Metroid Dread REVIEW

Eine Nintendo Direct läuft an. Es werden frische Inhalte gezeigt. Und plötzlich taucht eine Neuvorstellung auf! Wird da gerade ein neues Metroid vorgestellt? Ja, verdammt! Um mich bestmöglich auf den Releasetag vorzubereiten, habe ich erst einmal Metroid Returns Remake für den Nintendo 3DS erworben, um nach Other M wieder mit dem Franchise vertraut zu werden. Nun ist der Tag der Veröffentlichung und ich kann endlich loslegen, Samus Aran durch ihr neues Abenteuer zu manövrieren. Hach, wie habe ich dich vermisst…..

Eine Saga wird zum Ende geführt

Metroid Dread führt eine Saga zu Ende, die auf dem NES ihren Anfang nahm. Dennoch muss man zuvor keinen Titel der Reihe gespielt haben, um mit dem aktuellen Teil warm zu werden. All jene, die aber bereits das Franchise kennen, wird die kontinuierliche Weiterentwicklung nicht verborgen geblieben sein.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, dass diese Geschichte, die vor 35 Jahren ihren Anfang fand, zusammengehört, gibt es eine kleine Einleitung. In den kurzgehaltenen Filmchen werdet ihr unter anderem Zeuge, wie die Hauptprotagonistin ihren metallischen Anzug in der aktuellen Form aufgeben muss. Damit sind auch alle Upgrades verloren, die sich Samus einst mühselig angeeignet hat. Natürlich ist dies ein unpassender Zeitpunkt, denn ihr größtes Abenteuer steht an und bringt neue Gefahren mit. Alte Bekannte werden aber ebenfalls ein Wiedersehen einfordern und daran erinnern, warum die Reihe so besonders ist.

Alte Stärke neu verpackt

Wie bereits im Debüt von 1986, steuert ihr die knallharte Kopfgeldjägerin durch ein zweidimensionales Areal. Mit noch leichter Bewaffnung heißt es nun, sich vorkämpfen und jedwede Gegner aus dem Weg räumen. Dies funktioniert jedoch nur bedingt, denn in Metroid Dread gibt es einen neuen Feind, der gegen normale Angriffe resistent ist. Die E.M.M.I. Roboter stellen die aktuellen Bedrohungen dar, die es auf Samus abgesehen haben. Sogleich wird die Jägerin zur Gejagten – doch nicht auf Dauer.

Die Metroid-Reihe lebt vom Erkunden und dem Aufwerten des Power Suits, in dem Samus Aran sich all den Gefahren stellt. In den ersten Abschnitten seid ihr lediglich mit dem Beam ausgestattet, der einen Energiestrahl absondert. Zwar sind kleinere Gegner kein Problem, den E.M.M.I. Einheiten wird dadurch aber keinerlei Schaden zugefügt. Gefundene oder eroberte Upgrades steigern zwar die Handhabe, um aber eine brauchbare Gegenwehr zu erschließen, bedarf es noch härterer Geschütze.

Der E.M.M.I. geht an…. SAMUS ARAN!

Mit der ersten bezwungenen Einheit erhält Samus eine weitere Gabe. Wie es schon Mega-Man vorgemacht hat, kann sich die Kopfgeldjägerin die besondere Fähigkeit des schrottreifen Roboters aneignen und ferner dadurch neue Gebiete ebnen.

Metroid Dread ist so aufgebaut, dass mit jeder neuen Fähigkeit ihr dem nächsten E.M.M.I. entgegentreten könnt oder zumindest neue Abschnitte zugänglich werden, um weitere Upgrades einzuheimsen. Bereits erschlossene Areale werden dadurch erneut interessant und ermöglichen es, zuvor verschlossene Zugänge zu betreten.

Leider trefft ihr mit dem immer tieferen Vordringen auf neue Gegner, die sich nicht mehr so einfach abspeisen lassen. Glücklicherweise hat Samus ihre Erinnerung an die Konterattacke aus dem Metroid Returns Remake nicht verloren. Ein genaues Zielen kann aber ebenfalls viel Stress ersparen. Durch ein präzises Anpeilen mittels Beam, lassen sich Kontrahenten rechtzeitig vom Bildschirm tilgen, bevor sie überhaupt gefährlich werden können.

Jetzt aber richtig!

Spätestens mit der Hinzugewinnung des Morphballs entfaltet der Plattformer von Nintendo sein vollständiges Potenzial. Abkürzungen verringern den Laufweg und viele neue Gänge, die vorab nicht mehr als eine passive Beachtung erhalten haben, sind nun verfügbar. Verbaute Geheimgänge sorgen des Weiteren dafür, dass der Fundus nicht zu kurz kommt und neue Energiereserven freigeschaltet, sowie Kapazitäten erweitert werden.

