Code Vein REVIEW
Es gibt wieder Futter für Souls-Fans! Mit Code Vein bringt Bandai Namco das nächste bockschwere Action-RPG auf den Markt. Doch kann man auch als Vampir eine richtige Herausforderung erleben oder handelt es sich hier nur um heiße Luft?! Das alles und noch viel mehr erfahrt ihr hier bei uns im Test.
Als Vampir auf Monsterjagd
Wie gewohnt starten wir wieder in einem Charaktereditor, der für diese Art Spiel sehr ausführlich ausfällt und bereits zu Beginn Lust auf mehr macht. Sobald man sein Alter Ego erstellt hat, beginnt die Story und wir starten in der namensgebenden Stadt Vein.
Nach einer Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes, ist von der Metropole nichts mehr übrig. Überall liegt Schutt und Asche! In den verlassenen Gebäuden scheinen noch hier und da ein paar Menschen Zuflucht zu suchen, aber ansonsten ist es Still geworden in Vein. Zusätzlich schwebt ein blutroter Schleier über der Stadt und scheint in jede Ritze der zahlreichen Gebäude vorgedrungen zu sein. Die Spieler erwachen als Wiedergänger (Vampir ähnliches Wesen) auf einem großen Platz inmitten der zerstörten Stadt. Wir haben keinerlei Erinnerungen an unser Leben vor der Katastrophe, bzw. bevor wir zu diesem „Etwas“ geworden sind.
Aber das Spiel lässt uns keine Verschnaufpause und so müssen wir uns direkt in die Action stürzen und für ein paar komische Gestalten sogenannte Blutperlen besorgen. Hier handelt es sich um eine seltene Ressource, die nur sehr vereinzelt in den Ruinen gefunden werden kann. Blutperlen sind aber nötig, damit die vielen Wiedergänger bei Verstand bleiben und sich nicht in blutrünstige Bestien verwandeln. So machen wir uns auf den Weg, die besagten Blutperlen zu finden und kurz darauf lernen wir Louis kennen. Dieser scheint freundlicher gestimmt zu sein, als unsere vorherigen Gesprächspartner. Im Laufe der Geschichte machen wir uns mit ihm und einigen anderen Gefährten auf, das Rätsel um die Katastrophe rund um Vein zu lösen.
Digitaler Bildschirmtod for free
Solltet ihr Neulinge in diesem Genre sein, können wir euch gleich eine Warnung aussprechen: Ihr werdet sterben! Und dies nicht nur einmal, sondern viele Male. Lasst ihr euch davon nicht unterkriegen, erwartet euch mit Code Vein ein interessantes Abenteuer.
Anfangs dürft ihr euch in einem ausführlichen Tutorial mit den Mechaniken der unterschiedlichen Waffen und Fähigkeiten in Code Vein vertraut machen. Gerade für Anfänger werden das Kampfsystem und die zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten sehr gut beschrieben und erklärt. Man erhält somit einen guten Einstieg in die Spielmechanik und kann sich direkt in die ersten fordernden Kämpfe wagen.
Im Grunde habt ihr zwei Möglichkeiten euren Gegner zu attackieren. Einmal mit schwachen und einmal mit starken Angriffen. Alleine mit dieser kleinen Variation, lassen sich schon zahlreiche Kombos auf das Parkett zaubern. Für jeden eurer Angriffe verbraucht ihr aber Ausdauer und ist die Leiste leer, müsst ihr euch kurz zur Ruhe setzten und diese wieder aufladen. Hier kommt schon etwas Taktik mit ins Spielgeschehen und ihr müsst gut abwägen, ob ihr diesen Schlag noch ausführen wollt oder lieber in die Verteidigungshaltung geht.
Um geraden Einsteigern das Spiel schmackhaft zu machen, haben die Entwickler KI-Begleiter in Code Vein eingefügt. Diese helfen euch in den zahlreichen Kämpfen und dementsprechend müsst ihr gegen die Monsterhorden nicht allein ins Feld ziehen. Umso weiter man im Spiel voranschreitet, umso mehr Begleiter schaltet man frei. Diese haben unterschiedliche Fähigkeiten und Waffen zur Verfügung. Steuern oder beeinflussen lassen sich die KI-Kollegen nicht und daher spielt auch hier wieder ein Fünkchen Zufall mit. Manchmal ist das Verhalten der KI vorbildlich und an anderen Stellen beißt durch nicht nachvollziehbare Aktionen der virtuellen Begleiter ins Gras. Es ist ein auf und ab der Gefühle. Im Großen und Ganzen greift man aber gerne auf seine Begleiter zurück und ist froh, von diesen Unterstützung zu erhalten.
