Chivalry 2 REVIEW

Für Fans von Mittelalter-Schlachten ist dies ein guter Monat, denn mit der Veröffentlichung von Chivalry 2 steht einer der wohl spannendsten Titel in diesem Genre bereit. In großen Gebieten könnt ihr euch bis zu 64 Spielern stellen und spannende Kämpfe austragen. Wie gut der zweite Teil der Reihe geworden ist und wie lang das Spiel euch motiviert, verraten wir euch in unserem Test. Wem die Neugierde packt, kann hier zudem unser Resümee zum ersten Teil nachlesen.

Kämpfen will gelernt sein

Chivalry 2 Tutorial

Wer komplett neu in die Welt von Chivalry 2 startet, muss sich keine Sorgen machen. Mit einem ausführlichen Tutorial wird euch jede Spielmechanik erklärt und ihr habt genügend Zeit, um alle Kampftechniken zu meistern. Wer denkt, dass die Mittelalter-Schlachten des Spiels mit einfachen Gemetzel gleichzusetzen sind, der täuscht sich nämlich sehr. Neben Hieb- und Stichangriffen kommt es vor allem auch darauf an, im richtigen Moment mit eurem Schwert oder einem Schild zu blocken, um dann zuschlagen zu können. Mit schweren Schlägen könnt ihr wiederum die Abwehr eurer Gegner durchbrechen und sie dann schwer verletzen. Timing ist alles in den Gefechten dieser brutalen Spielwelt.

Doch das ist noch längst nicht alles. Auch die Blick- und Schlagrichtung nimmt eine wichtige Rolle ein. So müsst ihr beim Block beispielsweise in die Richtung eures Gegners schauen, um den Schlag auch abwehren zu können. Beim Schwingen eures Schwertes hingegen dürft ihr auch von links nach rechts oder von oben nach unten ziehen, um eure Feinde präziser zu attackieren.

So schafft man bereits von Anfang an einen übersichtlichen und gelungenen Einstieg in die Welt der Schwert- und Kampfkünste von Chivalry 2. Solltet ihr zwischendurch noch Hilfe benötigen, könnt ihr auch immer wieder zum Tutorial zurückkehren, um den einen oder anderen Angriff nochmal zu trainieren.

Danach entlässt euch das Spiel allerdings bereits in eine Welt voller brachialer Mittelalter-Action. Diese wird durch den Fokus auf ein reines Multiplayer-Spiel nur noch intensiver.

Kleine Runden für ein schnelles Gemetzel

Chivbalry 2 Gefechte

Ja, richtig gehört! Chivalry 2 ist ein reines Multiplayerspiel. Dementsprechend kann es sich dabei aber auch vollkommen auf dieses Segment fokussieren und all seine Stärken voll ausspielen.
Zu Beginn habt ihr die Wahl zwischen 3 Modi. Das Spiel selbst bietet allerdings noch einige mehr. In der gemischten Playlist ist es jedoch nicht möglich, alle davon anzuwählen, sondern ihr müsst darauf hoffen, dass der gewünschte Modus in einer Runde dabei ist.

Das Spiel lässt euch zudem die Auswahl, ob ihr in ein 40-Spieler-Gefecht starten möchtet oder in eine Lobby mit bis zu 64 Spielern gehen wollt. Diese Schlachten tragt ihr dann auf jeweils 3 kleinen und 5 großen Karten aus, wobei die großen Karten nur für die gemischte Playlist gelten. Dort kommt es beispielsweise zu großen Belagerungsschlachten, in denen ihr verhindern müsst, dass der Gegner seine Belagerungsmaschine auf eure Seite der Map schieben und euch damit angreifen kann.

Für den Einstieg bietet sich da eher der Free-For-All-Deathmatch-Modus an. Hier kämpft ihr auf eher kleineren Maps und spielt vergleichsweise schnelle Runden. Das ist super, um sich langsam an die Mechaniken zu gewöhnen und diese Stück für Stück in die Multiplayer-Praxis umzusetzen.

Doch Vorsicht! Ungefährlicher wird das Gemetzel dadurch nicht wirklich. Auch auf den kleinen Karten solltet ihr stets wachsam sein und immer mit einem Angriff rechnen. Gerade durch die überschaubare Größe trefft ihr nahezu immer auf mehrere Gegner und habt fast nie die Zeit, um euch auszuruhen. Hier wird auch zum ersten Mal klar, wie wichtig das Beherrschen der verschiedenen Kampftechniken wirklich ist. Selten steht ihr nur einem Feind gegenüber und so solltet ihr eure Deckung nie vernachlässigen. Und ihr solltet versuchen, einen Gegner so schnell es geht auszuschalten. Danach könnt ihr euch auf den nächsten Ritter konzentrieren. Stumpfes Geknüppel bringt euch hier nicht weiter.

