Atelier Mysterious Trilogy Deluxe Pack REVIEW

Mit dem nahenden Ende des Lebenszyklus der PlayStation 4 ist es einen Versuch wert, bereits erschienene Spiele als Sammlung zusammenzufassen. Mit genau diesem Vorhaben soll das Atelier Mysterious Trilogy Deluxe Pack den Spielern und Spielerinnen noch einmal drei der Ableger näherbringen. Gleichzeitig sind Nintendo Switch und Steam Besitzer Nutznießer dieser Neuveröffentlichung. Enthalten im Pack sind „Atelier Sophie: The Alchemist of the Mysterious Book DX“, „Atelier Firis: The Alchemist and the Mysterious Journey DX“ und „Atelier Lydie & Suelle: The Alchemist and the Mysterious Paintings DX“.

Die Trilogie im neuen Glanze?

Die drei benannten Titel wurden aber nicht nur als Sammlung zusammengefasst, sondern auch in einigen Features erweitert. Da wir bereits in der Vergangenheit Atelier Sophie: The Alchemist of the Mysterious Book und Atelier Firis: The Alchemist and the Mysterious Journey besprochen haben, widme ich mich insbesondere „Atelier Lydie & Suelle: The Alchemist and the Mysterious Paintings DX“. Es sei aber gesagt, dass die spielerischen Komponenten nur wenige Abweichungen aufweisen. Letztlich liegen die Unterschiede hauptsächlich in der Story und den Protagonisten.

„Atelier Lydie & Suelle: The Alchemists and the Mysterious Paintings DX“ ist der Abschluss der Trilogie. Im Mittelpunkt stehen die bereits im Titel verankerten Protagonisten Lydie und Suelle. Beide stehen vor einigen Änderungen in ihrem Leben, die nicht nur Alchemie einfordern, sondern auch Kämpfe gegen diverse Wesen. Sich diesen Gefahren auszusetzen, ist eigentlich dem letzten Wunsch ihrer Mutter geschuldet. Vor ihrem Tod bat sie beide Mädchen, das weniger erfolgreiche Atelier neue Höhenflüge zu verpassen. Da Vater Roger nicht von Fleiß beseelt ist, suchen sich die Zwillinge andere Helfer, um den Wunsch in die Tat umzusetzen.

Fokus der drei Spiele

„Atelier Firis: The Alchemist and the Mysterious Journey DX“, „Atelier Lydie & Suelle: The Alchemist and the Mysterious Paintings DX“ sowie „Atelier Lydie & Suelle: The Alchemists and the Mysterious Paintings DX“ sind ähnlich aufgebaut. Ihr nehmt Aufträge an und versucht damit etwas Geld zu verdienen. Die Erfüllung ist dabei sehr simpel gestrickt, denn eigentlich müssen fast immer nur Gegenstände gesammelt werden. Diese sind in der Außenwelt schnell erkennbar und dienen noch einem weiteren Zweck. In der Alchemie können die gesammelten Utensilien zusammengemischt werden, um Besseres zu schaffen. Teilweise entsprechen die Neuerschaffungen wiederum den Wünschen der Questgeber und bringen dadurch die Story voran.

Die Alchemie zeichnet die Atelier-Reihe auf eine ganze besondere Art aus. Mit dem Atelier-Ranking-System, in welchem Alchemisten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen, kommt ein neuer Zeitfresser hinzu. Ihr sucht die Materialien, verbindet sie miteinander und gewinnt dadurch Erfahrungspunkte. Ferner werden weitere Gegenstände freigeschaltet und neue Items verfügbar gemacht. Damit hält das Ranking-System langfristig bei Laune und zwingt euch immer wieder an den heißen Kessel, ohne dass es ermüdend wird.

Zwar klingt dies im geschriebenen Wort noch immer stumpf, gewinnt aber ferner an Herausforderung. Soll der fokussierte, neue Gegenstand besondere Eigenschaften besitzen,  müsst ihr tiefer in die Materie eintauchen. Beispielsweise besitzt jede Zutat eine Wertigkeit und verschiedene Eigenschaften, die im Spiel als bunte Blöcke dargestellt werden. Auf einer Art Schachbrett müsst ihr so hantieren, dass ihr das bestmögliche Ergebnis erhaltet. Vor der Festlegung habt ihr aber unbegrenzt viele Versuche, was wiederum den Erforschungsdrang stärkt.

Der Kampf muss sein

Die Geschichte der beiden Schwestern führt euch gelegentlich außerhalb des kleinen Königreichs. Doch nicht nur die Außenareale sind recht gut mit Items versehen, auch die Gemälde, die eine andere Welt innehaben, verzichten nicht auf Vielfältigkeit. Gleichzeit wird es dort aber kaum ohne Kämpfe gehen. In Runden wechselt ihr euch mit den Gegnern ab und startet in den Nah- oder Fernkampf. Mit aufsteigender Charakterstufe kommen zudem weitere Fähigkeiten hinzu, die nicht nur auf die Offensive ausgelegt sind. Gerade zu Beginn, wenn ihr nur als Duo oder Trio unterwegs seid, sind die Kämpfe recht herausfordernd. Ein schneller Rückzug ist daher in den ersten Spielstunden die bessere Alternative.

