Assassin’s Creed 4: Black Flag REVIEW

Schiff ahoi ! Am 29. November 2013 war es endlich soweit – Assassins Creed IV: Black Flag erscheint für die Next-Gen-Konsolen. Ich ging mit einer riesigen Vorfreude zu meinem Videospielhandel meines Vertrauens und erwarb das Spiel für 69,99 €, also den Standardpreis für neu erschienene PS4-Spiele. Zuhause habe ich das Spiel voller Vorfreude ausgepackt und auf der Festplatte installiert und los ging es mit Seeschlachten und Meucheleinlagen auf kleinen Inseln im Ozean. Hat sich die Vorfreude also gelohnt? Um es vorweg zu nehmen – Assassins Creed IV: Black Flag hat all meine Erwartungen und Vorfreuden übertroffen. Und warum das Spiel mich so überzeugt, erfahrt ihr in folgendem Bericht. Dieser Bericht handelt nur vom Einzelspielermodus.

Erneute Zeitreise

Assassins Creed IV: Black Flag spielt während der Piratenzeit im 18. Jahrhundert in der Karibischen See. Der Spieler steuert den britischen Piraten Edward Kenway, den Sohn von Haytham Kenway. Vor seiner Zeit als Pirat dient Edward der Royal Navy und führt Kaperfahrten durch. Als sich der Krieg jedoch dem Ende nähert, schließt er sich den Piraten an und verlässt 1713 seine Frau Caroline, um über die Meere zu segeln.

Das Spiel beginnt mit einer spektakulären Schiffsschlacht gegen Duncan Walpole, der die Kutte eines Assassinen trägt. Am Ende dieser Schlacht sind beide Schiffe zerstört und Edward kann sich noch so gerade an Land retten. Walpole versucht an Land weiter zu fliehen, doch Edward schafft es ihn nach einer tollen Verfolgungsjagd durch die sehr schön gestaltete Dschungellandschaft zu stellen und zu töten. Als Walpole nun tot am Boden liegt, durchsucht Edward Walpoles Taschen und findet ein Brief den Walpole nach Havana bringen sollte. Edward zieht sich also die Assassinenrobe von Walpole an und nimmt seinen Namen zur Tarnung an und führt nun seinerseits diesen Auftrag durch, ohne von die eventuellen Folgen zu kennen. Er sieht nur den Ruhm und das Geld, das als Belohnung für das Ausführen dieses Auftrages bringt – ein echter Pirat eben. Ein Händler, dem man im Kampf zur Seite steht, bringt Edward dann schließlich mit seinem Schiff nach Havanna. Erst danach wird Edward zum Assassinen angelernt und bekommt mit der Zeit seine Ausrüstung.

Im weiteren Verlauf der wirklich klasse erzählten Handlung gerät Edward Kenway ungewollt immer mehr in den Krieg zwischen Assassinen und den Templern. Wie er aus der Nummer wieder rauskommen soll? Das erfahrt ihr in einer ca. 20-25 Stunden langen Story – die vielen Nebenmissionen noch nicht dazu gerechnet.

Übrigens: Wer die Vorgänger kennt, der weiß, dass ein Teil der Handlung auch in der Gegenwart spielt. Jedoch steuert ihr hierbei nicht mehr Desmond Miles, sondern eine namenlose Person in der Ego-Perspektive. Dieser neue Charakter sitzt bei Abstergo Entertainment, einer Nebenstelle des Abstergo-Konzerns, der bereits aus den Vorgängern bekannt ist. Der fiktive Konzern erforscht historische Daten mithilfe des Animus, um Unterhaltungssoftware zu entwickeln und dafür seid besonders ihr verantwortlich. Man kann diese Gegenwartsmomente einfach schnell durchrennen, verpasst dann aber jede Menge Hintergrundinformationen, sowie diverse Minispiele, um unzählige Computer in diversen Büros zu hacken. Ich kann allen nur dazu raten, sich das riesige Bürogebäude genauer anzusehen, denn es gibt wirklich viel zu entdecken.