Reicht das immer noch nicht, kann man sich jederzeit einen Mitspieler an die Seite holen und dann zu dritt in Code Vein das Schlachtfeld unsicher machen. Diese Person kann in der aktuellen Session mitmischen, was lediglich über die Online Funktion der jeweiligen Plattform gewährleistet wird und nicht lokal zur Verfügung steht, was wiederum eigentlich schade ist.
Blut verändert alles
Natürlich muss man sein virtuelles Ich auch in Code Vein aufleveln und mit besserer Ausrüstung ausstatten. Hier benötigt ihr die virtuelle Währung Dunst. Dunst erhaltet ihr für das erfolgreiche töten von Monstern. Habt ihr genug Monster erlegt, könnt ihr euren Charakter mit neuen Fähigkeiten und Rüstungen aufwerten, was im Verlaufe des Spiels sowieso vonnöten ist.
Hier kommen wir gleich zu einem wirklich innovativen Gameplayelement, dem sogenannten Blutcode. Diesen könnt ihr bereits zu Beginn festlegen, der wiederum eure freischaltbaren Fähigkeiten und euren Spielstil beeinflusst. Gleich zu Anfang sei erwähnt, dass ihr den Blutcode jederzeit im Spiel ändern dürft, um somit auf verschiedene Situationen reagieren zu können. Euch wird dadurch beispielsweise ermöglicht, die Fähigkeiten von Berserkern, Assassinen und den anderen vorhandenen Klassen zu kombinieren und einen aussichtslosen Kampf doch noch zu euren Gunsten zu ändern. Tötet ihr die Gegner lieber aus der Entfernung, mit Zaubern oder seid ihr doch lieber der altbekannte Haudrauf? Es liegt bei euch.
Bei den verschiedenen Aufgaben die ihr von zahlreichen NPCs erhaltet, bekommt man Altbekanntes vorgesetzt. Man wird um einen Gefallen gebeten muss von A nach B rennen oder unterschiedliche Gegenstände besorgen. Um diese Sachen zu finden, läuft man mit seinem Trupp durch weitläufige Gebiete und auch wenn man die Karte bereits mehrmals besucht hat, findet man immer wieder etwas Neues. So lädt jede Quest in Code Vein zu einer erneuten Erkundung der unterschiedlichen Level ein.
Technisch noch etwas Luft nach oben
Fans von Anime und Manga werden die grafische Aufmachung lieben. Die detaillierten Charaktere, das Design der Rüstungen sowie kosmetischen Gegenstände und die zahlreichen überdimensionierten Waffen sind nur ein kleiner Teil des Kuchens. Das alles erinnert sehr stark an bekannte JRPGs. Neben dem Anime Fanservice kann Code Vein aber auch eingefleischte Dark Souls Fans mit seinem Design überzeugen. Dunkel Gänge, nebelverhangene Spielumgebungen und Atmosphäre wohin das Auge reicht. Das Monsterdesign und die düsteren Level können ebenfalls im Test punkten.
Leider fehlt hier die Abwechslung in den eher schlauchartigen Arealen. Wenngleich man sehr oft weitläufige Gebiete besucht, bleibt die Facettenvielfalt auf der Strecke. Schon nach kurzer Spieldauer hat man das Gefühl, vieles bereits gesehen zu haben. Als erfahrener Spieler kommt es einem sogar so vor, als wurde das Leveldesign oftmals recycelt. Ein bisschen mehr Abwechslung hätte dem Spielspaß keinen Abbruch getan und würde das Spielgeschehen gerade in den etwas langwierigen und schwierigen Arealen frischer und lebendiger gestalten.
Musikalisch gibt es an Code Vein nichts auszusetzen und auch die Synchronsprecher können in der englischen und japanischen Vertonung vollkommen überzeugen. Deutsche Untertitel begleiten das Storytelling. Ebenso wenig ist an der Steuerung auszusetzen, die euch keine Nachteile erfahren lässt. Selbst die Perspektive ist immer gut getroffen und macht ein nachjustieren nahezu unnötig.
Technik in Bewegung
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- fesselnde Story
- fordernde Kämpfe
- Anfängerfreundlich
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- teilweise matschige Texturen
- zu wenig grafische Abwechslung
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Pro & Kontra
- fesselnde Story
- fordernde Kämpfe
- Anfängerfreundlich
- teilweise matschige Texturen
- zu wenig grafische Abwechslung