Aqua Moto Racing Utopia REVIEW
Schon über 20 Jahre ist es her, als virtuelle Jetskis für Begeisterung sorgten. Wave Race 64 setzte neue Maßstäbe und verlagerte spannende Rennen auf das Wasser. Einige Entwickler und Publisher versuchten auf der Erfolgswelle mitzuschwimmen, scheiterten aber mit ihren Umsetzungen. Im Laufe der Jahre wurde es immer ruhiger um diese Art der Rennspiele. Nur gelegentlich keimte ein neuer Versuch auf und wollte die alte Popularität des Wassersports aufleben lassen.
Wassersport in seiner Vielfalt
Aqua Moto Racing Utopia ist eines dieser Spiele, die die Idee von Wave Race 64 aufgreifen und mit vielen weiteren Features, sowie zeitgemäßer Optik anreichern möchte. Um dem damals recht schlank gehaltenen N64 Spiel den Rank abzulaufen, stehen einige Optionen im Menü zur Auswahl bereit. Die allererste Entscheidung die ihr treffen müsst obliegt darin, ob ihr die Meisterschaft fahren möchtet, oder lieber eine Einzelveranstaltung startet. Die ersten aktiven Handlungen können aber auch über ein Tutorial oder den Online bzw. Multiplayer-Modus bestimmt werden.
Erst danach geht es zur Auswahl des Jetskis über. Statt aber in der Vielfalt der Gefährte zu versinken, gibt es erst einmal ein Einsteigermodell zur freien Verfügung. Weitere Gefährte können ferner erworben werden, dessen finanzielle Mittel ihr über verschiedene Wege erwirtschaften könnt. Siege sind natürlich von Vorteil, um das eigene Budget zu steigern und weitere Jetskis übers Wasser zu jagen.
Meisterschaft
Wer natürlich mutig ist, kann gerne in der Meisterschaft seine Anfänge suchen. Ob Sportliga, Ski-Liga oder Freestyle Liga, an Variationen fehlt es kaum. Dass es in der Sportliga natürlich mehr auf einen Sieg ankommt, ist sicherlich selbsterklärend. Die Freestyle-Liga versucht hingegen über Stunts ein paar Prämien locker zu machen. Dafür steht ein eingegrenzter Bereich zur Verfügung, der einige Tricks in einem kleinen Zeitintervall abverlangt. Umso mehr und bessere Kunststücke ihr zeigt, desto mehr Punkte gibt es, um Richtung Siegertreppchen zu geifern.
Die Stunts dürfen gerne aber auch die Meisterschaft bereichern. Wer hier den Mut eingeht, wird mit einem Boost belohnt. Ist eine Skala entsprechend gefüllt, kann über die Aktivierung eines bestimmten Buttons, der Speed kurzzeitig in die Höhe getrieben werden. Da die Wasserstraßen aber nicht nur aus engen Gassen bestehen, ist der richtige Ort entscheidend, um wirklich Vorteile daraus zu ziehen.
Zudem fordern die Rennen zusätzliche Schwierigkeiten ein, da die Fahrer Bojen beachten müssen, die nur auf der linken oder rechten Seite überrundet werden dürfen. Ein entsprechender Pfeil, der zudem noch farblich gekennzeichnet ist, zeigt die eingeforderte Seite an. Dies führt manchmal zu scharfen Bremsungen oder Drosselungen des Tempos, um keine Fehlversuche zu begünstigen. Wer drei Bojen verpasst, wird disqualifiziert und muss das jeweilige Rennen erneut starten. Teilweise bietet es sich aber aus taktischen Gründen an, Bojen einzusparen, um noch eine Chance auf die vorderen Plätze zu haben.
Klassen und weitere Schwierigkeiten
Wer gut in den Meisterschaften abschneidet, wird schnell den Reichtum anhäufen. Die gewonnenen Gelder dürfen wiederum in neue Jetskis angelegt werden, die schnell euren Wasser-Fuhrpark heranwachsen lassen. Um für weitere Kurse gerüstet zu sein, wird die Umwandlung des Geldes sowieso abverlangt.
Schnell kommen weitere Klassen hinzu, die die Schwierigkeit antreiben und mehr an Können verlangen. Dass die alten Fortbewegungsmittel dort nahezu chancenlos sind, wird schnell zur Tatsache. Dies bedeutet gleichzeitig, Strecken mehrfach zu absolvieren oder Abkürzungen ausfindig machen, um nicht immer auf den hinteren Rängen zu landen.
Aqua Moto Racing Utopia wird einiges abverlangen, denn neben verschiedenen Wetter und Tageszeit-Szenarien, kann auch der Wellengang einige Probleme auslösen. Das wird aber insbesondere Profis gefallen, die immer neue Gebiete und Herausforderungen für sich entdecken werden.
Optik und mehr
Das Wassersport-Ereignis ist vielleicht optisch nicht am Ultimum angesiedelt, macht aber dennoch einen guten Eindruck. Insbesondere die Darstellung des flüssigen Untergrunds ist schön anzusehen. Teilweise kann man bis zum Grund des Gewässers sehen und den Fischen bei der Fortbewegung zuschauen. Die Umgebungen sind facettenreich und bieten durch die verschiedenen Tageszeiten und Wetterbedingungen einiges an optischer Abwechslung. Bei den Charakteren gilt dies jedoch nicht. Sie sind starr und dürftig umgesetzt, was sich in der Physik noch weiter steigert. Stürzen die Fahrer oder werden sie vom Jetski gerissen, sieht dies oft recht seltsam aus. Im gesamten Blickpunkt ist dies aber nur ein kleiner Teil, der eine deutliche Verbesserung brächte.
Der Sound ist stimmig mit den optischen Gegebenheiten und treibt regelrecht an, über das Wasser zu jagen. Die flotten Rhythmen bekommen noch einen Sprecher an die Seite gestellt, der einige der Fahrmanöver in englischer Sprache erwähnt. Das Mitempfinden einiger Crashs, ist seinen Kommentaren ebenso wenig fremd. Mit diversen Umgebungsgeräuschen, wie das Spritzen des Wassers, rundet die akustische Darstellung mehr als solide ab.
Die Steuerung ist eigentlich recht einfach, wäre die Physik nicht immer im Weg und die Schwierigkeit mancher Kurse recht groß. Dementsprechend benötigt es einige Zeit, die Jetskis so zu beherrschen, dass Siege kein Wunderwerk mehr sind. Das Auslösen von Stunts geht nach einiger Übung auch recht leicht von der Hand und verlangt keine überladenen Tastenkombinationen ab. Wer die Strecken mitsamt der Bojen-Slaloms verinnerlicht hat, kann mit zusätzlichen Tricks die Rennen noch weiter auffrischen.