Alan Wake REVIEW
Inzwischen schon ewig her, doch noch nicht aus dem Gedächtnis jedem gebannt ist – Alan Wake. Das Spiel mit einer unendlich gefühlten Entwicklungszeit, war nicht bei allen gut angekommen, doch woran scheiterte es eigentlich. Hat sich all der Zeitaufwand überhaupt gelohnt? Doch die größte Frage ist, worum geht es eigentlich?
Alan Wake ist ein Autor der sich gerne mit Romanen beschäftigt und diese schreibt. Doch seit einiger Zeit ist er einem Tiefpunkt verfallen und versucht nun seine Blockade im Urlaub zu lösen. Diesen verbringt er natürlich mit seiner Angetrauten, doch damit nimmt das Unheil seinen Lauf, denn über Nacht verschwindet seine Frau. Die Spur endet am großen See vor Alans gebuchter Hütte. Der Autor verfolgt die Spur, doch bleibt das Unterfangen ohne Erfolg. Und so beginnt die Suche, die einige überraschende Wendungen vorweist….
Das Spiel mit Licht und Schatten
Das Spiel Alan Wake lebt durch seine Licht und Schatten Reflexe und den Personen in der Geschichte, die stimmig zum Spiel sind. Somit ist die Lebhaftigkeit definitiv das größte Element. Natürlich reicht aber eine Schar an Protagonisten nicht aus, um eine gute und spannende Geschichte zu erzählen. Der Autor Alan Wake sucht zumeist im Dunkeln nach seiner geliebten Frau, was die Atmosphäre einen leichten Schlag ins Horror-Genre gibt. Eure wichtigste Waffe ist hierbei eine Taschenlampe, aber nicht etwa weil Alan Angst im Dunkeln hat, sondern weil es die Schwachstelle ist, von jenen Wesen, die ihn regelmäßig angegriffen. Diese Schattenwesen, die oft aus dem Hinterhalt kommen, werden über den Lichtkegel eurer Taschenlampe geschwächt. Ihr müsst dazu den Gegner kurze Zeit mit dem Lichtkegel fixieren. Ist dies ausreichend geschehen, seht ihr wie sich der Schatten vom Gegner kurz löst. Ist dies geschehen, müsst ihr in der Rolle von Alan zur Schusswaffe greifen. Zum Glück befindet sich gerade eine Pistole oder Gewähr im eigenen Inventar. Nichtsdestotrotz muss man mit der Munition sparsam sein, denn diese ist sehr knapp bemessen und sollte nur bei nötigen Situationen eingesetzt werden.
Manchmal kommt es aber zu einer recht hohen Anzahl an Gegnern, bei der die Taschenlampe nicht mehr ausreichen wird. In diesem Moment greift Alan abermals in sein Gepäck und wendet eine Lichtgranate an, die gleich mehrere Gegner gleichzeitig ausschaltet. Ist diese nicht zur Hand, hilft nur noch rennen und das werdet ihr sehr sehr oft. Um nicht immer gleich einen heldenhaften Tod sterben zu müssen, gibt es unzählige Laternen, unter den Ihr Schutz suchen könnt. Dort werdet ihr nicht nur von Monstern verschont, sondern eure Lebensenergie zudem wieder aufgefrischt. Um aber die Spannung weiter anzutreiben, muss das schützende Licht gelegentlich über einen Generator angeworfen werden. Damit das Licht den Bereich erhellt, reicht es lediglich aus, den jeweiligen Aktions-Knopf mehrmals hintereinander zu betätigen. Aber das Spiel – Alan Wake ist kein Resident Evil, in dem es darum geht, willenlose Zombis auszulöschen. Oftmals ist es schon ausreichend, die Flucht anzutreten und sich in Sicherheit zu bringen. Aber Alan rennt nicht nur allein durch Wald und Wiesen, oft hat er Begleiter an seiner Seite, die den Weg zur unbekannten Quelle des Bösen teilen und auch in den jeweiligen Situation aushelfen.
Gegner überall
Zu den Gegnern am Boden, kommen auch Gegner aus der Luft hinzu, die sich beispielsweise aus einer Schar Raben zusammenfügen und euch aus allen Himmelsrichtungen angreifen. Wieder sollte die Taschenlampe das Ziel fixieren und euch Sicherheit gewähren, was leider nicht immer klappen wird. Dies liegt nicht einmal an der Zielsicherheit jedes Einzelnen, sondern auch an einer Batterie, die sich langsam entehrt und ausgewechselt werden muss. Dies bedeutet für euch nicht selten, den Weg in ein gefährliches Gebiet erneut zu ebnen. Leider sind Batterien ebenso wie Munition Mangelware, was die Situation weiter zuspitzt.