Während eines Gefechts kommt es aber öfters vor, dass ein anderer Spieler sich von hinten anschleicht oder auf euch zustürmt und sich somit in euren Kampf einmischt. Wer hier nicht aufpasst, ist manchmal schneller tot als einem lieb ist. Da ist es nur gut, dass jede Klasse in Chivalry 2 zusätzlich eine Spezialfähigkeit hat, die einem im richtigen Moment auch ganz gern mal das Leben rettet. So dürft ihr beispielsweise einen Öltopf werfen und eure Feinde damit in Brand stecken. Ziemlich praktisch, wenn ihr es mit zu vielen Gegnern zu tun habt und etwas Abstand schaffen wollt.

Werdet ihr einmal entwaffnet, könnt ihr auf einigen Karten auch neue Waffen oder Schilde aufheben und den Kampf fortführen. Ansonsten helfen nur noch eure Fäuste oder einige Fallen, von denen es gerade auf der Arena-Map nicht zu wenige gibt. Wer die Umgebung clever nutzt, kann auch unbewaffnet das eine oder andere Mal siegreich sein. Letztendlich sind eure Waffen dann aber doch die bessere Verteidigung, um euch auch langfristig einen Namen in den Gefechten zu machen und möglichst weit oben in der Platzierung zu landen.

Der Gefechtsmodus bietet schnelle, aber auch sehr brutale Action. Diese rasanten Kämpfe sind gut dafür geeignet, wenn man abends einfach mal nur wieder 1-2 Stunden in das Spiel schauen möchte, um ein wenig Spaß zu haben.

Große Schlachtfelder für den ultimativen Showdown

Chivalry 2 Schlachten

Für das richtige Abenteuer sorgen dann aber eher die großen Schlachtfelder in der gemischten Playlist. Hier könnt ihr beispielsweise einen Objective-Modus spielen. Dort wehrt ihr euch gegen die Belagerungsmaschine eures Feindes und müsst verhindern, dass dieser die Maschine immer weiter in euer Gebiert bringt. Dazu solltet ihr die Gegner ausschalten und sie von der Maschine vertreiben. Dies schreibt sich einfacher als es dann auf dem Schlachtfeld wirklich stattfindet. Logischerweise versammeln sich in der Nähe des Objectives nämlich sehr viele Feinde und ein schneller Tod ist fast schon garantiert, wenn ihr nicht als Team angreift, sondern der strahlende Held sein möchtet. Nicht selten bezahlt ihr das mit eurem Kopf oder einem abgetrennten Arm. Seid lieber etwas vorsichtiger und versucht, den Gegner zu überraschen.

Das ein oder andere Mal wird es in diesem Modus allerdings sehr unübersichtlich und man muss sich schon sehr konzentrieren, um etwa nicht die eigenen Teamspieler zu attackieren und den Überblick zu behalten. Doch das war natürlich noch längst nicht alles.

In einem anderen Modus geht es hauptsächlich darum, Gegner zu töten, unseren Champion zu befreien und diesen über die Karte zu eskortieren. Letzteres fällt dabei natürlich am schwersten, weil sich alle Feinde wie verrückt auf den Champ stürzen. Das führt allerdings auch dazu, dass der Modus immer spannend bleibt und einen ordentlichen Schwierigkeitsgrad vorweist. Allgemein waren die Kämpfe auf den großen Karten immer recht ausgeglichen und man hatte nie das Gefühl, benachteiligt zu werden. In diesen großen Schlachten liegt eindeutig das größte Potenzial des Spiels in Richtung Langzeitmotivation und die Entwickler haben bereits die ersten kostenlosen Updates und Verbesserungen angekündigt. Aufgrund der längeren Gefechte sollte man hier jedoch immer etwas mehr Spielzeit mitbringen, denn die Spielerfahrung ist sicherlich nichts für ein kurzes Reinspielen am Abend.

Ein Ritter mit Ambitionen

Chivbalry 2 Menü

Da wir gerade beim Thema Langzeitmotivation sind… Der eine oder andere von euch fragt sich sicherlich bereits, wo bei einem reinen Multiplayerspiel denn die Langzeitmotivation sein soll.

