Inazuma Eleven Folgen 1-26 REZENSION
Kürzlich konnten wir dank der Kickers in Erinnerungen schwelgen. Anfang der neunziger Jahre eroberte das Anime die deutschen Gefilde und machte den japanischen Trickfilm populär. Natürlich ist dies auch nicht das einzige Anime, das sich um das Thema Fußball kümmert. Im Laufe der Jahre tauchten einige Serien auf, wie unter anderem auch die Inazum Eleven. Ich selbst wurde auf den Trickfilm über die zugehörigen Videospiele vom Entwickler Level 5 aufmerksam, die ihr Debüt auf dem Nintendo DS feierten. Begeistert von den Games, befasste ich mich später mit der Serie, die wirklich eine gute Vorlage war.
Wie alles begann
Im Fokus der Serie ist der junge Schüler Mark Evens, dessen größte Leidenschaft das Fußballspielen ist. Seine sehr überschaubare Mannschaft kommt aber schon lange nicht mehr zum Trainieren, da einfach die Mitglieder fehlen. Für Mark, der seinem inzwischen verstorbenen Opa nacheifert, ist die Sache klar, er muss mehr Spieler finden, um elf Personen zusammenzubekommen, die zusammen die Raimon Jr. High Fußballmannschaft bilden. Und so schafft er es mittels Ehrgeiz, das Team fast zu vervollständigen. Nur ein letzter Mann fehlt, der aber mit Axel Blaze nicht lange auf sich warten lässt und ein Topstürmer bietet. Somit ist auch der erste Sieg nicht fern, der nun auch den Blick anderer auf die neue Mannschaftszusammenstellung fokussiert. Leider kommt so aber auch der Druck einher, jedes Spiel zu gewinnen, um in das Finale des Frontier-Turnier zu kommen, auf das alle zustreben.
Während der 26. Folgen, bei denen ihr einige Matches begleitet, werdet ihr Zeuge, wie die Raimon Jr. High immer mehr Mitglieder hinzugewinnt und dadurch auch neue Techniken mit dem Ball erlernt. Aus einstigen Konkurrenten werden plötzlich Freunde und auch die Vergangenheit bringt weitere Bekanntschaften hervor, die der Mannschaft guttun. Letztlich hilft dem jungen und ehrgeizigen Mark noch ein Notizbuch bei seinem Vorhaben, die Raimon Jr. High an die Spitze der Fußballmannschaften in Japan zu bringen.
Fußball meets Hokus Kopus
Dabei nimmt sich das Anime Inazuma Eleven nicht wirklich ernst, denn die Fußballspiele sind mit interessanten Angriffen ausgeschmückt, die fernab der Realität sind. So erlernt Mark Evens beispielsweise die Torverteidung – Himmelshand, währenddessen Axel Blaze und Mitspieler Kevin die Attacke Feuertornado auf das Tor des Gegners loslassen. Jedoch können auch die Gegner einige nette Angriffe, wie unter anderem das Todesdreieck, welches Torhüter Mark sehr unter Druck setzt. Im Laufe der Geschichte kommen immer mehr Abwehr- und Angriffstechniken hinzu, die die eigentlichen Matches sehr spannend gestalten und hinzu auch optisch in Szene setzten.
Hinzu kommt, dass all die anderen Mannschaften alles andere als normal sind. So bekommt es die Raimon Elf zum Beispiel mit Ninjas oder halben Göttern zu tun, die all ihre Konflikte über ein Fußballspiel austragen. Selbstverständlich wird drumherum auch eine Geschichte erzählt, denn hinter der Teilnahme am Frontier-Turnier, sind noch andere Machenschaften Bestandteil der Story von Inazuma Eleven. So stellt fast jeder der Spieler sein eigenes Schicksal in den Mittelpunkt, welches im Verlauf des Animes viele Zusammenhänge erläutert. Letztlich darf auch ein Drahtzieher kaum fehlen, der sich in der Figur des Ray Dark darstellt und einige finstere Pläne verfolgt, um sich für vergangene Geschehnisse zu rächen.
Visuell
Das Anime selbst hat inzwischen auch schon ein paar Jahre verstreichen lassen, dennoch ist es noch zeitgemäß und in bester Bildqualität. Farbenfroh mit all den Superattacken, ist Inazuma Eleven ein wahrer Hingucker, der aber auch mit viel Klamauk spielt und sich kaum wirklich ernst nimmt. Die Charaktere sind teils sehr extravagant, was aber sowieso für japanische Animes recht prägnant ist. Einige Spieler wirken optisch wie Tiere, währenddessen andere wiederum ein sehr ungewöhnliches Gesicht oder eine kuriose Haarpracht besitzen.
Der Sound und die musikalische Untermalung ist mehr als gelungen und unterlegt jedes Szenario immer optimal. Insbesondere wenn die Situation verzwickt oder nahezu gefährlich ist, wird die Musik noch dramatischer und steigert somit auch den visuellen Eindruck. Aber auch fröhliche Sounds begleiten das Anime immer, wenn es gerade verlangt wird. Ein wenig Kritik muss ich leider aber an der Synchronisation loswerden, die teils recht schräg bei einigen Charakteren wirkt. Die Stimmen werden zu übertrieben gesprochen und passen daher kaum zu jenen Figuren, die mit normalen Sprechern ausgestattet sind. Da sich Inazuma Eleven aber auch dem Klamauk annimmt, kann man über diesen Kritikpunkt locker hinwegsehen. Zudem ist durch den Witz im Anime die Altersfreigabe auf 6 Jahren festgesetzt. Allgemein sprechen die Folgen eher ein jüngere Publikum an, oder all jene, die einfach nicht erwachsen werden wollen.
Die 4 DVDs im schicken bunten Schuber umfassen die Folgen 1-26, die zusammen 650 Minuten betragen. Die Disks haben allesamt das Bildformat 16/9 und begeistert mit Dolby Digital 2.0. Die Sprache ist deutsch, womit sich eingefleischte Animefans leider begnügen müssen. Eine japanische Tonspur sucht man also vergebens.
Fazit
Inazum Eleven wird höchstwahrscheinlich nur denjenigen gefallen, die Fußball mögen, die Spiele kennen oder Animes vergöttern. Dennoch muss man sagen, dass der eigentliche Sport sehr aufgelockert wurde und die Matches mit diversen speziellen Angriffen für genügend Spannung sorgen. Neben den eigentlichen Matches, verstrickt sich die Geschichte um die Raimon Elf aber auch in andere Erzählungen, die wiederum zum Weitergucken zwingen. Zum kleinen Preis lädt euch das Anime ein, die Geschichte um Mark Evens und all seinen Freunden beizuwohnen, die nur ein Ziel haben – das Frontier-Turnier zu gewinnen und ihre Leidenschaft des Sports auszuleben.