Faxanadu REVIEW

Faxanadu ist ein Action-Rollenspiel, das am 28. Dezember 1990 für das Nintendo Entertainment System (NES) in Europa erschien. Bereits 3 Jahre zuvor konnten die Japaner in den Genuss des Games kommen. 1989 kam es auf den US-Markt.

Als ich den Titel zum ersten Mal sah, hatte ich einen Gedanken. Faxanadu klingt fast wie Xanadu. Unter dem Begriff „Xanadu“ gibt es viele Dinge, aber ich meine speziell das Videospiel von 1985, das unter dem Titel „Dragon Slayer II: Xanadu“ bekannt wurde. Da hat aber jemand gut abgekupfert, dachte ich mir. Dem ist aber nicht so, denn bei Faxanadu handelt es sich um eine Nebengeschichte, die aber völlig unabhängig von der „Dragon Slayer“-Reihe funktioniert. Der Titel Faxanadu setzt sich aus zwei Wörtern zusammen, nämlich Famicom (japanische Bezeichnung für das NES) und Xanadu. Doch genug der Randinformationen und rein ins Abenteuer aus 8 Bit-Zeiten.

Auf ins Abenteuer

Die Geschichte von Faxanadu beginnt in Eolis am Fuße des Weltenbaums. Die Elfenstadt, in der einst Frieden und Wohlstand herrschten, steht kurz vor der Zerstörung. Bösartige Kreaturen verwüsten die friedliche Welt und versetzen die Menschen in Angst und Schrecken. Nach langer Abwesenheit nähert sich ein namenloser Wanderer seiner Heimatstadt Eolis, die bereits am Rande des Zerfalls steht. In der Stadt angekommen, bittet er um eine Audienz beim Elfenkönig. Dieser erzählt dem Wanderer von den schrecklichen Ereignissen und wie das Unheil aufgehalten werden kann. Vom König auserwählt, muss sich der Held der Geschichte auf den beschwerlichen Weg zum Weltenbaum machen.

Hinter den Mauern von Eolis angekommen, besteht eure erste Aufgabe darin, den König zu finden. Mit wenig Lebensenergie macht ihr euch auf die Suche. Glücklicherweise erklärt euch das Oberhaupt des Elfenvolkes nicht nur eure Mission, sondern gibt euch auch ein wenig Gold mit auf den Weg. Wie in den meisten Rollenspielen könnt ihr nun die örtlichen Läden unsicher machen. Ein Schwert und ein Schild solltet ihr von eurem Taschengeld mitnehmen. Auch ohne einen Schlüssel, den ihr in einem der Läden kaufen könnt, kann eure Reise nicht beginnen. Denn das Spiel geizt nicht mit verschlossenen Türen.

Gut ausgerüstet geht es nun in die feindlichen Gebiete, um sich den bösartigen Kreaturen zu stellen. Meist reichen ein paar einfache Schwerthiebe, um die Gegner vom Bildschirm zu fegen. Für jede besiegte Kreatur erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die euch ab einer bestimmten Menge einen höheren Rang bescheren, und eure Gegner hinterlassen nach ihrer Vernichtung oft Gold und nützliche Werkzeuge.

Nach kurzen Abstechern in feindliches Gebiet erreicht ihr schon die nächste Stadt, um eure Vorräte aufzustocken und gegebenenfalls neue Waffen in euer Inventar aufzunehmen. Gerade die Vielfalt an Waffen, Ausrüstung und Gegenständen weiß in Faxanadu besonders zu überzeugen. So gibt es nicht nur verschiedene Schwerter und Schilde zu kaufen, nein, auch eure Kleidung kann bis hin zur Rüstung erweitert werden. Ob euer Held ein Lederwams trägt oder in einer prächtigen Rüstung unterwegs ist, wird übrigens immer optisch dargestellt.

Natürlich sind die Einwohner auch immer zu einem Gespräch bereit. Im Laufe der Geschichte führt euer Weg nicht nur geradeaus, sondern auch über mehrere Stockwerke nach oben und unten. In einigen Dungeons warten meist Zwischengegner auf euch, die aber dank eurer immer besser werdenden Ausrüstung nur wenig Taktik erfordern, was schade ist.

