Deathloop REVIEW

Mit Deathloop bringen die Arkane Studios ihren ersten Spieletitel für die Playstation 5 und den PC auf den Markt. Eine bunte Mischung aus vielen Genres sowie eine hochinteressante Time-Loop-Mechanik sollen für große Abwechslung sorgen und ein unterhaltsames Spielerlebnis liefern. Wie gut dieser Mix in der Praxis funktioniert und was ihr von Deathloop erwarten könnt, haben wir für euch getestet.

Rebellion gegen den Time-Loop

Frisch im Spiel angekommen werden wir zunächst einmal getötet. Ja, das ist wirklich wahr. Deathloop beginnt mit dem Tod des Hauptcharakters und etabliert dabei bereits in den ersten Minuten sowohl die Welt, ihre Charaktere und die namensgebende Gameplay-Komponente. Viel besser kann man fast gar nicht in ein Spiel einsteigen. Unser Held Colt findet sich nach dem Tod direkt an einem Strand wieder und muss feststellen, dass irgendetwas so gar nicht stimmt. Zwar wurde er von der mysteriösen Gegenspielerin Juliana getötet, aber er kann sich teilweise an sein Leben vor dem Tod erinnern und wacht jedes Mal, nachdem er getötet wurde, wieder am Strand auf.

Schon bald stellt er fest, dass die gesamte Insel Blackreef in einer Art Zeitschleife gefangen ist und es seine Aufgabe ist, die Insel, und damit auch sich selbst, aus diesem Loop zu befreien. Zunächst weiß man noch recht wenig über die Spielwelt. Doch von mal zu mal ergibt alles einen Sinn.

Als hilfreich erweist sich bei dieser Art von Story auch die Präsentation der Handlung. Deathloop vermittelt diese in einer lockeren und wirklich humorvollen Weise, die sehr zum Stil des Spiels passt. Schon bald erfahren wir, dass man insgesamt 8 Visionäre töten muss, um den Loop zu durchbrechen. Allerdings sollen diese alle an einem Tag sterben. Nur wenn einem das gelingt, wird die Zeitschleife gebrochen und Blackreef kehrt wieder zurück in ein geordnetes Leben.

Unglücklicherweise werden wir regelmäßig von Juliana verfolgt, die unsere größte Gegenspielerin darstellt und zusammen mit vielen anderen Feinden verhindern möchte, dass wir die Zeitschleife durchbrechen. Wer besonders viel Spaß haben will, kann den Multiplayer-Modus aktivieren und sorgt damit dafür, dass Juliana nicht von der KI gesteuert wird, sondern von einem richtigen Spieler, der euch natürlich um jeden Preis ausschalten möchte.

Also heißt es, kombinieren, schleichen, Gegner mit zahlreichen Waffen ausschalten und den Loop durchbrechen. Klingt recht simpel, aber macht verdammt viel Spaß.

Ein lehrreicher Tod

Um unser Ziel zu erreichen, müssen wir wieder und wieder die gleichen Maps erkunden und stoßen dabei wiederholt auf Hinweise, die wir benötigen, um den Loop zu durchbrechen. Diese müssen wir dann selbstständig miteinander kombinieren, damit ein Plan entwickelt werden kann. Glücklicherweise werden alle Hinweise, die wir im Spiel sammeln, in einem übersichtlichen Menü gesammelt und können jederzeit eingesehen werden.

Das Game verlangt dem Spieler allerdings sehr viel ab! Denn nicht jeder hat Lust darauf, sich quer durch die Spielwelt zu suchen und um jeder Ecke nach Hinweisen in Notizen, Sprachaufnahmen oder Zeichnungen Ausschau zu halten. Auch die immer gleichen Maps dürften nicht bei allen Spielern auf große Freude stoßen. Jedoch machen gerade diese beiden Aspekte das Spiel zu einem ganz besonderen Erlebnis. Natürlich sehe ich vieles doppelt, aber gleichzeitig stoße ich, je nachdem welche Tageszeit im Spiel ausgewählt wurde, auch immer wieder auf neue Sachen innerhalb der gleichen Maps und kann über die Dauer des gesamten Spiels ständig neue Geheimnisse entdecken, die mich meinem Ziel näher bringen.

Deathloop regt mich dazu an, selbst zum Detektiv zu werden und die komplexen Geschehnisse hinter der Zeitschleife zu verstehen. Nur wenige Spiele lassen einem heutzutage soviel Freiraum. Und damit stellt es einen großen Kontrast zu anderen, glatt gebügelten AAA-Spielen dar, die einem mühselig, alles bis ins kleinste Detail, erklären, damit man auch keine Hirnzelle zu viel beanspruchen muss.

Nur die perfekte Abstimmung von Ort, Zeit und Situation kann dafür sorgen, dass man das Spiel gewinnt. Wie man darauf kommt, ist einem selbst überlassen. Dafür bin ich dem Spiel sehr dankbar.

