F1 2021 REVIEW
Die aktuelle Formel 1 Saison ist bereits im vollem Gange und bietet mit dem packenden WM-Kampf zwischen dem jungen Max Verstappen und dem 7-fachen Champion Lewis Hamilton spannende Rennen. Nun ist mit F1 2021 auch die aktuelle Version der Videospiel-Reihe erschienen und dies zum allerersten Mal für die neuen Konsolen-Generation. Außerdem steht bei F1 2021 Electronic Arts als Publisher zur Verfügung. Wir verraten euch, wie sich die Rennsimulation im aktuellen Jahr so geschlagen hat.
Breaking Point – Der neue Storymodus
Die wohl größte Neuerung des Spiels dürfte uns sofort im Hauptmenü ins Auge springen. Mit „Breaking Point“ bietet F1 2021 zum ersten Mal in seiner jahrelangen Geschichte einen Storymodus an. Dieser erinnert ein klein wenig an die Geschichte der Fifa-Reihe rund um Alex Hunter und soll uns für einige Stunden bei Laune halten. Und dies ist den Entwicklern unserer Meinung nach auch sehr gut gelungen.
Wir übernehmen die Kontrolle über Aiden Jackson, einem aufstrebenden Nachwuchstalent aus England. Dieser hat gerade sein letztes Rennen der Formel 2-Serie erfolgreich abgeschlossen und wagt nun den Schritt in die Königsklasse. Zu Beginn des Spiels dürfen wir aus einem der fünf schwächeren Teams der Formel 1 das passende Team für uns wählen. Zu Wahl stehen hierbei: Alfa Romeo Racing, Alpha Tauri F1 Team, Aston Martin Cognizant F1 Team, Haas F1 Team sowie Williams Racing. Spielerisch macht es jedoch keinen Unterschied, für welchen Rennstall wir uns am Ende entscheiden werden.
Wer jetzt allerdings erwartet, dass wir mit Aiden Jackson eine komplette Formel 1-Saison erleben dürfen, der wird schnell enttäuscht. Denn wir springen nur jeweils in ausgewählte Rennen und sollen diverse Aufgaben erledigen. So müssen wir beispielsweise in Großbritannien nach einem späten Reifenschaden die benötigten Punkte erzielen. Oder aber wir sollen in Australien mit einem defekten Getriebe noch die schwarz-weiß-karierte Flagge erreichen. Dadurch ist die Karriere allerdings auch sehr schnell durchgespielt, was keinesfalls ein großer Störfaktor ist, da die rund 6-7 Stunden sehr unterhaltsam sind. Leider spielt es am Ende des Rennens keine große Rolle, ob wir als Erster durchs Ziel fahren oder so eben gerade unsere Zielvorgabe erfüllen.
Zwischen den jeweiligen Rennen führen hübsch animierte Videosequenzen die Handlung fort. Gelegentlich bekommen wir auch telefonische Anrufe unseres Bosses oder der Familie, die uns in jedem Rennen unterstützen. Auch eine fiktive Social-Media-Plattform, mit zahlreichen Reaktionen anderer Stars des Sports sowie Journalisten, ist wieder enthalten. So lesen wir regelmäßig Feedback in diversen Posts. Unter anderem befindet sich mit DaveGaming auch ein bekannter F1-Youtuber aus Deutschland dort wieder – sehr cool gemacht.
Wunsch der Community wurde erhört
Codemasters hat endlich auf den Wunsch seiner treuen Community gehört und schenkte F1 2021 eine Koop-Karriere. So dürft ihr endlich mit einem eurer Freunde gemeinsam eine Fahrerkarriere spielen und das sogar online. Im Vorgänger konntet ihr hingegen einzig über Splitscreen eine komplette Saison zusammen erleben. Doch nun dürft ihr auch euer Team verbessern und im Laufe der Karriere dieses sogar wechseln. Ob ihr dabei gemeinsam mit eurem Freund als Teamkollegen oder als Rivalen an den Start gehen möchtet, liegt jetzt in eurer Hand.
An den bereits bekannten Modi wurde sonst nur recht wenig getan, die Änderungen liegen hier eher im Detail versteckt. Wir haben nun die Möglichkeit, lästige Interviews nach einem Rennen zu deaktivieren. Und auch die Entwicklung unseres Fahrzeuges kann komplett in die Hände der KI gelegt werden, wenn wir uns rein auf das Fahren konzentrieren möchten. Für Einsteiger durchaus eine interessante Option, Experten werden wohl weiterhin selbst die Kontrolle bei der Entwicklung des Boliden behalten wollen.
Beim Fahrverhalten hat sich in F1 2021 hingegen nur wenig getan. Die Fahrzeuge liegen weiterhin sehr gut auf der Strecke und lassen sich besonders auf den neueren Controllern bzw. dem Lenkrad gut steuern. Jedoch haben die Entwickler das Gameplay ein wenig mehr in Richtung Simulation geschoben. Die Randsteine in einigen Kurven sind besonders knifflig und fordern höchste Aufmerksamkeit, sonst haben wir uns schneller gedreht als uns lieb ist. Und das trotz einer aktivierten Traktionskontrolle. Auch der Reifenverschleiß ist noch einmal einen Ticken realistischer, sodass sich das Fahrverhalten bei abbauenden Reifen spürbar verschlechtert. Bei den konkurrierenden KI-Piloten merkt man das Abbauen und das Verschlechtern der Rundenzeiten hingegen ein bisschen zu wenig.
Zum jetzigen Zeitpunkt des Spiels fehlen noch drei Strecken aus dem aktuellen Kalender, sodass wir uns mit 20 Rennen pro Saison zufrieden geben müssen. Die Strecken Imola, Portimao und Jeddah werden zu einem späteren Zeitpunkt als kostenloses Update angeboten. Genauere Infos gibt es momentan leider noch nicht.
Mehr Details dank Next-Gen
Da F1 2021 zum allerersten Mal auf den Next-Gen-Konsolen veröffentlicht wurde, dürfen wir uns dank neuerer Technik über eine schönere Grafik freuen. Dadurch profitiert natürlich auch das verbesserte Schadensmodell, sodass wir nun viel mehr Teile des Autos nach einem Crash verlieren können und Einschläge in die Streckenbegrenzung nun deutlicher optische Makel hinterlassen.
Der Sound der F1-Boliden klingt wieder ordentlich und erinnert stark an die originalen Vorbilder. Und auch die Kommentatoren vor und nach dem Rennen sorgen für eine gelungene TV-Atmosphäre. Wichtige Informationen unseres Teams erhalten wir über den Sound-Ausgang des Controllers, ebenfalls sehr ordentlich.
Der Online-Multiplayer konnte uns mit einer stabilen Verbindung zum Server überzeugen. Auch die Auswahl eines Einsteigermodus, welcher mit besonders kurzen Rennen und deaktiviertem Schadensmodell daher kommt, hat uns positiv überrascht. Weniger gut gefallen haben uns allerdings die Fahrer, welche die Formel 1-Simulation leider sehr oft mit einem örtlichen Autoscooter verwechselten und so uns des Öfteren ein Rennen versauten. Doch dafür können die Entwickler nun mal recht wenig.
Pro & Kontra
- Neuer unterhaltsamer Storymodus
- Realistischeres Fahrverhalten
- Verbessertes Schadensmodell
- Technik dank Next-Gen überzeugend
- Story linear mit wenigen Auswirkungen unserer Ergebnisse
- Aktuell nur 20 von 23 Strecken enthalten