Dead Age PREVIEW
Mehr Zombies braucht die Welt! Das dachte sich wohl auch der deutsche Entwickler Silent Dreams und präsentiert euch mit Dead Age einen rundenbasierten Survival Titel mit Rogue-Lite Elementen. Was sich zunächst nach einer wirren Mischung anhört, entpuppt sich recht schnell als spannende Unterhaltung für zwischendurch. Wir konnten Dead Age, was seit wenigen Tagen als Early Access via Steam verfügbar ist, bereits im Vorfeld für euch testen und zeigen euch, was in dem Indie-Titel steckt.
Eine Welt im Chaos
Eine Zombie-Seuch ist ausgebrochen und hat bereits große Teile der Bevölkerung befallen. Panik macht sich unter den Menschen breit, immer mehr wollen aus den Großstädten aufs Land flüchten, in der Hoffnung auf Sicherheit. So auch Jack und seine Schwester, die jedoch auf dem Highway leider in einen Unfall geraten, woraufhin Jack das Bewusstsein verliert. Als er wieder erwacht, torkeln bereits Zombies zwischen den stehenden Fahrzeugen umher, von seiner Schwester fehlt jede Spur. Verzweifelt macht sich der Mann auf die Suche, bahnt sich seinen Weg durch die Zombiemassen und trifft schlussendlich auf den hilfsbereiten Sheriff Bill, der Jack bei seiner Suche unterstützt.
Als sie nach einer längeren Suchaktion endlich auf Jacks Schwester treffen, kommt jede Hilfe zu spät, sie ist bereits infiziert und dafür gibt es nur einen Ausweg. Mit letzter Kraft schaffen es die beiden in ein befestigtes Lager, wo sie sich zumindest für den Moment ausruhen können. Das Lager scheint auf lange Sicht gesehen recht guten Schutz zu bieten und dient der Gruppe so als Ausgangspunkt für alle künftigen Ausflüge. Nach und gesellen sich immer mehr Überlebende zu Jack und Bill. So auch Lydia, eine weitere Überlebende der Zombie-Seuche. Gemeinsam bereitet sich die Gruppe auf lange Tage und Nächte vor.
Dead Age präsentiert sich als nichtlineares Endzeit-Adventure mit Rogue-Lite Elementen. Die Handlung verfolgt zwar eine gewisse Richtung, wird jedoch immer wieder mit vielen zufälligen Events ausgeschmückt. Jeder Durchgang spielt sich somit immer etwas anders als der vorige. Derzeit steht leider lediglich einer der sechs Handlungsstränge zur Verfügung. Weitere sollen in den nächsten Monaten folgen.
Der Tod lauert an jeder Ecke
Dead Age begeistert mit einem frischen Konzept, auch wenn der Titel auf einige, bereits bekannte Elemente aus Spielen wie Faster Than Light, Final Fantasy oder This War of Mine zurückgreift. Ziel ist es, den Hauptcharakter, in diesem Fall Jack, mitsamt seiner Gruppe so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Als wäre der Kampf gegen die untoten Biester nicht schon genug, müssen die Mitglieder der Gruppe zudem noch mit Vorräten versorgt werden, und das Tag für Tag. Ein Tag entspricht dabei einer Aktion, etwa Crafting oder der Erkundung des Umlandes.
Ihr müsst euch also neben dem Kampf gegen die Zombies auch noch um das Management einer bis zu fünf Mann starken Gruppe widmen. Wer über längere Zeit hungert, wird schwächer, was das Risiko erhöht, im Falle eines Angriffs umzukommen. Und wer erwischt wird, ist verloren, auf ewig, einem Permadeath-System sei Dank. Zudem wird nach so gut wie jedem Tag ein zufälliges Ereignis ausgelöst. Dabei kann eine Gruppe Plünderer euer Langer heimsuchen oder ein Händler, der äußerst nützliche Gegenstände mit sich führt, kreuzt auf.
Das rundenbasierte Kampfsystem erinnert an Klassiker wie die ersten Final Fantasy Ableger und gestaltet sich damit äußerst genreuntypisch. Der Kampf gegen Zombies wird so wesentlich gemächlicher, was Taktiker eher anspricht als eine stumpfe Ballerorgie. Besonders im späteren Spielverlauf ist es wichtig, die Spezialfähigkeiten der einzelnen Charaktere zu nutzen, um auch zähe Bossgegner zu erledigen.
