Golden Sun REVIEW

Golden Sun war auf dem GameBoy Advence ein herausragendes Rollenspiel, das versuchte neue Wege zu bestreiten und funktionierende Gameplay-Elemente beizubehalten. Auch ich kam seinerzeit in den Genuss, über einen Nintendo DS das Spiel nachzuholen. Verdienterweise ist das Spiel nun auch für Switch-Besitzer zugänglich, denn es ist im kostenpflichtigen Nintendo Switch Online Abo vertreten. Für mich heißt das, Erinnerungen auffrischen und noch einmal die Gründe erleben, die mich damals so gefesselt haben.

Der Anfang eines Abenteuers

Die Geschichte von Golden Sun beginnt auf dem Kontinent Angara im Dorf Vale. Ihr wertet Zeuge, wie ein Sturm über das Dorf unseres Helden Isaac hereinbricht, als er noch ein Kind ist. Der Sturm ist nicht das, was er zu sein scheint, und in den folgenden Ereignissen verliert Isaac seinen Vater und seine Freundin Jenna ihre Eltern und ihren Bruder. Schließlich stolpert unser Held zufällig über die beiden Schuldigen und wird prompt niedergeschlagen. Einige Jahre vergehen und das Siegel der Verbotenen Kunst der Alchemie ist gebrochen. Nun müssen unser Held Isaac und seine Gefährten aufbrechen, um die Mächte hinter dem Siegel aufzuhalten, bevor die Welt, wie er sie kennt, zerstört wird.

Golden Sun ist in jeder Hinsicht ein sehr traditionelles Rollenspiel, bei dem ihr in der übliche Routine von Stadt zu Dungeon reißt. Das Spiel ist jedoch in einigen Punkten einzigartig. Interessante, aber durchaus einfache Quests, komplexe, aber lösbare Rätsel und gut gestaltete Dungeons werden euch geboten. Die Rätsel sind das wichtigste Spielelement. Isaac und sein Begleiter haben die Fähigkeit, Psynergy zu verwenden, was in diesem Spiel das Äquivalent zu Zaubersprüchen ist. Psynergy wird nicht nur im Kampf, sondern auch auf dem Spielfeld eingesetzt. Isaac muss Psynergy wie Push und Douse einsetzen, um die verschiedenen Herausforderungen zu lösen.

Das wichtigste System im Spiel ist sicherlich das Dschinn-System. Auf seiner Suche trifft Isaac auf Dschinns, die er überreden kann, sich ihm anzuschließen, indem er mit ihnen spricht oder einen Kampf gegen sie gewinnt. Die Dschinns werden dann einem Charakter zugeordnet. Durch diesen Zuweisungsprozess kann sich die Klasse eines Charakters ändern, ebenso wie die Psynergy, die er besitzt. Obwohl es am einfachsten ist, die Dschinns ihren Charakteren nach den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Wind zuzuordnen, ergeben sich durch das Mischen der Dschinns einzigartige Klassen, die den Status und die Psynergy eines Charakters bestimmen. Das heißt, Experimentieren lohnt sich.

Die Kämpfe

Das Kampfsystem von Golden Sun ist rundenbasiert. Ihr wählt zunächst die Optionen Kämpfen, Fliehen oder Charakterstatus anzeigen. Mit der Wahl von Kämpfen beginnt die Schlacht, bei dem ihr zwischen Angriff, Psynergy, Dschinn, Beschwörung, Verwendung von Gegenständen oder Verteidigung wählen müsst. Der Angriff führt eine normale physische Attacke aus und Psynergy lässt euch Zauber verwenden.

Der Dschinn erlaubt es dem Charakter, eine Spezialfähigkeit seines ausgerüsteten Dschinns zu nutzen und ihn in den Standby-Modus zu versetzen. Für die Beschwörung muss sich mindestens 1 Dschinn im Standby-Modus befinden. Nach der Beschwörung braucht dieser Dschinn 1 Runde, um sich zu erholen, bevor er wieder auf den Charakter gelegt werden kann. Je mehr Dschinns desselben Elements sich im Standby-Modus befinden, desto mächtiger fällt die Beschwörungen aus. Ohne eine durchdachte Strategie wird es in einigen Aufeinandertreffen mit Gegnern oder gar Bossen schwer werden.

