Art Academy Atelier REVIEW
Alle Künstler und die, die es werden wollen hergehört, jetzt könnt ihr auf der Wii U den Bleistift spitzen und den Pinsel schwingen, denn Vincent zeigt euch wie es geht! Der weißbärtige Vincent mit Barret Kappe, möglicherweise eine Anspielung auf Herrn Van Gogh, leitet euch durch das Spiel. Ob man Art Academy überhaupt ein Spiel nennen kann? … denn hier geht es ganz klar um das Thema Malen.
Auf den Spuren von Monet, Dali und Gogh
Die Lektionen geben euch eine sehr schöne Einführung in Sachen Technik, Tipps bei der Wahl der Werkzeuge und jede Menge Einblicke in die Kunstwelt. Eingeteilt in Einsteigerkurs, Fortgeschrittenenkurs und Werkzeugkurs könnt ihr euch durch die verschiedenen Bereiche durcharbeiten. Die erste Einführungslektion war eine Tomate zu zeichnen. So ist es natürlich wichtig die Form zu erkennen und wir beginnen mit Pastellkreide eine Skizze mithilfe eines Gitternetzes zu zeichnen, um die Größe und Proportion abschätzen zu können.
Das Gamepad ist ohne Frage wie geschaffen für den Malunterricht. Vincent erzählt euch zu jedem Schritt etwas und führt diesen vor. Danach könnt ihr auf der oberen Gamepadreihe im Werkzeug Menü das Gitternetz ein- und ausschalten, und sogar ein Glossar öffnen, um jegliche Infos zu Malern, Techniken und mehr zu erhalten. Ich hätte mir das Glossar allerdings eher im Hauptmenü gewünscht. Im nächsten Schritt musste ich die Pastellkreide auswählen, die sich mit all den anderen Malwerkzeugen im unteren Bereich des Gamepads befindet. Nun öffnet sich der Farbkasten und man erkennt neben den unterschiedlichen Farben noch die Strichstärke, denn man kann mit der Spitze zeichnen, mit der flachen Spitze oder auch mit der ganze Längsseite der Pastellkreide.
Am Anfang dachte ich, was denn der Stein am unteren Rand zu suchen hat. Aber einen Klick auf das Fragezeichen und schon werden alle Utensilien benannt. Natürlich war es kein Stein, sondern ein Knetgummiradierer, der etwas feiner radiert, als der Vinyl-Radierer, der handelsübliche Ratzefummel. Aber auch mit dem Verwischstift sind interessante Maltechniken möglich. Wer ein paar Farben oder sonstiges ausprobieren möchte und nicht gleich sein Bild verschandeln, kann an der linken Seite ein Schmierblatt ausfahren, eine nette Idee.
Vincent zeigt euch was ihr zu tun habt und danach seid ihr dran, alles zu befolgen. Mit der A Taste könnt ihr zwischen Originalbild, Vincent’s Zeichnung und eurem Gebilden umschalten, während die B Taste euren letzten Pinselstrich rückgängig macht. Sowohl ZR/ZL, als auch das Stift Symbol am unteren rechten Touchscreenrand, lässt euch jederzeit das Menü aufrufen. Sobald ihr zufrieden mit euren künstlerischen Fähigkeiten seid, klickt ihr auf weiter und Vincent macht euch mit den nächsten Schritten vertraut.
Mit den sechs Einsteigerlektionen inklusive diversen Mini-Lektionen, in denen euer gelerntes auf die Probe gestellt wird, vier intensive Fortgeschrittenenlektionen und fünf Werkzeugkursen, dürfte für sowohl Anfänger als auch Profis etwas dabei sein. Von Stilleben mit Früchten, Bäume bis hin zu Bauten und Menschen ist alles dabei, was ein Maler so gerne malt.
Schaut mal her was ich gezaubert habe!