Looten und Leveln
Erfahrung erlangt die Gruppe entweder im Kampf oder Aufträge, die sich immer mal wieder ergeben. Erfahrungspunkte wiederum bringen Stufenaufstiege, die eure Gruppe stärker werden lassen. Jedes Mitglied übernimmt dabei eine spezielle Rolle, Jack etwa die des Jägers, spezialisiert auf Nahkampf sowie Handfeuerwaffen. Der Sherif Bill hingegen übernimmt die Rolle des Wachmanns bzw. des Sanitäters. Wie sich jeder Charakter weiterentwickelt, hängt ganz vom Spieler ab.
Ein weiteres essenzielles Gameplay-Element stellt das Crafting dar. So habt ihr als Sanitäter etwa die Möglichkeit, medizinische Ausrüstung wie Medipacks herzustellen. Somit seid ihr für den Ernstfall gerüstet und müsst euch keine Sorgen um verletzte Gruppenmitglieder machen. Wenn ihr euch im Kampf überwiegend auf den Gebrauch von Schusswaffen vertraut, solltet ihr immer für einen ausreichenden Vorrat an Munition sorgen. Alle nötigen Materialien lassen sich, ebenso wie Nahrung, im Umland des Lagers finden.
Die von uns getestete Pre-Alpha bzw. Alpha-Version fällt leider relativ kurz aus. In der aktuellen Version ist nach Stufe 10 oder Tag 20 leider schon Schluss. Das entspricht einer Spielzeit von lediglich zwei bis drei Stunden. Ist man am Ende angelangt, kann man nun entweder direkt ein neues Spiel starten oder seinen Charakter sterben lassen, um mit leichten Vorteilen in den nächsten Durchgang zu starten. Wer mit einem Kauf liebäugelt, sollte also beachten, dass Dead Age zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr als eine Testversion/Techdemo ist.
Technik
Technisch ist Dead Age kein weiter Wurf, versprüht jedoch den typischen Indie-Charme. Es ist den Entwicklern gelungen, mit recht simplen, aber atmosphärischen Grafiken und Animationen auszukommen und dabei einen guten Eindruck zu erzeugen. Die Einstellungsmöglichkeiten gestalten sich ähnlich minimalistisch. Ihr habt die Möglichkeit aus einigen Auflösungen und drei Detailstufen zu wählen. Nicht gerade umfangreich, aber zweckmäßig, ausreichend.
Die Entwickler verzichten derzeit komplett auf eine Sprachausgabe, bieten jedoch sowohl deutsche als auch englische Texte. Unklar ist, ob es in der Vollversion vertonte Dialoge geben wird. Zumindest der Soundtrack fügt sich gut in das Konzept ein und zieht die Spannungsschraube weiter an. Lokalisierungen in andere Sprachen wie Polnisch oder Französisch scheinen derzeit seitens Silent Dreams nicht geplant zu sein.
In Sachen Steuerung präsentiert sich Dead Age simpel wie einsteigerfreundlich. Das gesamte Abenteuer wird bequem mit der Maus gesteuert. Lediglich um ins Hauptmenü zurückzukehren oder das Spiel zu verlassen, müsst ihr auf die Tastatur zurückgreifen. Controller werden derzeit noch nicht unterstützt, laut einem Eintrag im Steam-Forum soll dieses Feature jedoch bald integriert werden.
Performance & Multiplayer
Nun zum technisch wohl wichtigsten Punkt einer Alpha-Version, der Performance. Wir konnten Dead Age bereits vor dem offiziellen Early Access-Start anspielen und der Titel lief überraschend stabil. In unserer mehrstündigen Testphase kam es nie zu Abstürzen oder seltsamen Fehlermeldungen. Zudem fielen uns keine großen Bugs auf, die ein Vorankommen im Spiel negativ beeinflussen würden. Derzeit weit weg von erstklassig präsentiert sich leider die Performance. Die eher mittelprächtige Technik bringt Rechner aus der unteren Mittelklasse bereits ordentlich ins Schwitzen. Reicht die Power nicht aus, sind Framerate-Drops die Folge. In einem so frühen Entwicklungsstadium kann man den Entwicklern die derzeit mangelnde Hardware-Optimierung aber keineswegs negativ ankreiden.
Über einen Mehrspielermodus verfügt Dead Age aktuell nicht und der ist derzeit wohl auch nicht geplant. Gehen die Entwickler den aktuellen Weg weiter, dürfte das Abenteuer eine reine Einzelspielererfahrung bleiben. Und genau darauf sollte sich Silent Dreams auch konzentrieren. Ein Mehrspieler-Part würde unserer Ansicht nach einfach nicht in das Gesamtkonzept passen.