Sword Art Online – Lost Song REVIEW
Sword Art Online ist definitiv einer der bekanntesten Animes. Jeder, der sich nur ein bisschen mit dem Thema auseinandergesetzt hat, wird wohl recht früh über diesen Namen gestolpert sein. Inzwischen besitzt der Anime nicht nur eine zweite Staffel, sondern inzwischen auch sein drittes Spiel mit dem Namen Sword Art Online – Lost Song. Da mir der Anime sehr gut gefallen hat, wollte ich mir auch für euch das Spiel anschauen. Ob das Spiel an den Anime heranreicht, lest ihr im Test.
Vertraut – und irgendwie doch nicht
Die Story von Sword Art Online – Lost Song schließt direkt an den Vorgänger Sword Art Online – Hollow Fragment an. Kurz und knapp: Der Protagonist Kazuto Kirigaya (oder im Spiel auch als Kirito bekannt) spielt als einer der ersten Menschen das erste Spiel mit Virtual Reality namens Sword Art Online. Kurz darauf fällt den Spielern auf, dass die Logout–Funktion fehlt und der Entwickler von Sword Art Online Akihiko Kayaba eröffnet den Spielern, dass sie bis das Spiel durchgespielt ist, in Sword Art Online gefangen bleiben. Noch dazu wird durch das Gerät der Virtual Reality beim Tod im Spiel der Mensch in der realen Welt ebenfalls getötet. Nach dieser Einleitung gehen Spiel und Anime verschiedene, aber ähnliche Wege. Einige Sachen geschehen früher oder später und auch Charaktere, die im Anime erst viel später auftauchen, beispielsweise Asada Shino aus Gun Gale Online, sind im Spiel direkt von Anfang an mit dabei.
Sword Art Online – Lost Song lässt die Welt von Aincrad aus Sword Art Online hinter sich, und betritt das neue Alfheim Online, welches auf dem gleichen Code wie Sword Art Online basiert. Durch ein riesiges Update wurden zahlreiche Gegenden hinzugefügt, die es im Anime nicht gab und die Kirito und seine Freunde erkunden und entdecken wollen. Das Hauptaugenmerk der Story liegt tatsächlich weniger auf einer Gesamtstory, sondern vielmehr auf dem Erkunden der Spielwelt und den Dialogen zwischen den Charakteren. Erstmals ist es auch möglich, nicht nur Kirito, sondern auch zahlreiche andere Charaktere zu spielen und in Dreierteams Alfheim Online zu erforschen. Mit dem PlayStation Plus Abo kann man sogar mit Freunden online in den Kampf ziehen. Man merkt sofort, dass die Dialoge und Story vom gleichen Autor wie Anime, Light Novels und Manga stammen. Für Fans bietet Sword Art Online – Lost Song viele tolle, interessante und lustige Dialoge und Hintergrundinfos. Durch wenige Erklärungen über die Vorgeschichte, sollte man definitiv den Anime gesehen oder das Vorgängerspiel gespielt haben, wenn man die wahre Qualität des Spiels erkennen möchte. Etwas schade ist die schwächere Gesamtstory, bei der Anime und Sword Art Online – Hollow Fragmen deutlich spannendere Storys vorlegen konnten. Trotzdem schaffen die vielen Dialoge und authentischen Charaktere es, eine authentische Atmosphäre zu schaffen und für viel Spaß zu sorgen.
Kämpfen zu Land und zu Luft!
Was darf in Alfheim Online, dem Land der Elfen, natürlich nicht fehlen? Genau, das Fliegen! Somit kann man nicht nur wie gewohnt auf dem Boden Gegner bezwingen, sondern auch mittels der Fähigkeiten Schweben und Fliegen sich durch die Luft bewegen und auch dort Schaden austeilen. Dadurch bekommen viele Kämpfe deutlich mehr Komplexität, da nicht nur wir selber, sondern auch die Gegner auf ihre Flugtechniken und Angriffe zurückgreifen können.
Das restliche Kampfsystem ist zum größten Teil gleich geblieben und umfasst neben obligatorischen schwachen und schnellen, sowie starken und langsamen Attacken jede Menge Spezialfähigkeiten, die man nach und nach durch das Erreichen höherer Level erlernt. So hat man einerseits verschiedene Möglichkeiten sich zu verteidigen durch Ausweichen oder Blocken, andererseits aber auch besonders starke Fähigkeiten oder Magie mit Flächenschaden oder Heilkräften. Jeder Charakter erlernt ganz unterschiedliche Fähigkeiten und besitzt unterschiedliche aufwertbare Waffen und Zauber. Das Kampfsystem ist insgesamt gut und abwechslungsreich und bietet durch die vielen Charaktere auch unterschiedliche Kampfstrategien.
Zu einem MMPORG wie Alfheim Online gehören neben den abwechslungsreichen und interessanten Hauptquests auch zahlreiche Nebenquests, die sich allerdings etwas in die Länge ziehen. Große Kreativität zeigt sich hier aber definitiv nicht, da man fast ausschließlich Aufträge nach dem gleichen Schema erhält: Entweder soll man X Monster Y besiegen, oder ein bestimmtes Material oft finden.
Deutlich mehr Spaß machen da die Dungeons, die im Laufe des Spiels immer größer und verzweigter werden und zahlreiche Monster und Herausforderungen bieten. Auch einige kleinere Rätsel haben sich hier und da versteckt. Besonders fordernd sind allerdings die Bossgegner, die (wie man bereits aus Sword Art Online kennt) jeder eine einzigartige Taktik und ein eigenes Angriffsmuster besitzen, mit denen sie Kiritio und seine Freunde in die Knie zwingen wollen. Daher bietet hier Sword Art Online – Lost Song ordentlich Herausforderung und Abwechslung.
Lost Graphics
Den Sprung auf die PlayStation 4 ist von der Grafik her leider überhaupt nicht bemerkbar. Sword Art Online – Lost Song läuft zwar komplett flüssig, allerdings sind viele der Texturen eher verwaschen und matschig, als detailliert gestaltet worden. Insgesamt ist die Grafik in Ordnung, aber eine Augenweide stellt sie keinesfalls dar. Die gezeichneten Charaktere in den Gesprächen hingegen sind sehr gut gelungen.
Der Soundtrack ist durchaus gelungen und bietet jede Menge abwechslungsreiche Tracks für die unterschiedlichen Storyabschnitte und Gegenden von Alfheim Online. Die Sprachausgabe ist ebenfalls hervorragend, allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass Sword Art Online – Lost Song lediglich mit einer japanischen Tonspur erschienen ist. Allerdings gibt es Untertitel in verschiedenen Sprachen, grade die englische Version ist sehr gut, während bei den deutschen Untertiteln ab und zu mal ein Wort fehlt.