Lego City Undercover (WiiU) REVIEW
Nach einer heiteren Sequenz, lernt ihr Chase McCain kennen, den ihr fortan steuert. Er schaffte es vor einiger Zeit, den gefährlichsten Verbrecher aus Lego City dingfest zu machen. Doch dem Verbrecher, der auf den Namen Rex Fury hört, ist die Flucht gelungen. Es wäre nur halb so tragisch, würde sich nicht Chase Geliebte im Zeugenschutzprogramm befinden. Für euch heißt es nun, die Abstinenz beenden und sofort Richtung Polizei Hauptquartier marschieren um in das Abenteuer zu starten.
Noch vor der Einganghalle trefft ihr auf den tollpatschigen Frank, der mit purer Begeisterung versucht euch zu helfen, was ihm aber eher selten gelingt. Im Hauptquartier angekommen, erhaltet ihr sogleich eure ersten Instruktionen. Chase bekleidet sich zunächst mit einer Uniform und nimmt einen Kommunikator entgegen, der zufällig so aussieht wie das WiiU GamePad. Ist alles zu eurer Zufriedenheit erfüllt, könnt ihr erst einmal die verdammt riesige Stadt erkunden, oder euch um sämtliche Aufträge kümmern. Diebe überwältigen und Verfolgungsjagden sind aber nur ein kleiner Teil, denn wie es der Titel schon sagt, seid ihr Undercover unterwegs und versucht euch in verschiedene Gangs einzuschmuggeln. Und da es mit Polizei Outfit nicht ganz so einfach wird, bekommt ihr mit dem Fortschritt des Spieles neue Bekleidungen gestellt, die zudem weitere Talente freischalten.
Modenschau

Der Dieb kann gewisse Türen aufbrechen und einen Safe mit dem richtigen Timing knacken. Der Bergarbeiter führt seine Spitzhacke mit und darf Dynamit benutzen, um sich Wege aufzusprengen. In der Bekleidung des Astronauten kann Chase sich sogar von einem Ort zum anderen Beamen. Natürlich darf die Ausrüstung jederzeit gewechselt und auf den Bedarf abgestimmt werden. Weitere Outfits lassen sich entdecken und freischalten, was auch den Spielspaß zunehmend erhört. Und da die verschiedenen Kleidungsstücke eben mehrere Talente beherbergen, lohnt es sich jederzeit alle Orte mehrfach zu besuchen und auch Missionen zu wiederholen.
Doch auch ohne etwas zu wiederholen, verzaubert Lego City Undercover mit einem gigantischen Umfang. Die riesige offene Welt bietet so viele Möglichkeiten, die sich der Spieler im ersten Moment gar nicht ausmalen kann. Ihr könnt alles frei begehen und jegliche Fahrzeuge benutzen, die am Verkehr teilnehmen, oder nur herumstehen. Es spielt dabei nicht einmal eine Rolle, ob ihr einen LKW, einen Traktor, ein Cabrio, einen Polizeiwagen, oder ein Motorrad benutzt, um durch die Straßen zu jagen. Wem dies noch nicht reicht darf sich gerne weiter per Helikopter, Fahrrad, Pferd oder gar einem T-Rex (ja wirklich) fortbewegen. Selbst das Wasser kann mit einem Boot, oder gar einer Luftmatratze überwunden werden. Und gar ohne Fortbewegungsmitteln ist Chase gut unterwegs und erklimmt für jedwede Abkürzungen sogar Gebäude.
Auf den Dächern der fiktiven Stadt entdeckt ihr unter anderem Kontrollpunkte oder findet Bausteine. Bausteine? Na klar, denn wir spielen doch einen waschechten Lego-Titel, mit allem drum und dran. Da gibt es beispielsweise die Studs, welche optisch wie kleine runde Steinchen aussehen und in der gesamten Spielwelt verteilt sind. Diese einzusammeln ist zwar nicht oberste Priorität, doch trotzdem sinnvoll, wenn ihr weitere und spezielle Fahrzeuge oder Outfits erwerben möchtet. Im Hauptquartier der Polizei steht daher ein großer Rechner, der euren Wunsch von neuen Karossen gegen eine angemessene Bezahlung erfüllt. Die neuen Fortbewegungsmittel, die nun euren Fuhrpark schmücken, lassen sich an Rufplätzen ordern. Die Rufplätze selbst müssen aber erst erbaut werden, wodurch eine höhere Anzahl an Bausteinen gefordert wird. Gerade diejenigen, die ihrer Zerstörungswut freien Lauf lassen, werden nie Knappheit der Bauelemente verspüren. Zudem gibt es aber auch große farbige Steine, die einen erhöhten Wert besitzen. Möchtet oder müsst ihr ein Objekt erbauen, wie den beschriebenen Rufplatz, ein Schiff, oder eine Schrottpresse, sollten eure Besitztümer die speziellen Steinchen unbedingt vorweisen.
Steine, Steine und noch mehr Steine

Gerade die mysteriösen und seltenen bunten Steine lassen sich oftmals nicht sofort erkennen, sodass euer GamePad für ihre Ortung genutzt werden muss. Schaltet ihr den Modus ein, zieht sich eine Art Radar auf den Touchscreen des Tablett-Controllers. Per Bewegungsteuerung könnt ihr nun die Umgebung scannen, bis sich ein Objekt in eurem Radar auffindet. Damit ist aber der Aufgabenbericht des GamePads aber noch lange nicht vollendet, denn ihr könnt Audioscans vollziehen, oder Fotos der Umgebung schießen, um Verbrecher zu überführen. Parallel ist der Tablett-Controller aber auch ein Kommunikationsmittel und dient der Polizei, wie auch euren Auftraggebern als Kontaktquelle zu Chase. Hier erhaltet ihr weitere Instruktionen, oder lustige Kommentare von Frank, der mit seiner Talentlosigkeit nicht selten für einige Schmunzler sorgt.
