Horizon Forbidden West: Burning Shores REVIEW
Über ein Jahr nach dem Release von Horizon Forbidden West (Review) stellt sich der DLC Burning Shores vor und bringt ein neues Abenteuer mit. Doch schon mit der Veröffentlichung wird das Spiel an einigen Stellen zerrissen. Was es damit auf sich hat und ob diese Kritik zu Horizon Forbidden West: Burning Shores gerechtfertigt ist, möchte ich näher erläutern.
Neue Ziele
Auch in Burning Shores steuern wir die Heldin Aloy. Das neue Abenteuer knüpft direkt an das Ende von Forbidden West an, was gleichzeitig bedeutet, dass die Hauptstory durchgespielt werden muss. Automatisch öffnet sich eine weitere Hauptquest, die uns in neue Gefilde führt. Es geht nach Los Angeles, das seinen Glanz längst verloren hat. Dennoch ist die Mission wichtig, denn ein sogenannter Zeniths konnte dorthin entkommen. Um sich dem neuen Antagonisten Walter Londra zu stellen, verlässt sie San Francisco und findet neue Verbündete.
Im Gegensatz zu den Vorgängern erhält Aloy nun dauerhafte Unterstützung in Form von Seyka. Die Kriegerin vom Stamm der Quen folgt der verstoßenen Nora auf Schritt und Tritt und erweist sich als gute Gefährtin. Denn eines hat sich nicht geändert: Gefahren lauern zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Das bedeutet, dass ihr wieder Dutzende von Kämpfen ausfechten müsst, und diesmal härter als je zuvor. Gegenüber dem Hauptspiel ändert sich dabei nicht viel. Ihr taktiert im Nah- wie Fernkampf und versucht den gigantischen Metallbiestern ein Teil nach dem anderen vom Körper zu schlagen oder zu schießen, bis sie euch schutzlos ausgeliefert sind. Doch ist weiterhin Obacht geboten, da die Bestien nicht wenig entgegenzusetzen haben.
Die Erweiterung
Selbstverständlich habt ihr Zugang zu neuen Waffen und Rüstungen, die euch unter anderem die Quen zur Verfügung stellen. Aber auch die fortlaufende Story bietet ein paar Zugaben. So wird nicht nur das verfügbare Arsenal erweitert, sondern auch die Gegnertypen, wie beispielsweise der Wasserflügel, der nicht nur fliegen, sondern gar tauchen kann. Dieses neue Geschöpf wird ferner sogar euer neues Reittier und macht anfänglich verwehrte Passagen zugänglich.
Die Story umfasst durchschnittlich 7 – 8 Stunden Spielzeit, bei denen es aber nicht bleiben muss. Im DLC wurden abermals einige Sammelobjekte verstreut und zahlreiche Truhen mit interessantem Fundus versteckt. Auf gewohnte Gameplay-Elemente muss ebenso wenig verzichtet werden, was einen leichten Wiedereinstieg ermöglicht, sollte euer Besuch in der postapokalyptischen Welt schon länger zurückliegen. Und wer gar nicht ablassen kann, wird mit den Nebenquest noch einige Aufgaben an die Hand bekommen.
Unangebrachte Kritik
Doch so harmonisch das alles klingt, stellt sich die Frage, warum Horizon Forbidden West: Burning Shores so kritisch gesehen wird. Es sei noch einmal daran erinnert, dass die Geschichte in Los Angeles spielt, das einst von Glanz und Glamour umgeben war. Der Entwickler Guerrilla Games wollte dem Action-Adventure einen Hauch von Hollywood verpassen und verwickelte Aloy in eine leichte Liebesgeschichte. Was harmlos klingt, wird im Netz derzeit heftig diskutiert und von manchen unverständlicherweise sogar verpönt. Denn die rothaarige Heldin hat sich nicht für das männliche Geschlecht entschieden.
Ich finde eine negative Diskussion diesbezüglich völlig überflüssig und möchte erwähnen, dass Abwertungen aufgrund der sexuellen Orientierung (einer Videospielfigur!!!) komplett deplatziert sind. Solltet ihr in irgendeiner Form Probleme mit gleichgeschlechtlicher Liebe haben, solltet ihr besser einen großen Bogen um den DLC machen.
Technik
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die Erweiterung Burning Shores ist nur für die PlayStation 5 erhältlich. Dafür bekommt ihr traumhaft schöne und ergreifende Schauplätze geboten, die nicht immer an eine Postapokalypse erinnern. Einen technischen Sprung zum Hauptspiel kann ich nicht feststellen. Was ich leider immer noch kritisch sehe, ist die teilweise ungünstige Kameraperspektive. Gerade wenn ein riesiges Biest Aloy den Weg abschneidet, kann es schon mal passieren, dass die komplette Sicht versperrt ist und man kaum richtig agieren kann. An dieser Stelle muss noch immer händisch nachjustiert werden.
Der Sound bedarf keiner Verbesserung. Alles passt und fühlt sich richtig an. Sanfte wie aggressive Klänge präsentieren sich je nach Situation und untermalen den Moment immer richtig. Ebenso angenehm ist die deutsche Sprachausgabe, die dem Hauptspiel treu bleibt. Dennoch muss ich kurz erwähnen, dass ich persönlich die Stimmen von Aloy und Seyka sehr ähnlich finde, wodurch es gelegentlich zu Verwechselungen bei den Dialogen kommt.
Die Steuerung geht nach einigen Minuten leicht von der Hand. Da ihr sowieso gezwungen seid, Horizon Forbidden West erst einmal zu beenden, solltet ihr mit allen Manövern vertraut sein. Die vielfältigen Angriffsmöglichkeiten wissen auch im DLC weiterhin zu begeistern.
Pro & Kontra
- Tolle Kulissen mit schönen Momenten
- Herausfordernde Kämpfe mit neuen Maschinen
- Weiteres Arsenal und viele Sammelgegenstände
- Kameraperspektive sorgt gelegentlich für Nachteile
- Eine etwas längere Story wäre schön gewesen