Um die Herausforderungen besser bestehen zu können, gibt es nicht nur Utensilien zu kaufen. Schon recht früh im Spiel dürfen die beiden Schwestern Schutzausrüstungen und Waffen mithilfe des Schmieds erschaffen. Selbstverständlich wird auch hier der Fundus eingefordert, der überall verteilt ist. Damit führt der Titel den ewigen Kreislauf fort: Suchen, Sammeln, Verbessern, Kämpfen… All das solange, bis das Ziel der mächtigen Alchimisten erlangt ist.

Dialoge und süße Anime-Optik

In „Atelier Firis: The Alchemist and the Mysterious Journey DX“ durfte ich mich noch optional an einer englischen Sprachausgabe erfreuen. In „Lydie & Suelle: The Alchemists and the Mysterious Paintings DX“ quietscht nur die japanische Sprache in meinen Ohren. Gerade mit der Neuveröffentlichung hätte ich mir eine akustische Lokalisation gewünscht, die etwas schonender für meine Gehörgänge ist. Es sei zudem zu beachten, dass die Atelier-Reihe sehr dialoglastig ist. Teilweise steuert ihr von einer umfangreichen Szene in die nächste, die versucht, die Story auszubauen oder sie euch zumindest näher zu bringen.

Durch diese anstrengenden Frequenzen geht die harmonische Begleitmusik teilweise unter. Noch eine Kritik umfassen die fehlenden deutschen Bildschirmtexte. Insbesondere die Alchemie-Mechanik fordert Verständnis ein, die ohne Übersetzung für einige schwer zu verinnerlichen ist. Dieses Problem gilt für das gesamte Atelier Mysterious Trilogy Deluxe Pack und trübt dadurch den Spielspaß etwas ein.

Der Stil der Atelier-Reihe ist nicht unbedingt eigenwillig, aber dennoch erkennbar. Die sehr niedlich verspielten Charaktere sind in leichten Farben gehüllt. Die Entwickler von GUST haben in allen Ablegern den Fokus auf die Figuren statt die Umgebung gelegt. Die Areale sind somit etwas vernachlässigt worden. Einheitliche Gemäuer und immer ähnliche Grünanlagen umfassen das Gesamtbild. Mit Farben wird bei den Schauplätzen jedoch weniger gespart. Dies verleiht dem Atelier Mysterious Trilogy Deluxe Pack eine kindliche Atmosphäre.

Umfang

Für Fans der Reihe sind die digitalen Artworks sicherlich interessant, die der Sammlung beigefügt sind. Zugleich dürft ihr euch an einem integrierten Fotomodus erfreuen, mit dem die schönsten Momente perfekt eingefangen werden können.

Doch das macht kaum den eigentlichen Umfang aus, schließlich umfasst die Sammlung drei satte JRPGs. Jeder dieser Titel beansprucht selbst mit straffen Durchlauf eine zweistellige Spielzeit. Wer sich auf die Kunst der Alchemie einlässt und alle mitgelieferten DLCs beansprucht, wird mit einer Stundenanzahl im dreistelligen Bereich rechnen dürfen. Dennoch fällt viel der Spielzeit in die Cutscenen, die in der Masse wirklich übertrieben sind.

Pro & Kontra

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Pros
  • Interessante Features
  • Großer Umfang da Sammlung von 3 Spielen
  • Niedliche Optik der Charaktere

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Cons
  • Noch immer keine deutsche Lokalisation
  • Sehr Textlastig
  • Schauplätze grafisch nicht ausgereift

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Spiel Bewertung
Singleplayer
76
76
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Das „Atelier Mysterious Trilogy Deluxe Pack“ hat mich positiv wie negativ überrascht. Ernüchternd ist, dass die Reihe noch immer keine deutsche Lokalisation in Form von Texten erhalten hat. Das Zusammenbrauen neuer Utensilien hat mich hingegen gepackt. Ich habe nahezu mehr Zeit damit verbracht, im Alchimie-Rank, als im Charakter-Rank aufzusteigen. Die niedlichen Spielfiguren und NPCs runden das stimmige Spielgefühl ab, wenngleich ein paar Dialoge wünschenswert gewesen wären. Und da die Sammlung gleich 3 Titel samt DLCs umfasst, ist am Umfang ebenso wenig etwas auszusetzen. Wer bislang also noch keinen virtuellen Schritt in die Reihe gewagt hat, bekommt nun gleich drei Titel als Versuch des Einstiegs geboten.

- Von  Rena

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