Die Steuerung des JRPGs ist ausreichend reaktionsschnell und die Navigation durch die Menüs und die Positionierung von Isaac zur Lösung der Rätsel ist kinderleicht. Der einzige große Kritikpunkt ist das Zurückspringen im Spiel, da es keine Möglichkeit gibt, sofort zu zuvor besuchten Orten zu springen. Das kann sehr frustrierend sein, wenn ihr feststellt, dass er einen Dschinn verpasst hat oder einfach nur eine bestimmte Stadt noch einmal besuchen möchte, um die Minispiele zu spielen.

Technik

Die Grafik in diesem Spiel verwendet einen Psuedo-3D-Effekt. Die Hintergründe und Schauplätze im Spiel sind aus damaliger Zeit sehr schön gestaltet und hell wie freundlich. Die Charakter-Sprites sind funktional und die Kämpfe sind eine Augenweide. Die beschworenen Dschinns in den Kämpfen sind grafisch am beeindruckendsten und die gelegentlichen Drehungen im Kampf vermitteln euch ein Panorama-Gefühl. Auch einige der gegnerischen Designs sind von Ideenreichtum geprägt. ABER: Wenn ich es aus heutiger Sicht spiele, die mir längst Fotorealismus an jeder Stelle präsentiert, tut mir Golden Sun in den Augen weh. Früher konnte ich es stundenlang zocken, heute muss ich nach einiger Zeit aufhören, weil ich diese Grafik nicht mehr gewohnt bin. Natürlich ist das Rollenspiel auf der Nintendo Switch hochskaliert, aber das funktioniert ja auch bei SNES-Klassikern. Der Versuch des 3D-Gewands funktioniert einfach nicht mehr so gekonnt, wie zum Release im Jahre 2001. Die 16-Bit JRPGs gefallen mir auf der Switch um einiges besser.

Was die Musik betrifft, kann das Spiel mit einer recht eingängigen Nuance aufwarten. Die Melodien sind im Allgemeinen sehr inspirierend und es gibt auch einige, die in bestimmten Dungeons für Atmosphäre sorgen. Einziger Kritikpunkt ist, dass der Soundchip des Game Boy Advance dem Soundtrack des Spiels nicht gerecht werden kann, was sich leider auch bei der Portierung auf die Nintendo Switch nicht ändert. Die Soundeffekte im Spiel sind recht gut gelungen. Die üblichen Explosionen und Zaubergeräusche, gepaart mit abwechslungsreichen Pieptönen, erinnern an alte 2D-JRPGs aus 16-Bit-Zeiten – und das gefällt mir.

Erwähnenswert ist ebenfalls, dass ihr in der Nintendo Switch Online Bibliothek den Titel in der deutschen Version findet. Alternativ sind auch weitere Sprachen verfügbar.

Pro & Kontra

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Pros
  • Gutes Gameplay mit abwechslungsreichen Kämpfen
  • Interessantes Feature mit den Dschinns
  • Deutsche Version verfügbar

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Cons
  • Grafik nicht gut gealtert

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Spiel Bewertung
Singleplayer
82
82
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Wenn ich Golden Sun mit den Maßstäben von 2001 (Release US) messen würde, wäre es ein Meilenstein. Im Jahr 2024 muss es leider einige Federn lassen, vor allem in grafischer Hinsicht. Wenn man aber die Gameplay-Elemente im Vordergrund sieht, funktioniert das Spiel auch heute noch sehr gut und macht Spaß. Sympathische Charaktere und vielfältige Monster runden das Spiel ab. Für die Zugänglichkeit wurde auch die deutsche Version beigefügt.

- Von  Rena

Ein einstiger Meilenstein, der leider über die Jahre etwas an Glanz verloren hat.
Gameboy Advance
Nintendo Switch

Golden Sun REVIEW

USK 0 PEGI 3

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