10 Spiele die auf dem Super Nintendo Mini Classic fehlen
Mit der Ankündigung des Super Nintendo Mini Classic wurden viele Stimmen laut, die gewisse Spiele vermissten. Es gab viele Diskussionen und noch mehr Wunschdenken. Natürlich gehöre auch ich zu diesen Leuten, die gerne noch ganz andere Titel auf der kleinen Konsole gesehen hätten. Daraus habe ich eine Top 10 gebastelt, die vielleicht nicht unbedingt jeder nachvollziehen kann, aber Teile aus meiner Kindheit wiederspiegeln. Aufgrund der Menge an Spielen, die das Super Nintendo mitbrachte, wird es demnächst noch einen zweiten Teil geben.
10. Theme Park
Theme Park war sicherlich für all jene interessant, die schon die Aufbausimulation Sim City mochten. Natürlich ging es darum, einen Freizeitpark zu errichten und diesen immer weiter auszubauen. Dazu standen verschiedene Areale zur Verfügung, die ferner neue Attraktionen verfügbar machten. Neben der Platzierung der Fahrgeschäfte, war auch ein wirtschaftlicher Faktor nicht ganz unwichtig. Mechaniker, die für die Instandsetzung der Attraktionen zuständig waren, wollten selbstverständlich bezahlt werden. Der Park musste zudem mit Sauberkeit überzeugen, damit die Besucher sich wohlfühlten. Und auch kleine Tricks waren im Spiel enthalten, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. So konnte man beispielsweise die Pommes versalzen, um beim Getränkestand nebenan ordentlich Kasse zu machen. Mit jeder freigespielten Karte wurde zudem der Schwierigkeitsgrad erhöht, was sich in der Motivation widerspiegelte, längerfristig dem Spiel treu zu bleiben.
9. Jurassic Park
Ja, ich meine es wirklich ernst! Jurassic Park für das Super Nintendo war sicherlich kein herausragendes Spiel, hat sich aber dauerhaft in meinem Kopf manifestiert. Es war wohl die Mischung aus Ego-Shooter und Adventure, die seinerzeit voraus war. Mit dem Wechsel in ein Gebäude, wurde nämlich die Perspektive angepasst und die Gefahr durch Dinosaurier erhöht. Dies kam immer recht bedrohlich daher und erschuf eine ganz eigene Atmosphäre. Die Außenwelt, in der der Blick aus der Vogelperspektive gewährleistet wurde, war jedoch ebenso voller Gefahren. Urplötzlich tauchte ein T-Rex auf und streifte euren Weg. Wer nicht schnell genug entkommen konnte, musste wieder ganz von vorne anfangen. Da es kein Savegame gab, war dies besonders ärgerlich. Zudem machten Bugs den Spielern das Leben schwer. Zu jeder Zeit konnte das Spiel einfrieren und jedweden Fortschritt vernichten.
Natürlich bleibt daher die Frage, warum dieses Spiel auf meiner Liste ist. Die Aufgaben, die ich damals aufgrund fehlender Englischkenntnisse nie komplett verstand, hatten einen besonderen Nebeneffekt. Da zwei weitere Freunde dieses Spiel besaßen, arbeiteten wir gemeinsam die Lösung aus. In den Sommerferien schaffte es jeder von uns, das Spiel erfolgreich zu beenden – wenngleich nach einigen Fehlversuchen. Dafür mussten wir aber auch gut 8 Stunden Spielzeit veranschlagen, ohne überhaupt einmal die Konsole auszuschalten. Wahrscheinlich würde ich heute Jurassic Park im Speedrun durchackern, aber die tollen Erinnerungen bleiben.
8. Mortal Kombat 3
Oh mein Gott, warum will sie denn jetzt Mortal Kombat 3 auf dem Snes Mini Classic sehen? Es liegt wohl daran, dass ich mit Beat’em’ups aufgewachsen bin. Noch heute spiele ich unheimlich gerne Street Figther und bringe andere mit meiner hohen Siegquote zur Weißglut. Mortal Kombat 3 war seinerzeit aber etwas besonderes, da es die Gewalt nicht versteckte. Natürlich war dies nichts für Kinderaugen, aber sind wir doch einmal ehrlich, wer hat nicht vor seinem 18. Geburtstag Spiele dieser Art gezockt, die Gewalt optisch nach Außen trugen?!
