Deception IV: The Nightmare Princess REVIEW

Wer von uns würde nicht auch mal gerne die Rolle des Bösen ausfüllen und einfach mal den Spieß umdrehen? Ich für meinen Teil möchte gerne die Seite wechseln und unverhohlen den tapferen Recken das Leben schwer machen – wieso auch nicht? Habe ich nicht genug Prinzessinnen gerettet? Bin ich nicht genügend Artefakte nachgegangen und habe genug Ruhm in Rennen geerntet? Jetzt möchte ich nichts Geringeres als den Teufel himself befreien…HARHARHAR

Herrin des Albtraums

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In Deception IV: The Nightmare Princess übernehmt ihr die Rolle – wie kann es auch anders sein – der Albtraumprinzessin Velguirie. Sie ist eine weitere Tochter des gefangenen Teufels. Und als gute Tochter möchte man seinen geliebten und einstmals mächtigen Vater natürlich wieder zurück auf die Beine helfen. Selbstverständlich macht sie dies auf ihre eigene Art: Sie opfert die Seelen tapferer Menschen in ihren eigenen Träumen! Und ganz serientypisch macht sie das mit herrlich diabolischen Dominofallen. Das Spielprinzip ist im Grunde genommen schnell erklärt, denn ihr legt diverse Fallen, lockt einen Gegner in den ersten Teil einer von euch bereiteten Fallenkette und löst einen Schritt nach dem anderen einer hoffentlich gut durchdachten dominoartigen Kombo aus, um den Gegner auszuschalten. That´s it! Aber auch hier gilt einfach zu verstehen – schwer zu meistern.

Denn bei Deception IV: The Nightmare Princess geht es hauptsächlich um die kreative Traumopferung. Dabei sind die drei Faktoren, nach denen bewertet wird, Sadismus, Blamage und Raffinesse. Zur Erfüllung ist bereits zu Anfang der 100 Level eine ganze Bandbreite von sogenannten Diabolica euch an die Hand gegeben. Eine kleine von euch ausgewählte Anzahl an Fallen könnt ihr mit in eine Herausforderung nehmen, in der ihr versucht, in zuerst vier auf einmal aufgestellten Fallen in einem kleinen Raum den Traumgegner möglichst kreativ euren Daddy zu opfern. Hierzu ist natürlich eine richtige Mischung aus den genannten Kategorien in eine möglichst effektive Reihenfolge aus Fallen aneinanderzureihen. Jeder dieser drei Fallenarten lässt sich entweder vom Boden, der Wand oder der Decke starten. Die Kombinationen und das richtige Timing verschafft euch viele Punkte in der Endwertung und treibt die Energie der Gegner herunter. Das alles wird im Laufe des Spieles in wechselnden Umgebungen stattfinden. Gestartet wird in einem Dungeon Setting gefolgt von einer Turnhalle und bahnt sich im weiteren Verlauf in erfrischender anderer Umgebung seinen sadistisch humoristischen Blamage-Weg.

Das wäre aber noch nicht alles. In den Leveln an sich gibt es immer wieder Gegenstände, Aufbauten oder sogar Maschinen, die zusätzlich Schaden verursachen. Das Einfachste wäre eine Säule auf die Hirse eures Gegners sausen zu lassen. Oder etwas komplexer – ein mechanisierter Streitwagen kickt euren Feind mit viel Energieverlust in einen blamablen Käfig. Auch nett ist der Basketballkorb, in dem ein Recke kopfüber baumelt. Die Möglichkeiten sind schier kaum zählbar, auf welche Art und Weise ihr euren Widersacher um die Ecke bringen könnt – mit und ohne Zuhilfenahme der Umgebungsaufbauten. Die Gegner ziehen im Laufe des Spieles jedoch an. Ist es noch relativ einfach in den ersten Leveln hoch kreativ Punkte zu sammeln, wird es in den höheren Leveln zunehmend schwerer überhaupt das vorgegebene Levelziel zu erreichen. Und kommen dann gar mehrere Gegner auf einen zu, kann es auch mal in Stress ausarten.

