, dass das Ausscheiden von Kämpfern, die durch Niederlagen einhergehen, die Schwierigkeit weiter anreichert. Dies heißt, verliert ihr einen Kampf, muss dieser nicht nur Wiederholt werden, sondern die Auswahl eurer Kämpfer minimiert sich um eine Person.
Wer den Kampf stattdessen gewinnt, dabei aber ordentlich Lebensenergie lässt, sollte diese durch Items auffrischen, um im kommenden Kampf nicht weitere Nachteile erfahren zu müssen. Glücklicherweise gibt es weitere Vorteile, die erspielt werden können und euch so das Abenteuer etwas humaner gestaltet. Diese Items gibt es nach jedem gewonnenen Kampf, können aber sogar im Shop erworben werden. Da eure Gegner mit jedem neuen Spielzug ebenso an Stärke gewinnen und eigene Items einsetzen, die sie teilweise noch robuster machen, kann es ohne Einsatz eigener Utensilien recht knifflig werden. Insbesondere die Heilung und das Wiederbeleben der Charaktere sollte eurerseits nie vernachlässigt werden.
Wer noch eine Schippe oben drauf legen möchte, sollte im Survial-Modus hineinschauen. Dieser begnügt sich nicht nur mit einem Gegner, sondern liefert sie euch nacheinander, ohne dass ihr euch lange erholen könnt. Zwar gibt euch ein Sieg die Lebensenergie wieder zurück, dennoch wird es mit jedem neuen Krieger ein wenig kniffliger. Gerade Vollprofis und Genrekenner kommen in dem Modus vollends auf ihre Kosten.
Definitiv Edition
Die Killer Instinct Definitiv Edition ist nicht nur mit neuen Inhalten vollgepackt, die man seinerzeit separat für ein kleines Entgelt erwerben konnte, sondern enthält die ersten beiden Arcarde Killer Instinct Games aus den Neunziger Jahren sowie einen originalen Soundtrack des aktuellen Ablegers.
Neben altbekannten Kämpfern wie Jago, T.C. Combo, Spinal, Cinder, Sabrewulf oder Riptor, trumpft die Definitiv Edition mit allen DLC Kämpfern auf, die nach dem Release der ersten Xbox One Version veröffentlicht wurden und Besitzer des Season Pass gratis erhalten haben. Darunter sind beispielsweise weitere bekannte Helden aus den Rare Studios wie der mutierte Frosch Rush. Dieser rettete in den Battletoads Abenteuern zusammen mit seinen Brüdern mehr als nur einmal die Welt vor ihrer Auslöschung. Gleichzeitig sind die Kostüme sowie Schauplätze aus den Seasons 1-3 enthalten und bieten damit weitere Vielfalt.
Killer Instinct 1 und 2
Allgemein kann man nicht sagen, dass das Genre schon damals neu erfunden wurde, denn das Prinzip ist schnell klar. Mit verschiedenen Tastenkombinationen versucht ihr spezielle Moves auszuführen und damit dem Gegner ordentlich Energie abzuziehen, bis sein Lebensbalken gen Nullpunkt ist. Natürlich versucht euer Gegenüber nichts anderes, was bedeutet, auch gut auf die Deckung zu achten.
Dabei sind beide Teile fast identisch gehalten und verlangen einen inzwischen recht träge wirkenden Schlagabtausch mit Kicks und Punches, Deckungen und Sprüngen, sowie Feuerbällen und Superattacken. Dazu sind zumeist 3 Runden angesetzt, von denen ihr mindestens zwei gewinnen müsst. Geht ihr bereits aus den ersten zwei Runden als Sieger hervor, gilt der Kampf als gewonnen und der nächste Kontrahent wird euch präsentiert. Somit hält sich das Spielprinzip zwar recht sparsam, aus damaliger Sicht aber vollkommen normal.
Wirklich Spaß bringt hier nur der Multiplayer, der erlaubt, eine weitere Person mitmischen zu lassen. Wie im Zeitalter von Arcadeautomaten typisch, geht dies aber nur lokal.
Technisch konnte man den Titeln eher eine klobige Steuerung vorwerfen, denn die Kommandos wollten einfach nicht so sitzen, wie es eingegeben wird. So ist es insbesondere schwierig, spezielle Moves so auszuführen, dass sie den Gegner mit voller Breitseite erwischen. Manchmal ist es wirklich ein ewiges Gefummel, bis die Attacke passt. Aus heutiger Sicht ist dies fast schon eine Zumutung und auch die damalige Zeit hatte genügend Beispiele, dass flüssigere Abläufe durchaus klappen können. Nervig wird es aber dann erst recht, wenn selbst Sprünge einfach nicht gelingen wollten und man dadurch zur Zielscheibe vom Gegner wird. Letztlich sind beide Teile aber eine tolle Zugabe, die auf dem grafischen Niveau des Nintendo 64 basieren.
Technik
Mit flüssigen Abläufen hat die Killer Instinct Definitiv Edition gar keine Probleme. Die Kombinationen mit dem GamePad funktionieren optimal und zaubern einen regelrechten Effektzauber auf das Fernsehgerät. In Millisekunden hageln die Fäuste, Ellenbogen, Knie, Köpfe und Füße auf die beiden Kämpfer ein. Dabei wird an Ideenreichtum kaum gespart, denn unter den Figuren befinden sich Skelette, Kampfroboter, Mumien, Werwölfe und einige andere Wesen, die der Fantasy kreativer Köpfe entstammen. Killer Instinct selbst ist aber bekannt für die Gewaltdarstellung, die jedoch nicht der übertriebenen Darstellung von Mortal Kombat gleicht. Stattdessen wird es typisch für die Reihe wieder relativ blutig. Dennoch ist die Altersfreigabe auf 16 Jahre festgesetzt, was nachzuvollziehen ist. Leider sind die Stages ein wenig rar in ihrer Anzahl, können dafür aber mit ihrer Aufmachung relativ gut überzeugen.
Der Sound ist peppig, mitreißend und passt perfekt zum Prügler aus dem Hause Microsoft. Wer gefallen an den jeweiligen Musikstücken findet, kann unabhängig vom Spiel, alle auf dem originalen Soundtrack befindlichen Songs in Dauerschleife durch die Ohren jagen. Die Akustik im Spiel wird selbstverständlich durch Rufe, Schreie und frechen Sprüchen der Charaktere angereichert.
Die Steuerung ist ähnlich der Street Fighter Reihe aufgebaut und geht recht flüssig, wenn man nicht unbedingt ein blutiger Anfänger ist. Die Special-Moves benötigen jedoch ein wenig Routine, gelingen dann aber reibungslos. Letztlich werden meines Erachtens alle Möglichkeiten ausgeschöpft und keine der Tasten haben sinnlose Belegungen. Somit dürfen Spieler aus einer großen Palette aus Moves zerren, die auch an Unterhaltung nicht sparen.
Ihr habt mich neugierig gemacht, werde mir das Spiel demnächst zulegen 🙂 Ich muss sagen Ihr gefallt mir langsam immer mehr und ich finde eure Bewertungen (zumindest die Bepunktungen) besser als bei gamestar 😉
Vielen Dank,
wobei natürlich eine Bewertung schon je Redakteur unterschiedlich ausfallen kann. Jeder achtet auf andere Sachen, insbesondere wenn er das Genre mag, oder hasst. 🙂