Gleichzeitig werden aber auch die E.M.M.I. Einheiten immer trickreicher und dadurch gefährlicher. So bleibt Metroid Dread ein ewiges Katz und Maus Spiel. Dem Titel gibt dieses ständige Abverlangen einer Flucht aber eine besonders frische Mechanik.

amiibos und Savepoints

Mit dem neuen Metroid-Abenteuer darf ich meine amiibo-Sammlung endlich wieder abstauben – zumindest diese, die zur Reihe gehören. Einmal am Tag ist es mir vergönnt, die physischen Figuren über einen gesonderten Menüpunkt einzulesen, um Vorteile abzugreifen. Schnell ist die Lebensenergie wieder voll und die Raketenslots optimal gefüllt.

Im Übrigen darf man dank des neuen Teils auch bald seine amiibo-Sammlung erweitern. Im November 2021 soll ein Doppelpack an Figuren in den Handel kommen. Dabei ist natürlich Samus samt ihrem neuen Power-Suit, sowie der weiße E.M.M.I.-Roboter. Die Vorteile bei der Nutzung sind jedoch dieselben wie bei den bereits verfügbaren Metroid-amiibos.

Doch selbst, wenn keine amiibos bereitstehen, bleibt Metroid Dread mehr als fair. Ein „Game Over“ wird des Öfteren über den Bildschirm flimmern, wenn ihr nicht aufpasst und auch den Konterangriff verpatzt. Die Rücksetzungspunkte sind aber optimal gewählt und verlangen keine große Anstrengung, wieder an den Ort zu kommen, an dem euch der Exitus ereilte. Ein manuelles Speichern ist an vorgesehenen Stationen möglich.

Technik

Das Weltraum-Abenteuer rund um Samus Aran ist schön anzusehen. Interessanterweise zeigt die Seitenansicht einen relativ großen Bereich auf. Eine optimale Übersicht ist dadurch gewährleistet und E.M.M.I. Roboter werden rechtzeitig entdeckt. Hier wurde sich der Kritik des Metroid Returns Remake angenommen, bei dem die sichtbaren Areale geringer ausfielen. Zwar wirkt dadurch die Spielfigur auf der Switch wesentlich kleiner, für das Gameplay ist die gewonnene Weitsicht aber vorteilhafter.

Der Sound ist für mich ein besonders nennenswerter Faktor im Spiel. Wenn ich mit Samus durch die verschiedenen Abschnitte jage, bekomme ich ein akustisches Sci-Fi-Feeling geboten. Oftmals erinnert mich die musikalische Untermalung an Filme aus den sechziger Jahren. Diverse Werke jener Zeit fangen eine Extravaganz der Musik ein, die heutzutage kaum noch verwendet wird und eher seltsam wirkt. In Metroid Dread wird diese Art der Extravaganz wieder aufgegriffen und zur Schaffung einer perfekten Atmosphäre hinzugefügt.

Neben den ebenso tollen Soundkulissen, gibt es auch eine schöne akustische, wie bekannte Untermalung der Effekte. Dies wird überraschenderweise von einer deutschen Sprachausgabe begleitet, die zwar nicht umwerfend ist, aber vollkommen ausreicht.

Die Steuerung ist sehr präzise und bringt viele verschiedene Elemente mit ein. Durch die ständigen Upgrades an Fähigkeiten und neuen Waffen wird es aber im Verlauf des Spiels etwas unübersichtlich. Teilweise nutze ich den falschen Angriff aufgrund der Fülle an Möglichkeiten und muss mich der E.M.M.I. Einheit oder einem Endboss geschlagen geben.

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Tolle Atmosphäre, die einem Metroid-Spiel würdig ist
  • Genialer Sound und schöne Soundeffekte
  • Durch die E.M.M.I. Einheit kommt neue Frische ins bekannte Gameplay
  • Faire Savepoints

thumbs-up-icon

Cons
  • Im Verlaufe des Spiels wird die Steuerung verkompliziert

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Spiel Bewertung
Singleplayer
92
92
Super
-
Multiplayer

FAZIT

Sage ich es mal simpel: Metroid Dread haut nochmal ordentlich einen raus! Samus Aran schafft es, mich nahezu 9 Stunden in ihren Bann zu ziehen und die aktuelle Geschichte in nur 3 Phasen durchzuspielen. Und wer dies nun vielleicht sogar als Kritik sieht, ist weit weg von dem, was ich damit sagen möchte. Schon mit dem Start des ersten Durchlaufs konnte ich den Titel kaum beiseite legen. Falls dies doch geschah, war es weder aus Frust, noch aus fehlendem Interesse. Metroid Dread erfüllt mir all das, was ich noch bei den gespielten Vorgängern vermisst habe. Die Dynamik wurde weiter ausgebaut und mit der ständig geforderten Flucht trifft weitere Spannung auf ein gelungenes Gameplay. Die Reihe bleibt sich dabei an jeder Stelle treu und versucht keine überflüssigen Experimente, um massenhaft Features zu verbauen. Der Plattformer ist genau richtig, so wie er letztlich geworden ist!

- Von  Rena

Metroid Dread zeigt, was in der Reihe wirklich steckt.
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