Attack on Titan Vol. 2 REZENSION
Die erste Volume zu Attack on Titan endete mit einem fiesen Cliffhanger. Zum Glück für uns lässt KAZÉ aber kaum Zeit verstreichen und hat bereits die zweite Volume der ersten Staffel des längst zum Kult avancierten Anime nachgelegt. Ob die Folgen 8-13 auf einem ähnlich hohen Niveau angesiedelt sind, wie der erste Teil? Wir finden es gemeinsam heraus.
Der Kampf wütet noch immer
Die siebte Folge von Attack on Titan endete mit dem augenscheinlichen Tod von Protagonist Eren. Die schlimme Nachricht über das brutale Ableben ihres Kindheitsfreundes stürzt Mikasa in eine Krise, aus der sie sich mittlerweile wieder aufgerappelt hat. Gemeinsam mit den restlichen Überlebenden ihres Trupps versucht sie noch immer die Titanen aufzuhalten, doch der Kampf scheint längst aussichtslos und ein einziges Himmelfahrtskommando. Kleine Siege werden gleich von neuen Rückschlägen abgelöst.
Die erhoffte Wendung scheint der von Kapitän Levi angeführte Aufklärungstrupps zu bringen, der mit seinem Auftauchen auf dem Schlachtfeld wieder Ordnung ins Geschehen bringt und nach und nach Teile der Stadt zurückgewinnt. Derweil scheint Eren sprichwörtlich von den Toten wiederauferstanden zu sein. Wie er berichtet, wurde er zwar von einem Titanen gefressen, befand sich aber noch lebendig in dessen Magen. Durch seine Wut verwandelte er sich im Inneren des Titanen selbst in einen der Kolossen und schaffte es so zu entkommen. Dieser Umstand führt bei Eren´s Freunden natürlich zu Argwohn und Zweifel. Können sie ihrem Kameraden wirklich noch trauen? Was steckt hinter seiner Verwandlung? Und kann man sie für die eigenen Zwecke nutzen?
Ein Mensch in Titanengestalt. Oder ein Titan in Menschengestalt?
Auch mit der zweiten Volume kommt kaum Ruhe in das Geschehen von Attack on Titan. Abgesehen von einigen Rückblenden und Nebenschauplätzen ist der zentrale Handlungsort noch immer der Kampf der Menschen gegen die Titanen innerhalb der Mauern. Entsprechend hoch ist nach wie vor der Actionanteil, entsprechend flott das Tempo.
Trotzdem kommt die Handlung nach wie vor nicht zu kurz und wird um neue Charaktere und Wendungen erweitert. Ein für die Geschichte entscheidender Einschnitt wurde mit dem Auftauchen von Eren in der Gestalt eines Titanen gemacht. Wie ist es möglich, das sich der junge Kämpfer in einen der Riesen verwandeln kann? Können auch andere Menschen dies, sind gar alle Titanen in Wahrheit Menschen, die sich in die monströsen Ungeheuer verwandeln? Der Anime stellt viele Fragen in den Raum und gibt natürlich noch lange keine Antworten, wobei natürlich auch Eren und seine Freunde über die Geschehnisse nachdenken und ihre eigenen Theorien in den Raum werfen. Ist Eren etwa das Resultat eines Experiments?
Ebenfalls eine wichtigere Rolle innerhalb der Geschichte nimmt nun außerdem der Aufklärungstrupps und dessen eigensinniger Kapitän Levi ein. Es wird schnell deutlich, warum diese Spezialgruppierung bei den Menschen so populär ist und warum sich viele junge Kadetten darum reißen Teil des Aufklärungstrupps zu werden, welcher außerhalb der Mauern nach Informationen zu den Titanen sucht und gleichzeitig zu den am besten ausgebildeten Gruppen des Militärs gehört.
Visuelle Meisterleistung
Was Inhalt und Inszenierung angeht, übertrumpfen die in der zweiten Volume vorhandenen Folgen den guten Start des Anime sogar noch um ein Stück. Die Action ist wie gehabt gekonnt choreografiert, die Twists gut in die Geschichte verbaut und nicht zu überstrapaziert. Immer wieder überraschen die Macher den Zuschauer, nicht nur mit Story-Kniffen, sondern auch mit der visuellen Brillianz. Das Highlight von Attack on Titan sind in dieser Hinsicht zweifelsohne die Kämpfe, doch auch hinsichtlich des Charakter- und Weltendesigns schafft es die Produktion einige Alleinstellungsmerkmale für sich zu generieren, die gerade im Mainstream Sektor so nicht zu finden sind. Einen qualitativen Absturz gibt es also auch in technischer Hinsicht nicht zu vermelden.
Das gleiche gilt für die deutsche Veröffentlichung. KAZÉ legt erneut eine qualitativ hochwertige Blu-ray Fassung vor, die keine mir sichtbaren Mängel aufweist. Das Bild ist gestochen scharf, die Farben satt und kräftig. Der Ton ist kristallklar, das gilt für die deutsche, wie auch japanische Tonspur. Nach wie vor bin ich ein sehr großer Fan der originalen Sprecher, die eine wirklich energische Arbeit abliefern und ist Paradebeispiel für die exzellente Synchronszene Japans sind. Da wirkt der direkte Vergleich zu den deutschen Sprechern fast schon ein bisschen unfair, dennoch genieße ich auch die deutsche Sprachfassung, die vielleicht nicht ganz die Energie und den Charme des Originals hat, aber für sich genommen auf einem sehr hohen Niveau ist.
Die Hülle der zweiten Volume ist erneut ein schön gestaltete Digipack. In diesem befindet sich wieder ein recht ausführliches Booklet mit Infos zu den Episoden und Charakteren. Außerdem liegt dem Lieferumfang wieder ein Aufnäher bei. Auf der Disc selber gibt es erneut kleine Zusatzepisoden, weitere Extras sind leider nicht vorhanden.
Fazit
Die Episoden 8-13 machen genau dort weiter, wo die ersten Folgen endeten: es gibt sehr viel Action und kaum Zeit für Verschnaufpausen. Das hohe Tempo wird zwar gelegentlich durch kleine Rückblenden und den Wechsel auf Nebenschauplätzen gestoppt, doch auch wenn es wieder viel inhaltlichen Tiefgang gibt, überwiegt doch der Actionanteil. Mit dem Auftauchen von Eren in Titanengestalt erhält der Anime außerdem eine interessante Wendung, die innerhalb der Handlung und Figurenkonstellation für einiges an Aufregung sorgt. Durch die neuen Wendungen wirkt der Anime auch am Ende der dreizehnten Folge noch immer enorm spannend, sodass man kaum erwarten kann, wie es weiter geht. Hinsichtlich der Blu-ray legt KAZÉ erneut ein sehr gutes Produkt ab, welches in technischer Hinsicht glänzt. Die Extras (ein Aufnäher, ein kleines Booklet und Mini-Episoden) sind wieder cool und dürften Fans zufriedenstellen. Somit bleibt Attack on Titan weiterhin ein absolutes Muss für Anime Fans.