Sonic Lost World (WiiU) REVIEW
Nach langer Wartezeit gab Sonic endlich sein Debüt auf der WiiU. Der Titel nannte sich Sonic Lost World und fand gleichzeitig einen Ableger auf dem Nintendo 3DS. Trotzdem stehen im Mittelpunkt der Konsolen-Fassung die schrecklichen Sechs, die dem Igel das Leben schwer machen wollen. Grund genug, sich diesmal dem Erzfeind zum Verbündeten zu machen und sich Dr. Eggman anzuschließen. Das exklusive Spiel versucht trotzdem alte Stärken widerzuspiegeln und andere Erfolgstitel gut zu kopieren. Und welche Reihe würde sich dort besser eignen als die Super Mario Bros. von Nintendo. Doch was bietet Segas Igel dem gewillten Käufer…… ?
Kurz nachdem ihr euch einen heiteren Trailer reinzieht, geht es auch schon in die kunterbunte Welt, die sich als Mischung der bekannten Sonic Ableger und Super Mario Galaxy darstellt. Dies bedeutet, ihr findet euch auf schwebenden Flächen wieder, die alte Muster, tolle Loopings, grelle Farben und dutzende Geheimnisse beherbergen. Zusätzlich bewegt sich das halbe Areal, was den Schwierigkeitsgrad antreibt. Nun können die Schauplätze in allen Himmelsrichtungen erkundet werden. Zusätzlich wechselt die Perspektive alle Nase lang und ändert sich von 2D auf 3D, sowie entgegengesetzt.
Sonic feat. Super Mario Galaxy
Das ganze Szenario wird in einem rasanten Tempo abgearbeitet, muss aber zwischendurch immer unterbrochen werden, um die liebreizenden Tierchen einzusammeln, die sich leider mal wieder in Gefangenschaft befinden. Sind die Schützlinge wieder in Freiheit, geht es weiter mit einem Affenzahn. Dabei können die engen Passagen und verformte Plattformen sogar unterhalb überquert werden. Selbst Wände erklimmt der blaue Igel mit gigantischem Tempo und dabei sogar vorbei an jeglichen Hindernissen und Gefahren, sammelt ihr nebenher goldene Ringe. Diese im Schlepptau, bieten euch zusätzlich Schutz, solltet ihr einmalig ungünstig mit einem Gegner kollidieren. Bei der ersten Berührung, werden euch erst die Ringe aberkannt. Geratet ihr ohne Ringe ein weiteres Mal an einen Feind, muss der Level erneut vom letzten Checkpoint begonnen werden.
Um es erst gar nicht soweit kommen zu lassen, sollten die Gegner aus der Luft heraus vernichtet werden. Per Knopfdruck werden diese anvisiert und Sonic springt mit seiner stachligen Kehrseite auf sie zu. Mit dem richtigen Timing, können so sogar größere Abgründe überwunden, oder Wege verkürzt werden. Wenn ihr dann endlich auf die Endgegner trefft, wird die Offensive meist nicht mehr ausreichen und das Jump n‘ Run geht in eine leichte Strategie über. Generell bieten die schrecklichen Sechs ein wenig mehr Raffinesse, als die üblichen Monster, die in der gesamten Spielwelt verteilt sind.
Ist der Level erfolgreich beendet und alle kleineren Plattformen geebnet, findet sich Sonic auf einer Art Spielfeld wieder. Habt ihr genügend Tiere befreit, wird das Abenteuer fortgesetzt. Erscheint kein neuer Schauplatz auf dem Feld, solltet ihr noch einmal alles absuchen und auch die Gegner nicht außen vor lassen. Jeder Gegner, den ihr in die ewigen Jagdgründe schickt, wird als befreites Tierchen gewertet und eurer Statistik angerechnet. Leider habt ihr für die Rettungsaktion nicht grenzenlos Zeit, denn die Uhr läuft ständig gegen euch und stellt dadurch eine weitere Schwierigkeit dar, der ihr entgegenwirken müsst. Doch durch die sehr freie Gestaltung jeder Welt, wird auch ein erneutes Begehen keineswegs langweilig. Unterdessen werden euch sicher noch rote Ringe auffallen, von denen es fünf pro Level gibt. Sammelt ihr alles dürft ihr euch auf eine lohnende Überraschung freuen.