Eine Welt mit vielen Gesichtern

Das Gameplay des Spiels fügt sich nahezu perfekt in die Spielwelt und die Art und Weise ein, wie wir sie erkunden. Deathloop lässt uns, ähnlich wie bereits viele Arkane Spiele zuvor, die Wahl, wie wir unsere Gegner ausschalten möchten. Manch einer mag es brachialer und geht gern mit großen Waffen in den Kampf und wieder andere bevorzugen den Weg des meuchelnden Killers.  Die perfekte Mischung aus Ballern, Schleichen und Rätsel lösen macht das Spiel dabei so stark. Jede Komponente für sich genommen wäre allerhöchstens durchschnittlich. Doch in Kombination mit den anderen Mechaniken ergibt sich eine spaßige Mischung, die sehr gut zum Rest des Spiels passt.

Und als ob das noch nicht reichen würde, können wir nicht nur auf ein sehr buntes Arsenal an Waffen zurückgreifen, sondern auch auf gewissen Fähigkeiten und Perks, die wir vor einem Loop ausrüsten können. So dürfen wir als Colt beispielsweise zweimal sterben, bevor wir dann endgültig ins Gras beißen und der Loop wieder von vorne beginnt. Nebenbei sammeln wir dann noch fleißig Residuum, um uns einen gewissen Vorteil innerhalb der Loops zu erkaufen.

Normalerweise müssen wir mit jeder neuen Zeitschleife nämlich wieder Waffen aufsammeln, da uns diese genommen werden. Durch das Absorbieren von Residuum aus Gegenständen in der Welt erhalten wir allerdings die Möglichkeit, gewisse Waffen und Fähigkeiten permanent „freizukaufen“, um uns einen gewissen Vorteil zu verschaffen. Beim ersten und zweiten Tod könnt ihr dann, ähnlich wie bei Dark Souls, euer verlorenes Residuum aufsammeln. Tut ihr dies allerdings nicht bzw. sterbt nochmal, ist alles weg und ihr müsst es erneut sammeln. Da es allerdings genug Gegenstände mit Residuum gibt, stellt dies kaum ein Problem dar. Generell ist Deathloop hier sehr gnädig zu seinen Spielern.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Wer all die Mechaniken und Besonderheiten des Spiels verstanden hat, muss sich allerdings auch damit anfreunden, dass danach nichts mehr kommt. Für viele Stunden bleibt das Spielerlebnis immer das Gleiche und bringt einzig und allein durch die Story neue Wendungen. Der Loop und das Zusammenspiel aus Spielwelt und Gameplay-Mechaniken ist das Spiel. Für weitaus mehr als 15 Stunden. Das ist die Idee dahinter und damit muss man klarkommen.

Nicht jeder Spieler wird daraus seine Freude ziehen können, doch für mich bleibt Deathloop bis zur letzten Sekunden spannend. Eben weil ich die Funktion der Welt nach einigen Stunden so verinnerlicht habe, kann ich daraus jede Menge Spaß gewinnen und fühle mich in der Spielwelt wohl. Diese bunte Mischung mag simpel erscheinen, aber ist in dieser Kombination einzigartig und schafft ein unvergleichbares Spielerlebnis.

Vielleicht findet ihr die begehrte Abwechslung jedoch in einer anderen Form, denn das Spiel hat durchaus noch einen netten Twist im Bereich des Multiplayers.

Beschützer des Loops

Wie bereits erwähnt, können andere Spieler als Juliana Jagd auf euch machen, sofern ihr den Multiplayer-Modus aktiviert habt. Logischerweise funktioniert das aber auch anders herum und ihr könnt selbst in die Haut von Juliana schlüpfen. Hierbei greift man auf ein völlig anderes Arsenal an Waffen und Fähigkeiten zu und erlebt das Spiel von einer ganz anderen Seite. Der Multiplayer-Modus ergibt nur Sinn innerhalb der Handlung und bringt nochmal einen netten Twist in die Spielerfahrung. Leider müsst ihr jedes Mal einen neuen Spieler suchen, wenn ihr einmal mit Juliana gestorben seid und das kann gelegentlich auch mal etwas länger dauern.

Alles recht simpel gehalten, doch im Endeffekt macht es jede Menge Spaß und erweitert das Spiel auf eine sinnvolle Art und Weise. Damit schnürt man den perfekten Abschluss für ein recht rundes und in sich stimmiges Spiel.

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Spannende Charaktere
  • Bunte Mischung aus Gameplay und Spielwelt
  • Viele kreative Freiheiten für den Spieler
  • Interessante Loop-Mechanik

thumbs-up-icon

Cons
  • Gleiche Maps

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Spiel Bewertung
Singleplayer
94
90
Super
85
Multiplayer

FAZIT

Deathloop ist die sinnvolle Erweiterung und Perfektion aller Gameplay-Mechaniken, die wir in den Spielen von Arkane Studios kennengelernt haben. Selten gab es in den letzten Jahren eine so bunte Mischung aus Gameplay und Story, die so gut ineinander greift. Der Time-Loop und die wiederkehrenden Welten mögen nicht für jeden etwas sein, doch wer darüber hinwegsehen kann, sollte sich diesen abgedrehten und humorvollen Stealth-Shooter nicht entgehen lassen.

- Von  Christopher D

Deathloop ist die sinnvolle Erweiterung und Perfektion aller Gameplay-Mechaniken, die wir in den Spielen von Arkane Studios kennengelernt haben.
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