Ansonsten nutzt Chase seinen nicht ganz so handlichen Kommunikator als Spurensuchgerät oder Karte, um neue Zeile besser ausfindig zu machen. Befindet ihr euch aber gerade in einem Fahrzeug, wird die Route zusätzlich mit grünen Steinchen unterlegt, da es sich als durchaus unpraktisch erweist, immer wieder einen Blick auf das GamePad zu werfen. Natürlich müsst ihr der Route bis zum nächsten Kontrollpunkt aber nicht folgen und könnt einige Absacker machen. Wie schon erwähnt ist die Spielwelt verdammt riesig und birgt unzählige Geheimnisse. Lustigerweise befindet sich auch ein Lego-Laden in der Stadt, der mit vielen anderen und interessanten Häuser sowie Orten das Stadtbild von Lego City abrundet. Dutzende Lego-Männchen laufen zudem herum, grüßen euch, fluchen oder führen Selbstgespräche. Durch den gigantischen Umfang dauert es weit über 100 Stunden, bis euer Spielstand auch nur ansatzweise auf 100% gelangt.
Bis ihr Rex abermals vor die Flinte bekommt, müsst ihr massig Missionen in vielfältiger Ausführung erledigen, die aber wiederum durch sehr lange Ladezeiten unterbrochen werden. Gerne zieht eine Minute ins Land, bis das Abenteuer fortgesetzt wird. Doch will ich jetzt nicht diesen kleinen Kritikpunkt ausweiten, sondern mich auf die tollen Dinge fixieren. Bekanntlich sind die Lego-Spiele ja sehr kinderfreundlich und das ist auch bei Lego City Undercover so. Chase besitzt 4 Lebens-Herzen, sind diese abgezogen, zerfällt der Gute in seine Einzelteile. Gewalt gibt es nur in abgemilderter Form und daher kann auch dieser Titel bedenkenlos für Kinder empfohlen werden. Dafür müssen die Käufer auf einen Online-Modus verzichten, was durchaus schade ist, denn wie cool wäre es gewesen, wenn alle Freunde mit demselben Spiel in Lego City herumlaufen könnten, um ihre ganz eigenen Abenteuer zu gestalten. Und wenn wir gerade bei Online sind, ist zu erwähnen, dass der Download aus dem eShop der Wii U ganze 22GB beträgt, was den internen Speicher der Heimkonsole sehr belastet.
Technik
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Natürlich siedelt Lego City Undercover nicht an der Realität an, trotzdem ist alles recht hübsch anzuschauen und bietet auch verschiedene Tageszeiten. Ebenso sind die Gebäude und Figuren toll dargestellt und eine reine Wohltat für das Auge. Wenngleich der Titel aber kein Grafikwunder ist, möchte ich zudem erwähnen, wie detailverliebt die Macher waren, denn in der gigantischen Welt bewegen sich massig Fahrzeuge und Figuren, die auch ohne Ruckeln auskommen. Das gesamte Szenario nimmt sich ebenso wenig ernst, daher erwarten euch noch slapstickartigen Videosequenzen und viele Parodien auf bekannte Filme sowie Serien, wie beispielsweise Starsky und Hutch, Titanic und Dirty Harry.
Auch der Sound bietet alles was ich von einem guten Spiel erwarte. Immer der Situation angepasst, erklingen die richtigen Töne, die mal mitreißend, sowie lustig daherkommen. In ländlichen Regionen hört ihr dann noch viele Tiergeräusche und Vogel zwitschern, was die Atmosphäre noch lebendiger wirken lässt. Doch hier muss ich unbedingt die Lokalisation hervorheben, denn die ist einfach nur grandios. Nicht nur die Stimmen und Betonungen der Protagonisten sind bestens umgesetzt worden, sondern auch die Witze, die oft die Dialoge bereichern. Dabei blieben Sprüche hängen wie: „Du hast die Schienen repariert – Freunde für immer“ sowie “Ich bin ein Polizist genau wie du…ähm, naja vielleicht nicht ganz genau wie du.“ und „haaalt! …oder… ich laufe dir weiter hinterher“. Der Humor selbst wird dem Ohr aber erst durch die vorgetragene Darbietung klar, die so trocken wie auch genial ist.
Der Steuerung kann ich auch nichts negatives entnehmen. Die Befehle gehen leicht von der Hand und sind übersichtlich zugeordnet. Natürlich ist dies auch wichtig, denn das Spiel ist für Groß und Klein gedacht. Trotzdem wurde darauf geachtet, dass sich die Fahrzeuge unterschiedlich steuern und so bricht ein Motorrad viel schneller als ein Polizeiwagen aus. Dies treibt den Anreiz an, alles ausprobieren zu wollen und sich in der Spielzeit zu verlieren. Ansonsten ist das wichtigste Steuerelement der Touchscreen des GamePads, denn hier können Orte via Bewegungsteuerung gescannt werden und auch Routen lassen sich per Fingerdruck festlegen.
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