Faxanadu, ein Spiel voller Missverständnisse

Schon in den ersten Spielminuten kann ich mich unbeschwert durch das Spiel bewegen. Alles beginnt beim Elfenkönig, der mir Gold für die Reise gibt. Nachdem ich mich ein wenig ausgerüstet habe, kehre ich zum Herrscher der Elfenstadt zurück. Vielleicht hat er mir jetzt etwas Neues zu erzählen. Stattdessen gibt er mir noch einmal die gleiche Menge Gold. Klasse, denke ich und kaufe mir alles, wofür es vorher nicht gereicht hat. Aber: Funktioniert das Ganze auch ein drittes und viertes Mal? Ja, es klappt! Jetzt kann ich mit meinem Charakter, der jede Menge Schlüssel und Heiltränke besitzt, in die Schlacht ziehen.

Aber es kann trotzdem der Moment kommen, an dem kein Heiltrank mehr hilft. Ist der namenlose Wanderer dem Feind unterlegen, erwacht er in der Kirche. Toll, kein Game Over. Das ist beruhigend, zumal das Spiel ohne Speicherfunktion auskommt. Aber was ist das? Meine ganzen Erfahrungspunkte sind weg. Alles wieder auf Null.

Denn, ja, generell funktioniert das Erfahrungspunktesystem bei Faxanadu völlig anders als bei bekannten Rollenspielen. Wenn euer Charakter eine bestimmte Punktzahl erreicht hat, müsst ihr zu einem Guru gehen. Dort lässt dieser euren Rang erhöhen. Dies ist aber nicht vergleichbar mit einem Levelaufstieg, der euch stärker oder widerstandsfähiger macht, sondern man kann diesen neuen Rang quasi als Speicherpunkt bezeichnen.

Sollte euer Held also einmal das Zeitliche segnen, erwacht er beim zuletzt besuchten Guru mit einem bestimmten Geldbetrag. Beispielsweise habt ihr durch 1195 Erfahrungspunkte einen neuen Rang beim Guru erhalten. Sollte euer Charakter nun sterben, erwacht er sofort an der Stelle, an der er zuletzt seinen Rang erhöht hat. Die Erfahrungspunkte fallen zwar auf 1000 zurück, aber nicht auf Null. Die Goldsumme, sagen wir mal 941 Münzen, sinkt nach der Wiederbelebung auf 500. Wenn ihr den Guru ein weiteres Mal ansprecht, erhaltet ihr außerdem ein Passwort, bei dem ihr auf Groß- und Kleinschreibung achten müsst.

Und noch etwas finde ich erwähnenswert. Mir ist tatsächlich die eine oder andere Tür entgangen. Denn auch in feindlichen Gebieten gibt es Händler, die sehr gute Ausrüstungsgegenstände anbieten. Leider heben sich diese Türen nicht besonders von der Umgebung ab. Deshalb sollte man immer auf jedes Detail der Umgebung achten.

Jetzt gibt es was für Aug und Ohr

Gesteuert wird der Hauptprotagonist aus einer 2D-Ansicht, die auf den ersten Blick optische Parallelen zu „Zelda II: The Adventure of Link“ aufweist. Allerdings setzt Faxanadu eher auf eine sehr düstere Atmosphäre. So ist die Spielwelt in tristen und dunklen Farben gehalten, was für die meisten NES-Spiele sehr untypisch war. Die Charaktere, Gegenstände und Hintergründe sind sehr gut ausgearbeitet. Besonders gut gefällt mir aber der abwechslungsreiche Sound. Er ist nie nervig oder langweilig. Das Einzige, was mich stört, ist, dass die einzelnen Abschnitte durch Umblättern dargestellt werden und nicht nahtlos durchgespielt werden können.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
82
82
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Faxanadu gehört zu den Spielen, die trotz ihres hohen Alters den Spieler und Spielerinnen zu fesseln wissen. Es ist ein wunderbarer Ausflug in eine 8 Bit-Welt, die dennoch im Kopf verankert bleibt. Einst für 600 Nintendo Points für die Wii zu erwerben, ist es inzwischen schwer an das Rollenspiel heranzukommen. Sollte es euch gelingen, behütet es wie einen Schatz, denn das ist Faxanadu definitiv. 

- Von  Rena

Eine wundervolle Reise in 8 Bit-Zeiten!
Nintendo Wii
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