Das Spiel enthält zudem viele überraschende Wendungen, bei denen gar nicht an ein Abbrechen zu denken ist. Bis zum Ende ist das Spiel mitreißend, fordernd und spannend. Auf Alans Reise kommt ihr an die unterschiedlichsten Orte vorbei und seid auch mal am helllichten Tage unterwegs, was wiederum die Abwechslung steigert. Zudem gibt es Passagen, in denen Ihr durch Springen Abgründe überwinden müsst, was wiederum ein perfektes Timing fordert. Ein Moment zu früh oder zu spät zwingt euch, den Abschnitt erneut zu beginnen. Zusätzlich fahrt ihr mit dem Auto die Straßen entlang und versucht dadurch bestimmte Orte in einem kürzeren Zeitraum zu erreichen, beziehungsweise damit auch gleichzeitig den Schattenbiestern zu entkommen.Leider ist die Steuerung des Wagens so miserabel, dass ihr sicherlich nicht lange daran Freude haben werdet. Doch möchte ich erwähnen, dass die Steuerung angenehmer gegenüber der Konsolen-Versionen sind.
Mit euer treuen Taschenlampe könnt ihr zusätzlich noch geheime Botschaften finden, die sich in jedem Winkel verstecken könnten. Diese erscheinen nur im Lichtkegel und weisen euch auf geheime Orte hin, die ansonsten recht unscheinbar erscheinen. Wem nun noch etwas fehlt darf sich auf die obligatorischen Endgegner freuen, die euch sogar mehrfach beehren. Diese sind aber mit ein wenig Taktik sehr leicht zu bezwingen und daher keine wirkliche Herausforderung. Doch damit es nicht zu langweilig wird, wurden auch einige Rätsel untergebracht und ihr bewandert sogar ein Labyrinth, das wie im bekannten Horrorstreifen “Shining“ daherkommt. Generell befindet ihr euch in einer interaktiven Umgebung. Man findet genug Spielereien um seinen Tag zu verschwenden. Darunter fallen das Anschalten von Fernseher und Radio, in dem ganze Berichte zu sehen/hören sind. Da kann man sich gerne mal eine Weile vor der Glotze hinstellen und sein Wissen auffrischen.
Technik
Die grafischen Eindrücke sind phantastisch und der Titel ist optisch auf höchstem Niveau. Die Ingame-Szenen sind genauso phantastisch wie die Videosequenzen, die oft ineinander verschmelzen. Die Figuren in der spannenden Geschichte sind angenehm ausgearbeitet und haben oft eine wiederkehrende und wichtige Rolle. Leblose Randfiguren sucht man im Spiel vergebens, was ein weiterer Pluspunkt ist. Die Umgebung im gesamten Spiel ist einfach nur wunderschön und zudem sehr detailliert und das, obwohl Alan Wake inzwischen nicht mehr ganz taufrisch ist. Jeder einzelne Ort den es zu entdecken gibt, ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden, was wiederum die lange aber berechtigte Entwicklungszeit erklärt. Licht, Schatten, Nebel oder das Wasser sind wie aus einem Film entsprungen und lassen oft genug eine reale Gänsehaut aufkommen, wenn sich die Situation zuspitzt.
Leise Klänge unterstreichen zudem diese gruslige Atmosphäre und wirken nie unpassend. Alans Begleiter lassen mitunter noch einige Witze vom Stapel, die das Spiel sogar in unheimlichem Momenten auflockern. Und wenn dann Leute verzweifelt einen Kritikpunkt suchen und auf die schlechte deutsche Synchronisation verweisen, muss ich mich fragen ob sie überhaupt das Spiel gespielt haben. Ich finde die Stimmen und Betonungen perfekt in Szene gesetzt. Die Dialoge sind sehr glaubwürdig und geben dem Ohr Spaß am verfolgen.
Die Steuerung kann individuell eingestellt werden und mit Maus/Tastatur, sowie Controller vollzogen werden. Jene die allgemein viel am PC spielen, sollten auch die herkömmlichen Methoden nutzen, der Rest lieber auf einen Controller umschwenken. Ansonsten werden die Befehle sehr schnell und genau umgesetzt, was dem Spiel einen letzten Schliff gibt.