Zudem waren die Moves weitaus anspruchsvoller und die Grafik einfach ein Hingucker. Mit dem dritten Teil kamen gleichzeitig viele neue Kämpfer hinzu, die es bis in den aktuellen Ableger (Mortal Kombat XL) geschafft haben. Für mich ist Mortal Kombat 3 Kult und hätte Grund dessen einen Platz auf dem Snes Mini Classic verdient gehabt, wenngleich dadurch die Altersfreigabe hochgeschraubt worden wäre.
7. Illusion of Time
Super Nintendo Spiele in riesigen Kartons mit zugehörigen Spieleberater war damals das Nonplusultra unter JRPG-Fans. Leider schafften es nicht alle Perlen nach Europa. Illusion of Time war eines der Spiele, die unsere Regale und natürlich auch Wohnzimmer erobern konnte. In meiner Sammlung war der Titel ebenfalls präsent und bescherte mir viele tolle Stunden sowie eine wachsende Leidenschaft für JRPGs. Hier kommt auch eine Szene zum Tragen, die ich bis heute nicht vergessen habe. Dort geht es um eine Opfergabe – Schwein Hamlet stützt sich in die Flammen, um seine Freunde zu retten, die von einem Stamm festgehalten werden und eigentlich als Opfer angedacht waren. Allgemein war Illusion of Time in manchen Abschnitten recht traurig angesiedelt und vermittelte nicht den Eindruck, das Ende auf einen fröhlichen Ausgang festzusetzen.
Gleichzeitig waren die Verwandlungen des Hauptprotagonisten sehr abwechslungsreich für das Gameplay. So wurde es an gewissen Stellen ermöglicht, zum Ritter zu werden oder später seinen Körper zu einer kosmischen Gestalt zu wandeln und damit weitere Vorteile zu erfahren. Die beiden Metamorphosen bleiben wohl den meisten Fans im Gedächtnis und geben Illusion of Time den Grund, einen Platz auf meiner Liste für sich zu beanspruchen.
6. Battletoads in Battlemaniacs
Spring, spring, verdammt spring doch endlich (im wilden Geschrei). Neeeeeiiiiiiinnnnnn, schon wieder gegen eine Felswand geknallt. So gestaltete sich wohl für die Meisten Battletoads in Battlemanics auf dem Super Nintendo. Der dritte Level ist noch heute berüchtigt und nur von wenigen bezwungen worden. Ich selbst habe es nur ein einziges Mal geschafft und hatte dabei einen Herzschlag, der bei anderen ein Herzversagen ausgelöst hätte.
Aber zurück zum Anfang. In Battletoads in Battlemaniac geht es um die mutierten Frösche Pimple und Rush (ja, die Namen sind ernst gemeint). Beide sind auf einer Rettungsmission unterwegs, denn ihr Bruder Zitz wurde gefangen genommen. Beide Frösche kämpfen sich nun mittels Schlägen und Tritten durch fünf Level, die es in sich haben. Mit jeder Action verformen sich ihre Gliedmaßen zu schweren Waffen oder lassen Gegenständen urplötzlich erscheinen. So zaubert Pimple im Sprung einen Amboss hervor und haut diesen auf seine Gegner. Rush wandelt beim Tritt sein Fuß zu einem Schuh, der mit Stacheln besohlt ist.
Für mich persönlichen zeichnet sich Battletoads in Battlemaniacs aber nicht nur durch den hohen Schwierigkeitsgrad aus, sondern ebenfalls durch den tollen Soundtrack. Insbesondere der erste Bonuslevel bringt Takte hervor, denen ich noch heute sehr gerne lausche. Gleichzeitig ist der Titel das perfekte Multiplayer-Spiel, um mit seinen Mitstreiter einen ordentlichen Streit anzufangen.
Wer Sehnsucht nach den Fröschen hat, kann zumindest Rush in Killer Instinct auf der XBox One wiedersehen. Dort gibt er selbstverständlich seine sehr ungewöhnlichen Moves zum Besten. Auf dem Super Nintendo können wir die Brüder aufgrund von Lizenzen jedoch nicht mehr begrüßen. Schade!
5. TMNT 4: Turtles in Time
Eines der ersten Spiele auf dem Super Nintendo und noch heute im Gedächtnis vieler Fans der vier mutierten Schildkröten ist definitiv TMNT 4: Turtles in Time. In TMNT 4 erlebt ihr alleine oder mit einem Freund eine wilde Zeitreise. Ihr werft unfreiwilligen einen Blick auf die Dinosaurier, durchlebt einen Western oder erobert plötzlich die Zukunft. Ihr werft die Fußsoldaten Richtung Bildschirm und kämpft je nach Turtle mit Schwertern, Sais, Bo oder Nunchucks. Shredder und Krang sind natürlich mit von der Partie. Zudem sind viele Gegner aus der Trickfilmserie bedacht, wie beispielsweise Baxter Stockman, Slash sowie Bebop und Rocksteady.
