Food Wars Vol. 2 REZENSION
Mit Food Wars hat Kazé Anfang des Jahres einen neuen Anime rund ums Thema Essen aufgenommen. Die lange als Geheimtipp geltende Produktion von J.C. Staff hat es mir sofort angetan und mich mit dem ersten Schwung schon als Fan gewonnen. Entsprechend groß war meine Vorfreude auf die zweite Volume, die seit Mitte März 2017 in den Händlerregalen steht. Ob der Anime sein Niveau hält, erfahrt ihr in unserer Kritik.
Das Camp der Hölle
Volume 2 umfasst die Folgen 7-12 und führt den Anime somit bereits zum Halbfinale der ersten, insgesamt 24. Folgen langen Staffel. Diesmal müssen sich die Schüler der Totsuki-Akademie einer vollkommen neuen Herausforderung stellen und in einem Trainingscamp ihr Können unter Beweis stellen. Geschult werden sie dabei von ehemaligen Absolventen der renommierten Kochschule, die keine Nachsicht erlauben und Fehler streng und mit dem Rauswurf aus der Akademie ahnden.
Ganz schön harter Tobak für Soma Yukihira und seine neuen Freunde. Schon am ersten Tag werden mehrere Schüler Opfer der harten Regeln und auch Soma´s schüchterner Freundin Megumi scheint dieses Schicksal zu drohen. Zum Glück hat sie aber Soma an ihrer Seite, der alles tut, um seiner der zwar talentierten, aber nicht an ihre Fähigkeiten glaubenden Jungköchin unter die Arme zu greifen und sich sogar mit den Lehrkräften anlegt.
Kochen was das Zeug hält
Eine der großen Stärken von Food Wars war bereits in den ersten Folgen die fantastische Balance zwischen dem einerseits sehr juvenilen und sich auch für den ein oder anderen schlüpfrigen Witz nicht zu Schade seienden Humor auf der einen Seite und den großen Fokus auf die Essensthematik auf der anderen Seite. Natürlich hat die Totsuki-Akademie recht wenig gemein mit einer echten Kochschule, dennoch nimmt das Thema Kochen, teilweise sogar die Wertschätzung für Nahrungsmittel einen großen Stellenwert ein, wobei die Adaption des gleichnamigen Manga von Autor Yuto Tsukuda und Illustrator Shun Saeki dann doch noch ein bisschen mehr auf Witz und Humor zielt als etwa Silver Spoon.
Diesmal dreht sich einer großer Teil der Handlung um das bei den Schülern als „höllisches Camp“ Trainingswoche, in der die neuen Jahrgänge der Totsuki in einem Sternehotel residieren, aber nicht ausspannen dürfen. Stattdessen müssen sie ihr bereits erlerntes Wissen in diversen Prüfungen unter Beweis stellen und ihr Talent unter den prüfenden Blicken von ehemaligen Absolventen der Kochschule unter Beweis stellen. Damit haben so einige Schüler ihre Probleme, nicht zuletzt auch die schüchterne Megumi. Gemeinsam mit Soma ist sie in ein Team aufgeteilt eingeteilt worden und übersteht nicht zuletzt Dank der Hilfe ihres Freundes den ersten Tag mit Ach und Krach.
Erneut nimmt das Zubereiten von – wirklich schmackhaft visualisierten – Speisen einen großen Teil jeder Folge ein. Der schlüpfrige Humor wurde etwas zurückgeschraubt, was dem Anime in meinen Augen ganz gut tut, zumal auch der Slapstick-Humor und die teilweise sehr abgefahrenen Charaktere für genügend Gelächter sorgen.
Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen
Nach wie vor angetan bin ich von den fantastischen Zeichnungen. Vor allem die actionreich choreografierten Koch-Battles und die schmackhaft dargestellten Gerichte sind ein wahrer Augenschmaus. Manche der gezeichneten Speisen sehen gar so lecker aus, das ich mich dabei ertappt habe, wie mir vor dem Fernseher das Wasser im Munde zusammengelaufen ist! Kleine Abstriche muss man aber teilweise bei den Zeichnungen der Umgebungen (etwa Hotelzimmer und Küchen) machen, die manchmal etwas leer wirken.
Die Charakter-Designs gefallen mir hingegen von Folge zu Folge mehr und versprühen einen wunderbaren Charme, der sich mit der Charakterisierung der einzelnen Figuren deckt. Der etwas hitzköpfige und sehr ambitionierte Soma ist nicht unbedingt der sympathischste Hauptcharakter aller Zeiten, allerdings kann ich verstehen, warum seine Figur aus Story-Gründen so angelegt wurde. Es sind vor allem die Nebenfiguren, wie Megumi, Takumi und Co. die es mir angetan haben. Glücklicherweise schaffen es die Macher trotz der durchaus vollgepackten Handlung pro Folge immer noch ein bisschen Charakterisierung zu betreiben und die Figuren samt ihren Hintergrund stimmig zu etablieren.
Ein sehr gutes Händchen hat Kazé übrigens bei der Auswahl der Sprecher an den Tag gelegt. Die deutsche Synchronisation ist auf einem so guten Niveau, das ich die ebenfalls sehr gelungene japanische Fassung nie vermisst habe. Wie vom Publisher gewohnt, kann man natürlich zwischen deutschen und japanischen Ton wählen und bei Bedarf deutsche Untertitel aktivieren.
Auf dem Silberling selbst gibt es neben ein paar Trailern zu anderen Werken aus dem Hause Kazé leider keine Extras. Dafür ist das Digibook wieder sehr hochwertig gestaltet und kommt mit einem informativen Booklet daher, welches einen kleinen Abriss zu jeder Folge von Volume 2 und Informationen zu diversen Charakteren gibt. Die Ton- und Bildqualität ist einwandfrei und bietet keinen Anlass zur Kritik.
Fazit
Schon die ersten Episoden von Food Wars haben mich vollends entzückt und mich zu einem absoluten Fan gemacht. Meine Leidenschaft für den Anime ist nach der Volume 2 sogar noch gestärkt, denn auf die bereits etablierten Stärken wurde kontinuierlich aufgebaut. Die Koch-Battles sind sehr unterhaltsam gestaltet, der Humor trifft fast immer ins Schwarze und die Charaktere sind enorm liebenswert. Auch beim Drumherum der deutschen Ausgabe gibt es nichts zu meckern. Die Sprecher verleihen ihren Figuren viel Charme und Witz, das Digibook samt Booklet sowie die Ton- und Bildqualität besitzen die gewohnt gute Qualität, die man von Kazé gewohnt ist.