Gameplay

Für die meisten Spieler dürfte nun der wichtigste Punkt kommen – das Gameplay. Assassins Creed IV: Black Flag ist ein Open-World-Spiel, das sowohl an Land als auch auf See spielt. Man spielt ca. 60% der Handlung an Land und ca. 40% der Story auf See. Ganz besonders Jäger und Sammler kommen bei AC IV voll auf ihre Kosten. Das Spiel bietet eine riesige Abwechslung und an fast jeder Ecke findet man einen Auftrag oder sonst etwas zu erledigen. Eine Art GTA, allerdings etwas abgespeckt und eben im 18. Jahrhundert und in der Karibik.

In der Karibik gibt es viele Nebenmissionen, die euch stundenlang beschäftigen. Diese sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Da gibt es zum einen die Assassinenaufträge, bei denen es meist darum geht eine bestimmte Person auszuschalten. Schafft ihr dies dann zusätzlich noch so, dass keine Aufregung erzeugt wird bzw. ihr nicht in einen Kampf verwickelt werdet, dann gibt es eine kleine aber feine Zusatzbelohnung. Des weiteren könnt ihr sowohl in den Städten, als auch als kleineren und größeren Inseln nach Schatztruhen oder Animusfragmenten suchen. Und wenn ihr Glück habt, findet ihr eine Schatzkarte, die einen vergrabenen Schatz zeigt oder zumindest die Koordinaten und einen kleinen Kartenausschnitt – viel Spaß beim Suchen und Graben. Außerdem warten Aussichtsplattformen auf eure Entdeckung, um so die Karte aufzudecken und Schätze sichtbar zu machen. Diese Funktion wird ja bekanntlich momentan in vielen anderen Spielen verwendet.

Assassins Creed IV: Black Flag bietet außerdem auch ein Craftingsystem – sowohl für euer Schiff die Jackdaw, als auch für Edward selbst. Wenn ihr also auf die Jagd nach diversen Tieren geht (z.B. wilde Panther oder Hirsche) könnt ihr von den Tieren Häute und Leder gewinnen, um damit z.B. ein Gesundheitsupgrade, einen Beutel für mehr Pistolenmunition oder sogar eine neue Montur herstellen, die ihr anziehen und jederzeit unter Deck eures Schiffes wechseln könnt. Da ihr nicht jedes Tier auf der selben Insel findet, kann auch diese Sammelei einige Zeit in Anspruch nehmen. An manchen extra dafür markierten Stellen auf der Karte könnt ihr auf der See auch Wale oder Haie jagen, welche ebenfalls zur Produktion von Monturen oder Upgrade nötig ist.

Aber wie schon erwähnt, könnt ihr auch euer Schiff aufrüsten – z.B. einen besseren Rumpf für mehr Panzerung oder aber den Schaden eurer Kanonen erhöhen. Dafür benötigt ihr aber neben Geld auch Ressourcen wie Holz, Metall und Stoffe. Diese bekommt man vor allem durch das Kapern von anderen Schiffen (Engländern oder Spaniern), was wirklich sehr viel Spaß macht oder aber beim Plündern von Lagerhäusern. Habt ihr ein Schiff soweit zerstört, dass es kurz vor dem Sinken ist, könnt ihr es entern. Um das gegnerische Schiff zu übernehmen, müsst ihr eine bestimmte Anzahl Gegner töten, was mit zunehmender Größe der Schiffe jedoch anspruchsvoller wird. Neben den benannten Ressourcen gibt es außerdem noch Zucker und Rum, die jedoch einzig zum Verkaufen am Schiffshafen dienen, um so schneller an Geld zu kommen. Geld könnt ihr auch in der Taverne bei diversen Minibrettspielen, wie z.B. Dame oder Mühle verdienen.
Im späteren Spielverlauf erhaltet eure Schiff die Tauchglocke, womit ihr an bestimmten Stellen im Meer nach Schätzen abtauchen könnt. Dort findet ihr auch einige Pläne, die ihr benötigt um das Schiff zu verbessern. Jedoch erhält man diese erst relativ spät im Spiel. Ein Schnellreisesystem hat das Spiel für bereits entdeckte Orte auch, jedoch macht das Segeln über das offene Meer einfach viel mehr Spaß, wie einen Punkt auf der Karte anzuklicken und einen Ladebildschirm abzuwarten.