Es ist jedoch zu erwähnen, dass das Spiel, welches seinerzeit Konami entwickelte, noch einmal neu aufgelegt wurde. Leider hat man die Version, die auf der Xbox 360 zu finden war so stark beschnitten, dass sie mit dem Original in keinster Weise mithalten konnte. Eine aufgehübschte Grafik und ein 4-Player-Koop konnten die fehlenden Elemente einfach nicht ausgleichen. Allgemein werden wir TMNT 4: Turtles in Time wohl nicht mehr wiedersehen…
4. Terranigma
Weltenretter, in dem Rollenspiel Terranigma eine ganz besondere Aufgabe, denn unter anderem besteht eure Aufgabe darin, die Fauna und Flora wieder auf den toten Planeten zu bringen. Bevor es jedoch soweit ist, gilt es die Kontinente wieder auferstehen zu lassen. Dazu bereist unser Held die Unterwelt, in denen Türme verteilt sind, die mit ihrer Eroberung jene Kontinente zurück auf den Erdball holen.
Das Abenteuer beginnt mit der Neugierde, hinter einer blauen Tür zu schauen und verborgene Geheimnisse zu lüften. Ein sehr fataler Entschluss! Vom Spiel so fasziniert, hatte auch ich mir meine Tür im damaligen Kinderzimmer himmelblau streichen lassen. Natürlich änderte sich durch die Begehung nicht mein Leben, das unseres Hauptprotagonisten jedoch schon, der ferner seine Heimat verlassen muss.
Viele Abenteuer und noch mehr Waffen warteten auf diejenigen, die sich auf Terranigma einließen. Um nichts vom Spiel zu verpassen, gab es neben dem Modul wieder einen umfangreichen Spieleberater dazu, der an vielen Stellen wirklich hilfreich war. Das 16 Bit Rollenspiel konnte zudem schon zur damaligen Zeit eine Endzeitstimmung einfangen, die noch heute den Spielern eine Gänsehaut und ein beklemmendes Gefühl an manchen Stellen vermittelt, wie bei der Begehung des zerstörten Neotokios.
3. Secret of Evermore
Ein Rollenspiel das mir weitaus mehr im Gedächtnis geblieben ist als Secret of Mana, ist das hierzulande unter dem Namen bekannte Secret of Evermore. Ein Junge und sein treuer Hund machen eine unfreiwillige Zeitreise und erleben dabei die wildesten Abenteuer. Dabei steht mitunter der Hund im Fokus der Geschichte, der mit jeder Zeitepoche seine Gestalt anpasst. Beispielsweise wird er in der Antike zum Windhund.
Der treue Begleiter findet während der Reise Items und nimmt je nach Einstellung offensiv oder defensiv an den Echtzeitkämpfen teil. Zudem erschnüffelt er Materialien, die für verschiedene Zauber interessant sind. Und Zauber gibt es einige, die gleichzeitig die Kämpfe interessanter gestaltet.
Die Parallelen zu Secret of Mana sind recht schnell ersichtlich. Waffen, Zauber und Rüstungssysteme sind wieder in einem kreisrunden Menü angeordnet. Die Sammelwut dank der Items, die durch euren tierischen Begleiter gefunden werden, ist schier unendlich. Zudem bietet die Antike auf dem Markt einen tollen Abschnitt, auf dem ihr wertvolle Objekte eintauschen könnt. Das macht bei jeder erneuten Begehung wieder Spaß und hat sich bis zum heutigen Tag in meinem Kopf verankert. Leider wirkt die Spielzeit gegenüber anderen Super Nintendo RPGs etwas kurz geraten, was aber letztlich für mich der einzige Kritikpunkt ist. Dennoch lag ein Spieleberater dem Modul bei, damit kein Detail verpasst wird.
2. Sim City
Bauwerke erschaffen, Objekte platzieren, Stromleitungen verlegen, Inseln erschließen – mit Sim City fing für mich und vielen anderen Spielern alles an. Die Leidenschaft für Aufbausimulationen wurde auf dem Super Nintendo erweckt und konnte sich bis heute behaupten. Zwar war seinerzeit alles noch recht simple und leicht verständlich, dem Reiz hat es aber nie geschadet. Gerade eine Megametropole (5 Millionen Einwohner) zu errichten und die Super Mario Statue zu erhalten war ein Zeil, welches so weit entfernt schien, aber immer wieder zum Spielen animierte.
