Destroy all Humans REVIEW

Ich habe mir zwar nie die Frage gestellt, wie es ist als Alien die Menschheit zu unterwerfen, aber trotzdem wollte ich es einmal ausprobieren, als sich die Chance ergab. Und dafür ist das Spiel: Destroy all Humans genau die richtige Anlaufstelle, denn ihr kämpft nicht auf der Seite der Menschen, sondern wollt diese in Form von fiesen kleinen Aliens vernichten.

Die Invasion beginnt

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So bekommt ihr erst einmal ein Video präsentiert und zieht sogleich als Alien in den Krieg gegen die Menschheit. Eigentlich ist Krieg Zuviel gesagt, denn ihr seid alleine an der Front, dafür aber bis an die Zähne bewaffnet. Also schauen wir uns zuerst einmal das Arsenal an, mit denen man lustige Dinge tun kann. Das Simpelste dabei ist, die Menschen einfach mit dem Laser so lange zu schmoren, bis sie leblos auf den Boden fallen. Als Elite Alien könnt ihr ihnen aber auch die Gehirne rauben. Trifft der Schuss, läuft die Person zwar noch einige Meter, verliert aber kurz danach das Gehirn, das ihr wiederum aufsammeln könnt. Es ist euch gar möglich, die Menschen zu greifen und mit einer unsichtbaren Macht herumzuschleudern. Dies ist aber gleichzeitig auch mit allen Arten von Gegenständen möglich, die ihr wiederum als Waffe zweckentfremden könnt.

Jaja, das bösartige Alien feuert die ganze Zeit auf wehrlose Menschen. Na ganz so ist es nicht, denn ist die Meute erst einmal aufgescheucht, kommt auch schon die Polizei angerannt und versucht euch dingfest zu machen. Wer keine Lust hat die Polizisten in mühseliger Kleinarbeit zu unterwerfen, kann per Jetpack am Rücken, einfach davonfliegen und sich einen sicheren Ort suchen. Das Fliegen ist aber nur zeitweise möglich. Habt ihr gerade keine Energie und müsst euch dem Schusshagel ergeben, solltet ihr so lange flüchten, bis eure Lebensenergie wieder vollständig ist. Da der Alien sich selbstständig regeneriert, kann nach kurzen Zeitintervallen die Jagt fortgesetzt werden.

Ihr seid nun aber nicht nur auf den Straßen der Welt unterwegs, um Massen von Menschen mit den verschiedensten Waffen zu unterwerfen. Nein, auch kleinere Aufgaben werden euch abverlangt, um die Mission die euch auferlegt wurde, komplett zu erfüllen. Beispielsweise sollt ihr einen Lastwagen steuern, doch irgendwie hat keiner dran gedacht, dass ihr gar keinen Führerschein besitzt. Da gibt es nur noch eine Lösung – einen geeigneten Menschen mit Hypnose zu manipulieren. Ist das Werk vollbracht, müsst ihr nur noch den Weg freihalten. Natürlich könnt ihr generell den gewaltfreien Weg gehen und per Hypnose die Menschen zu unglaublichen Dingen bewegen. Schnell fängt ein Polizist zum Beispiel mit dem Tanzen an und bietet euch eine kurzweilige Darbietung seines Rhythmusgefühles.

Ansonsten könnt ihr euch aber auch ganz sinnfrei durch die Straßen und über die Dächer der fiktiven Stadt aus Destroy all Humans bewegen. Anbei wird jeder Triumph euerseits in einer Statistik festgehalten. Wenn euch dann doch wieder die Lust überkommt an der Mission weiterzuschrauben, dürft ihr euch an der Karte im Bildschirm orientieren, die euch das aktuelle Ziel für den jeweiligen Abschnitt aufzeigt. Verlangt aber bitte nie eine anspruchsvolle Mission, denn auf diese werdet ihr vergeblich warten und stattdessen die leichte Kost fortführen.

Destroyed?

Die Grafik in Destroy all Humans ist ein richtiger Graus. Eine leblose Umgebung, Fahrzeuge, die man schon auf dem Nintendo 64 schöner gesehen hat und Menschen, die alle optisch miteinander verwandt sein könnten. Und dann steht auch noch eine Polizistin mit Afro und Schlaghose vor euch, die versucht, die immer gleichen Protagonisten ein wenig Vielfalt zu verleihen. Okay, wir sind wohl in den siebziger Jahren zurückversetzt worden, aber sind damals alle identisch herumgelaufen und haben alle dasselbe Auto gefahren?! War damals die Welt so trist und farblos in Amerika? Aber mal ehrlich, warum lassen die Aliens die Menschen nicht am Leben, denn die haben es doch so schon schwer genug mit ihrer fehlenden Individualität. Aber noch einmal zur Ernsthaftigkeit zurück. Wer die letzten Zeilen verfolgt hat, wird denken, dass hier mit viel Gewalt gehandelt wird, aber an sich hat das komplette Szenario eher einem comichaften Look und zeigt keine übertriebene Brutalität auf. Das Ganze wirkt wie aus einem Bilderbuch entsprungen, auch wenn größtenteils die Details und die Frische vergessen wurden.

Und der Sound? Hilfe – jagt die Welt einfach ganz schnell in die Luft. Und dann soll ich die gesamte Zeit noch die Remote auf den Bildschirm richten, damit ich die Zielobjekte genau treffe, dafür aber langsam Schmerzen in meinem Arm verspüre. Tue ich es aber wiederim nicht, kann ich die Perspektive nicht anpassen und lande unter anderem schnell im See. Und da mein Alien ein Nichtschwimmer ist, bedeutet dies den unausweichlichen Exitus. Gerade hier wäre eine optionale Steuerung auf der Wii schön gewesen. Die übrigen Portierungen kämpfen natürlich nicht mit diesen Problemen und setzten auf die obligatorische Steuerung via Buttons.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
70
71
71
Multiplayer

FAZIT

Würden mir die Missionen etwas abverlangen, könnte ich ja über die Schwächen hinwegsehen, aber irgendwie ist mir das Gesamtpaket zu öde umgesetzt worden. Klar, wo kann ich schon einmal den Mitbürgern das Hirn klauen oder sie unter Hypnose zu unterschiedlichen Handlungen veranlassen?! Und ja, die Idee aus Sicht eines Aliens zu spielen ist schon ganz nett, dennoch überzeugt es mich nicht ganz, diese Seite einzunehmen. Irgendwie werde ich zu keiner Zeit mit Destroy all Humans warm und es liegt mir fern, alle Missionen durchzuspielen und die Menschheit zu unterwerfen. Schade, denn das Potenzial ist durchaus da!

- Von  Rena

Xbox 360
Nintendo Wii

Destroy all Humans REVIEW

USK 16 PEGI 18

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