Wo wir schon beim Spielverlauf wären, alles läuft in Deception IV: The Nightmare Princess unter dem Motto Prüfungen. Eure Opferungen werden im Stile eines sich mehr und mehr verzweigenden Baumes präsentiert. Bei diesem geht es in jeder Herausforderung um ein Hauptziel, welches erfüllt werden muss, um weiterzukommen. Beispielsweise lassen sich neue und bessere Fallen freischalten, speziell geschlossene Wege öffnen oder auch sogenannte Sets für die freie Gegnergestaltung freispielen. Dazu wird zum Beispiel gefordert, mit einem bestimmten Effekt einer Falle oder der Kombination aus mehreren einem Gegner den Rest zu geben. Die Forderung kann aber auch darin bestehen, ein bestimmtes Umgebungsobjekt zu benutzen. Auch hier sind sehr viel Möglichkeiten geboten direkte Boni zu erlagen. Nebenher wird ein Highscore nach jedem Level (unterteilt von C bis S Stufe)  ausgewertet.

Präsentation aus der Hölle?

Zwischen den einzelnen Albträumen sind kleine Dialoge der Anime Charaktere eingespielt, um ein wenig den Handlungsfluss zu begleiten. Doch dieser gerät eher in den Hintergrund, denn das Hauptziel ist recht klar definiert – befreie den Teufel. Auch die aus Deception IV: Blood Ties bekannte Laegrinna ist als Widersacherin ihrer Schwester mit von der Partie und muss ab und an direkt bezwungen werden, immerhin stehen die beiden in direkter Konkurrenz miteinander, ihren Vater befreien zu wollen.

Ihre Geschichte gibt es im Übrigen als HD Remake des PlayStation 3 Teils gratis zu Deception IV: The Nightmare Princess dazu. Allerdings unterscheidet sich das Gameplay nur marginal – lediglich die Rahmenhandlung ist eine andere. Neben diesem komplett eigenen Spiel bietet die Disc auch noch die Möglichkeit zum freien Kampf. Hier legt ihr euren Gegner und die Umgebung selber fest und könnt nach Lust und Laune testen, wie eure Kettenreaktionen verlaufen können und eure Ideen in die Tat umsetzen – ideal zum trainieren. Eine weitere Möglichkeit im Spiel ist die freie Gestaltung der Gegner. Hier habt ihr eine ganze Reihe an Variationen, sofern ihr diese schon freigespielt habt. Apropos Highscorejagd: ihr könnt auch eure Replays, so werden die Opferungskombos genannt, hochladen und so mittels dem dazugehörigen Punktestand in eine Rangliste einordnen, sowie andere Replays anschauen – nicht zuletzt auch um Ideen zu sammeln!

Grafisch macht das Spiel meiner Meinung nach nicht sonderlich viel her. Das mag auch aufgrund der Spielmechanik so sein. Für mich treffen die Worte „karg aber spielgerecht“ in etwa die Optik des Ganzen. Schließlich will man ja beim Fallenstellen auch nicht unbdingt abgelenkt werden. Von der Technik her ist eigentlich alles gut gelungen. Die Steuerung ist präzise und funktionell, ein gut durchdachtes Tutorial führt euch Schritt für Schritt ins Gameplay und die Story tritt ohnehin in den Hintergrund. Der Sound ist ordentlich aber kein Meisterwerk – was aber dem Spielefluss keine Steine in den Fallenweg legt.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
75
75
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Deception IV: The Nightmare Princess punktet wahrlich nicht mit seiner recht karg und statisch wirkenden Optik.Aber mal ehrlich: braucht man etwa beim Dominosteine aufstellen und in Reihe umkippen lassen tolle Effekte um einfachen und ehrlichen Spaß zu haben? Die Antwort ist NEIN! Man erfreut sich kreative Wege gegangen zu sein, um hinterher eine erfolgreiche Kette umgekippt zu haben. Manch einer mag sagen, dass es doch langweilig ist, jedes Mal das Gleiche zu erledigen. Im Prinzip kann das auch stimmen und viele würden es als eintönig betrachten, diesen möchte ich jedoch sagen: testet das Spiel voll aus, euch sind durch die Fallen und Levels so viele Möglichkeiten geboten an euer Ziel zu kommen und somit birgt der Titel jede Menge Potential zum Suchten – aber nur sofern man sich auf das ewige Experimentieren einlassen möchte! Da das Spiel sein wahres Potenzial erst bei Querdenkern komplett entfalten kann, sollte man es sich vielleicht zweimal überlegen, ob es der richtige Zeitvertreib ist oder man eher zum geradlinigen Spaßweg im Regal greift. Für Fans von Kettenreaktionen sowie humoristischen Einlagen und vor allem als Serienneulinge ist Deception IV: The Nightmare Princess in jedem Falle genau das Richtige!

- Von  André

Playstation 4

Deception IV: The Nightmare Princess REVIEW

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