Dazu muss man wissen, dass es in Chivalry 2 insgesamt vier Hauptklassen mit entsprechenden Unterklassen gibt. Ihr habt die Auswahl zwischen Bogenschütze, Vorhut, Fußsoldat und dem Ritter. Alle kommen mit ihren ganz eigenen Waffen wie beispielsweise einem Bogen, Speer oder einem Ritterschwert.

Anfangs hat man nur die Standard-Varianten freigeschaltet und auch die Skins für euer Aussehen sind begrenzt. Mit jedem Match erspielt ihr euch nicht nur neue Erfahrungspunkte, um im Rang aufzusteigen, sondern auch eine Menge an Gold. Wie viel ihr davon erhaltet, kommt darauf an, wie gut ihr in einer Partie abschneidet. Das erhaltene Gold könnt ihr dann, wenn ihr das entsprechende Level freigeschalten habt, nutzen, um euch neue Skins für eure Klassen zu kaufen. Dadurch verändert sich jedoch nur das Aussehen eurer Klasse und nicht die Werte. Es ist also nicht möglich, sich in Chivalry 2 Gameplay-Vorteile zu erkaufen.

Welche Motivation bringt das Ende?

Chivbalry 2 Schlacht

Anders ist es hier mit den Unterklassen. Schaltet ihr zum Beispiel die nächste Stufe des Ritters frei, so hat diese bessere Werte in Sachen Gesundheit und andere Klassen erhalten mehr Ausdauer.

Die Langzeitmotivation besteht also hauptsächlich aus dem Grind nach besseren Aussehen und den höchsten Stufen eurer vier Klassen. Bis ihr alles freigeschalten habt, können aber gut über 20-30 Spielstunden vergehen. Für Motivation ist also gesorgt, sofern Lust auf dieses Grindfest besteht. Gerade, wenn man nebenbei Musik laufen lässt, eignet sich das Spiel super als Nebenbeschäftigung. Also wenn man gerade einfach mal Lust auf die actiongeladenen Kämpfe hat, ohne zu viel nachzudenken. Chivalry 2 macht einfach richtig viel Spaß, wenn man sich darauf einlässt und sorgt für viele unterhaltsame Stunden. Noch dazu läuft es auf der von uns getesteten Xbox Series Variante sehr flüssig, sieht grafisch beeindruckend aus und die schnellen Ladezeiten tun dem generellen Flow des Spiels sehr gut.

Durch das durchaus gelungene Kampfsystem und den Flow in den Kämpfen entwickelt man trotz eines fehlenden Story-Modus trotzdem die Lust, immer wieder ins Spiel reinzuschauen, um ein paar Gefechte auszutragen. In diesem Genre hat Chivalry 2 nahezu keine Konkurrenz und schafft es somit, eine sehr interessante Nische zu bedienen und etwas zu bieten, das auf dem aktuellen Spielemarkt derzeit fehlt. Allerdings bleibt noch abzuwarten, wie umfangreich die kommenden Updates dann wirklich werden und wie schnell sich das Spielprinzip eventuell abnutzt.

Pro & Kontra

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Pros
  • Anspruchsvolle Kämpfe
  • Motivation durch ständigen Grind
  • Realistische Optik und gute Performance
  • Übersichtlicher und schneller Einstieg in das Spiel
  • Unterhaltsame Mittelalterkämpfe

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Contras
  • Keine direkte Auswahl für alle Spielmodi

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Spiel Bewertung
Singleplayer
0
85
Gut
85
Multiplayer

FAZIT

Chivalry 2 erweitert alle aus dem Vorgänger bekannten Features und setzt mehr als zuvor auf die volle Packung Mittelalter-Action. Das Konzept geht auf und sorgt für zahlreiche Stunden Spielspaß für alle, die an halbwegs realistischen Schlachten im Mittelalter-Setting interessiert sind und sich den ultimativen Ritter erschaffen möchten. Auf das Grindfest muss man allerdings auch Lust haben, denn sonst wird es in den späteren Spielstunden doch etwas eintönig. Wer sich immer schon in riesigen Schlachten gegen zahlreiche Spieler messen wollte und seine Schwertkünste unter Beweis stellen möchte, sollte definitiv zugreifen.

- Von  Christopher D

Chivalry 2 bietet rasante Mittelalter-Action, die in diesem Genre einzigartig ist.
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