Neben dem freien Spiel gab es noch kleinere Kampagnen zu entdecken, in denen bereits errichtete Städte durch Naturkatastrophen heimsucht wurden. Der Wiederaufbau war nun die Aufgabe der Spieler. Gleichzeitig gab es noch viele andere Probleme zu lösen, wie überfüllte Straßen, Abwanderung der Bevölkerung, Rückzahlung der Kredite oder die Steuerpolitik. Und all das macht Sim City so zeitlos und daher eigentlich unverzichtbar auf einem Snes Mini Classic!
01. Lufia II
Für mich gibt es auf dem Super Nintendo nur eine Nummer 1 und das nicht nur, weil ich mit dem Spiel die meiste Zeit in meiner Kindheit verbracht habe. Es waren die personalisierten Helden, die Geschichte, die rundenbasierten Kämpfe und all die vielen Möglichkeiten, die das Rollenspiel Lufia II bot.
Mit Maxim in der Rolle des Helden, erkundet ihr die Landstriche einer riesigen Außenwelt. Als Dämonenjäger ist der junge Mann einige riskante Abenteuer gewöhnt, doch das größte lauert erst noch auf ihn. Unverhofft wird er von einer mysteriösen Frau über sein Schicksal aufgeklärt. Ein Schicksal, das er aber nicht alleine antreten muss. Ein Schicksal, das Maxim in einen erbitterten Kampf ziehen wird, dessen Ziel es ist, gleich 4 Höllenfürsten aus der Welt zu radieren. So legt der junge Held seine Rüstung an, Schwert sowie Schild auf jeweils eine Hand verteilt und zieht hinaus, um seinem Schicksal entgegenzutreten.
Neben den obligatorischen Kämpfen bietet Lufia II einen Abschnitt, der mich und viele andere Spieler bis zum heutigen Tag fesselt – Die Ahnenhöhle! Denn mit jedem Betreten generierte sich dieser Schauplatz anders. Türen und Räume werden neu angeordnet und auch die Verteilung der Gegner fällt komplett anders aus. Neunundneunzig Stockwerke lang führt die Ahnenhöhle ins Ungewisse. Doch noch schlimmer ist es, dass eure Protagonisten zum Start der Nebenquest alle Waffen und Rüstungsgegenstände abgeben müssen und auf Charakterlevel 1 zurückgesetzt werden. Mit jedem Stockwerk werden zudem die Gegner härter und gewissenloser. Glücklicherweise gibt es einige Schätze zu finden, wie beispielsweise die verfluchten Waffen. Jene befinden sind in den blauen Truhen, dessen Inhalte euch bis zum Ende aller Tage gehört. Die roten Truhen halten hingegen Utensilien bereit, die ihr beim Verlassen der Ahnenhöhle wieder abgeben müsst. Doch was alles recht leicht klingt, wird mit jeder Treppe ins nächsttiefere Stockwerk ein wenig mehr zur Qual. Gewinnen die Gegner immer mehr die Oberhand und die nächste Treppe hinab ist unerreichbar, hilft nur noch die Gotteshand, die euch wieder aus der Ahnenhöhle katapultiert. Findet man die Gotteshand in einer Truhe, ist man zwar für den Notfall ausgestattet, doch das Ziel noch immer weit entfernt. Nebenher sind in der mysteriösen Höhle noch 10 Gegenstände der Iris versteckt, die nicht bei jeder Begehung auffindbar sind. Zwar darf man diese seltenen Schätze behalten, doch angelegt werden können sie nicht. Doch alleine der Reiz die Sammlung zu komplettieren, konnte weit über 1000 Spielstunden kosten. Zudem gibt es noch bis heute die kuriosesten Geschichten, was passiert, wenn man alle 10 Schätze der Iris zusammen hat.
Lufia II hätte sich aber nicht nur deswegen einen Platz auf dem Snes Mini Classic verdient. Die epische Reise mit Maxim und seinen Freunden sollte einfach jedem JRPG Fan zugänglich gemacht werden, denn es ist ein zeitloses Stück grandioser Software, mit vielen schönen sowie tragischen Wendungen.
Ich habe mir die Konsole ja nicht geholt.
Mit Illusion of Time, Terranigma und Soul Blazer hätte ich es getan.
Wahrscheinlich hätte eines davon schon gereicht. Zwei mit Sicherheit.