Die Hauptmissionen sind jedoch das Herzstück des Spiels. Sie werden gut erzählt und sind sehr abwechslungsreich. Mal ist das Ziel ein Fort einzunehmen, in einer anderen Missionen müssen wir Sklaven befreien oder einem feindlichen Schiff folgen ohne entdeckt zu werden. Einzig die Missionen, bei denen man an Land bestimmten Personen folgen muss, um ein Gespräch zu belauschen, ziehen sich meiner Meinung nach etwas in die Länge und tauchen auch etwas zu oft auf.

Das Kampfsystem geht nun etwas leichter von der Hand als noch bei den Vorgängern. Ein Button zum Schlagen mit dem Schwert, einer zum Kontern und einen um die Verteidigung des Gegners zu durchbrechen. Und obwohl das Kontern abgeschwächt wurde und nicht mehr so übermächtig erscheint, stellen die meisten Kämpfe kaum einen größeren Anspruch an geübte Spieler. Allerdings wurden die Heiltränke aus dem Vorgänger komplett aus dem Spiel genommen. Und dennoch macht es eine Menge Spaß. In den Missionen habt ihr oft die Wahl, ob ihr lieber schleichen wollt und die Gegner von hinten lautlos erledigt oder aber einfach drauf los stürmt und in einem riesigen Gemetzel alle tötet. In einigen Missionen wird jedoch leises Vorgehen von euch verlangt – besonders wenn ihr die 100% einer Erinnerungssequenz (Hauptmission) erreichen wollt. Dazu gibt es in einigen Missionen diverse optionale Aufgaben, wie z.B. sabotiere die Alarmglocke, verwickelt euch in keinen Kampf oder aber betäube 5 Gegner mit dem Schlaf-Pfeil, welchen man ebenfalls im Laufe der Story erhält.

Technik

Die Grafik des Spiels sieht einfach nur klasse aus. Ganz besonders das Meer trumpft hierbei voll auf, besonders wenn ein Unwetter aufzieht und die Wellen nur so an die Jackdaw peitschen. Dazu noch ein Gewitter mit hellen Blitzen am dunklen Himmel und man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Aber auch bei Sonnenschein zeigt das Spiel was grafisch derzeit wohl alles möglich ist.
Leider tritt an manchen Stellen Kantenflimmern auf, was bei einer Next-Gen-Konsole wie der PS4 eigentlich nicht mehr passieren sollte. Aber das ist wirklich meckern auf hohem Niveau.

Der Sound ist ebenfalls mehr als klasse. Die Synchronisation in den Zwischensequenzen gehören mit zu den Besten, die ich bisher bei Videospielen gesehen bzw. gehört habe. Ganz besonders toll ist es, wenn man mit dem Schiff auf hoher See fährt und die Wellen prallen gegen das Schiff. Ebenso trägt es zu einer klasse Atmosphäre bei wenn die Crew eines der Shantys trällert, welche man in den unterschiedlichen Städten so finden kann.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
92
92
Super
-
Multiplayer

FAZIT

Obwohl Assassins Creed IV: Black Flag nur 12 Monate nach dem 3. Teil der Serie auf dem Markt erschien, ist den Entwicklern ein absolutes Highlight der Videospielzeit gelungen. Es macht einfach unglaublich Spaß diese Karibik mit all ihren versteckten Orten und Geheimnissen zu entdecken. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mich förmlich davor drücke, die Hauptstory zu spielen, weil mich die Seeschlachten und Schatzsuchen so faszinieren. Es macht einfach Spaß Pirat zu sein und an allen Ecken und Enden Leute zu meucheln oder die vielen kleinen Insel zu erkunden. Ganz besonders gut gefallen hat mir die hübsche Grafik, die wirklich spannende Handlung, so wie die tolle Atmosphäre, die man in diesem Spiel erlebt. Ich habe mit Assassins Creed IV: Black Flag ungefähr 35 Spielstunden verbracht und bereue davon nicht eine einzige davon. Durch die vielen Nebenmissionen und Entdeckungen kann sich die Spielzeit natürlich noch weiter ausdehnen – ganz je nach Spielweise eben. Auch ein weiteres Mal durchspielen lässt den Spielspaß keinesfalls senken.

- Von  Christian

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