Habt ihr eine Lektion abgeschlossen, dürft ihr euer Werk natürlich speichern und sowohl auf der Wii U, als auch auf einer SD Karte sichern. Diese könnt ihr im Bereich “Mappe” jedezeit erneut bearbeiten und betrachten. Miiverse Integration ist ebenfalls vorhanden und ihr dürft euer Bild posten. Wer sich sicher ist, dass auch wirklich nichts mehr am Bild verändert werden soll, kann es fixieren. Die Lektionen gehen relativ flott, wer jedoch zwischendurch eine Pause machen möchte, hat die Möglichkeit die Lektion zu speichern udn später fortzufahren.
Jeder eurer Handschritte wird vom Spiel gespeichert und kann unter der Kategorie “Aufnahmen” angeschaut werden. Wollt ihr eure Arbeitsschritte der Welt präsentieren, dürft ihr das Video auch hochladen. Schön gemacht sind die Angaben der Utensilien während des Abspielens und die Einstellung der Geschwindigkeit.
Da aber das Vorzeigen aller Bilder in der Mappe auch mal viel zu öde sein kann, besitzt ihr eure eigene Galerie! Ihr könnt in dieser schönen Holzhütte, die richtiges toskanisches Urlaubsfeeling aufkommen lässt, an Wänden und Tafeln eure Bilder aufhängen. Zusätzlich darf man sie bennen und einen Rahmen auswählen. In Egoperspektive ist es möglich, in der Galerie umherzulaufen und jedes Bild zu betrachen, ja sogar bis ins kleinste Detail.
Die Freiheiten eines Künstlers
In “Freies Zeichnen” könnt ihr euerer Fantasie freien Lauf lassen. Als Vorlage dürft ihr euch an 54 Ateliermotiven und fünf Landschaftskompositionen bedienen. Während die Ateliermotive von Blumen, Menschen bis hin zu Feuerwerk reichen, gibt es in den Landschaftskompositionen Panoramabilder z.B. von Japanischem Garten oder Schlossgärten zu sehen. Hier kann man sich umschauen und dann ein Standbild machen, um dies dann nachzumalen.
Selbstverstädnlich ist die Integration von eigenen SD Karten Bildern, was eure Motivauswahl unendlich werden lässt. Wer einfach ohne Vorlage malen möchte, wählt den Schnellstart und kann gleich auf Glatter oder Leinwandoberfläche in unterschiedlichen Untergrundfarben loslegen.
Manche Künstler fragen sich vielleicht, ob ich denn wirklich alle typischen Malwerkzeuge habe? Ich denke es wird auf jeden Fall für jeden das richtige dabei sein; Stifte, Buntstifte, Pastellkreide, Zeichenkohle und (Öl)Farben sind vorhanden. Die Pastellkreide Basispallette besteht beispielsweise aus 48 Farben, bei den Ölfarben kann kombiniert werden. Weiterhin gibt es Chamoisledertuch, Verdünner, Weidenkohle und noch vieles mehr. Beim Löschen von Fehlstrichen hätte ich mir gerne etwas weniger Realismus gewünscht, denn in üblichen PC Programmen ist man eigentlich gewohnt, alles rückgängig machen zu können. Hier wird jedoch immer nur der letzte Strich gelöscht. Den Rest müsste man quasi mit Radiergummi oder ähnlichem tilgen, was leider ein paar Schritte mehr kostet, da man das jeweilige Utensil erst in der Palette anwählen muss.
Grafik & Sound
Ein Spiel, dass sich mit Malerei beschäftigt, sollte optisch ansprechend sein und Art Academy Atelier überzeugt auf sympatische Art. Vincent sieht aus wie der nette Großvater, dem man einfach gerne zuhört bzw. liest und sich knuffig umdreht und seinen Pinsel schwingt. Das Hauptmenü wird auf einem Holztisch präsentiert, auf dem sich Maluntensilien befinden und das Gamepad fühlt sich quasi wie eine Holzfarbpalette an, die man mit seinem Daumen im Loch festhält und der Fernseher stellt die Leinwand dar.
Die Musik ist sehr beruhigend und spielt mit Querflöten- und Geigenmelodien meist klassische Melodien, passend zum Ambiente, um sich künstlerisch zu entfalten.