Sind alle eure Ziele abgearbeitet, muss das Spiel aber noch lange nicht in der letzten Ecke verschwinden. Sonic Lost World bietet euch glücklicherweise auch einen nennenswerten Multiplayer, der mit verschiedenen Optionen bei Laune hält. Beispielsweise können 2 Personen ein Rennen gegeneinander austragen. Selbstverständlich ist derjenige Sieger, der als erster im Ziel ankommt. Wer in seinem Mitstreiter keinen Konkurrenten sieht, sollte den kooperativen Multiplayer-Modus genauer unter die Lupe nehmen. Die Befehlsgewalt wird auf Sonic und ein zugehöriges Fahrzeug verteilt. Interessant wird es auch, wenn euer Freund die 3DS Version besitzt. Ist dies gegeben, können interessante Gegenstände beidseitig ausgetauscht werden.
Technik
Die kunterbunte Welt erinnert schon nach wenigen Sekunden an Super Mario Galaxy, trotzdem finden dich schnell Objekte in der Spielwelt, die aus den diversen Sonic-Ablegern entsprungen sein könnten. Karierte Wände und Doppelloopings sind keine Ausnahme und geben der Optik den nötigen Schliff. Die farbenfrohen Areale sind durchdacht und bieten immer neue Überraschungen und Geheimnisse. In jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken und daher werden die Level selbst bei wiederholter Begehung nicht langweilig. Die liebevoll gestaltete Welt wird durch lustige Charakter bereichert, die einfach toll animiert sind. Trotzdem findet ihr selbst unter höchstem Tempo, einige Grafikfehler, die ein wenig das Komplettbild zerstören.
Die friedvolle musikalische Untermalung passt perfekt in die bunte Welt von Sonic. Dabei rückt die Musik aber nach mehrfacher Begehung einzelner Welten vermehrt in den Hintergrund. Insbesondere fallen aber die Zwischensequenzen auf. Hier hebt sich zwar nicht die Musik ab, aber die deutsche Sprachausgabe, die sonst recht selten in Titeln mit dem blauen Igel vorkommt. Die Stimmen empfinde ich als passend zum jeweiligen Charakter und optimieren somit die gesamte Akustik.
Die Steuerung bedarf auch nicht viel Fachwissen. Zumeist haltet ihr die Taste rennen gedrückt. Tauchen Hindernisse auf, muss das Springen zusätzlich befehligt werden. Der Sprung selbst kann dann wieder in einen Angriff gewandelt werden. Dies klinkt zwar im ersten Moment etwas kompliziert, geht aber nach wenigen Minuten sehr leicht von der Hand. Generell kommt ihr auch über lange Sicht mit diesen 3 Kommandos aus, ohne dass das Gameplay ermüdend wirkt. Das WiiU GamePad findet dabei kaum Gebrauch. Mit gewissen Bewegungen können zwar Farbenergien aktiviert werden, doch stört dies wiederum bei der herkömmlichen Methode, den Igel durch die Welten zu bewegen. Als vorteilhaft zeichnet sich dafür die Möglichkeit aus, das gesamte Szenario bequem auf dem Tablett-Controller der Nintendo Konsole zu spielen. Wer diese Möglichkeit wählt, muss lediglich auf eine Karte und Statistik verzichten, was aber nicht wirklich schwer ins Gewicht fällt. Die wichtigsten Anzeigen wohnen weiterhin dem Spielgeschehen bei und blenden alles wissenswerte ein.