Onechanbara Z2: Chaos REVIEW

Publisher NIS America fasst Onechanbara Z2: Chaos auf dem Rückentext bereits ganz gut zusammen: Bikinis + Schwerter + Zombies + Kettensägen = Chaos. Sehr viel mehr braucht man über das kunterbunte Hack ´N Slay aus der japanischen Schmiede Tamsoft eigentlich nicht wissen um abzuschätzen, ob das Spiel dem eigenen Gusto entspricht oder nicht. Ob hinter dem Fanservice um halbnackte Zombie-Jägerinnen aber auch spielerisch ein guter Titel steckt?

Story? Unnötiger Ballast

Ich möchte nicht abstreiten, dass Onechanbara Z2: Chaos eine Rahmenhandlung besitzt. Allerdings ist diese für das Spiel in keinster Weise essenziell, denn der Fokus liegt ganz klar auf dem Gameplay. Die Story-Abschnitte – mal in Standbildern, mal in Zwischensequenzen präsentiert – dienen eher als Kleber zwischen den Level, die beispielsweise an einem japanischen Hafen oder einem Strand in Los Angeles spielen. Allen Level gemein ist, dass sie von einer Armee voller Untoter und sonstiger Höllenwesen bevölkert sind, die nichts anderes wollen, als den vier leicht bekleideten Protagonistinnen an die eh schon kaum vorhandene Wäsche an ihren Körpern zu gehen.

Die beiden Schwesternpaare Kagura und Saaya, sowie Aya und Saki wissen sich dank Katana, Kettensäge, Fäusten und anderen Waffen aber mehr als recht zu wehren. Spielerisch bewegt man sich dabei irgendwo zwischen Dynasty WarriorsDevil May Cry und Bayonetta. Die Komplexität der Konkurrenz erreicht Onechanbara Z2: Chaos aber leider nicht, obwohl das Potenzial vorhanden ist.

Kettensägen-Futter

Das Spielprinzip von Onechanbara Z2: Chaos ist primär darauf ausgerichtet, möglichst viel Schmiermittel für die Schwerter und Kettensägen unserer vier Amazonen zu liefern. Und mit Schmiermittel meine ich in diesem Fall möglichst viel Blut und umherfliegende Extremitäten. Gepaart ist der hohe Gewaltgrad mit einer angenehmen Prise B-Movie Flair und einer absoluten Überzeichnung von Charakteren und Szenario. Dieser gewollt billige Touch sagt mir auch ziemlich zu, zumal Onechanbara Z2: Chaos einen angenehmen Eigenhumor mit sich bringt und zu keiner Minute ernst genommen werden möchte.

Der sympathische B-Movie Flair täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass hinsichtlich Gameplay einige Mängel vorhanden sind. Im Grunde funktioniert das Kampfsystem sehr gut, die einzelnen Kombos sind recht schnell erlernt und es gibt sogar einige etwas komplexere Tricks, die ein gutes Timing erfordern. Allerdings belohnt das Spiel nicht besonders aufwendige und lange Kombo-Ketten, sondern ob und wie oft man zwischen den vier jederzeit wechselbaren Spielfiguren getauscht hat. Das macht das Erlernen der anfangs sehr überladen wirkenden Steuerung eigentlich überflüssig, schließlich lassen sich die nicht sonderlich schlauen Gegner auch mit wildem Button-Smashing in die ewige Ruhe befördern. Zwar ist Onechanbara Z2: Chaos dadurch sehr einsteigerfreundlich gestaltet, allerdings beraubt Entwickler Tamsoft seinem Spiel den Tiefgang.

Immer das Gleiche

Schwerwiegender ist allerdings, dass es kaum Abwechslung gibt. In dem gut 5-6 stündigen Storymodus läuft jeder Level nach dem Schema „Besiege Zombie-Welle A, gehe weiter, besiege Zombie-Welle B, gehe weiter, besiege Zombie-Welle C…“ ab. Sehr viel mehr hat Onechanbara Z2: Chaos nicht zu bieten, wodurch sich der Spielspaß sehr schnell abnutzt und Ermüdungserscheinungen auftreten. Selbst die Bossgegner, die nach einiger Zeit auch noch recycelt werden, bringen kaum neuen Schwung. Zwar sind die Bosse anspruchsvoller als die normalen Gegner gestaltet, allerdings erfordern auch diese kaum taktische Finesse vom Spieler. Mir vollkommen unverständlich ist, warum nicht zumindest ein lokaler oder online Koop-Modus implementiert wurde. Die einzige Interaktion mit anderen Spielern findet über eine Rangliste statt. Hier lassen sich eigene Erfolge und Errungenschaften mit denen von anderen Spielern weltweit vergleichen. Nett, aber eben nicht mehr und sicherlich kein Ersatz für einen sich anbietenden Mehrspieler-Part.

Spätestens ab der Hälfte der Spielzeit des Story-Modus quält man sich beinahe schon durch die Zombie-Massen. Der zusätzliche Missions-Modus, in welchen die Areale aus der Kampagne noch einmal in Bestzeit angegangen werden können, motiviert nach Beendigung der Story kaum. Lediglich die diversen Herausforderungen locken noch einigermaßen den Spielergeist. Immerhin kann man so allerhand neue Sachen freischalten. So kann man die von den Gegnern gesammelten Orbs gegen unzählige neue Attacken, neue Waffen und diverse Items eintauschen. Für die angepeilte Zielgruppe dürften aber die freischaltbaren Kostüme für Kagura und Co. noch interessanter sein, immerhin erlauben es die frischen Outfits und Accessoires die Heldinnen nach eigenem Geschmack neu einzukleiden. Wobei…wirklich viel Kleidung bekommen die Damen auch durch die zusätzlichen Kleider nicht an den Leib…

Hübsche Hauptfiguren, hässlicher Rest

Dass Onechanbara Z2: Chaos über kein sonderlich großes Budget verfügt hat, sieht man auch der Technik an. Vor allem grafisch hinkt das Spiel nämlich mindestens eine Konsolengeneration hinterher. Während die vier Hauptfiguren sehr detailliert gestaltet sind und – natürlich – diverse Extras, wie Brustanimationen jenseits jeglicher physikalischen Logik mit sich bringen, ist der gesamte Rest in der Regel ziemlich altbacken. Die Level sind vollkommen unspektakulär und wirken arg monoton, Wegbegrenzungen sind teilweise sehr willkürlich gesetzt und bestehen in schlimmsten Fällen aus unsichtbaren Mauern und die Gegner sind einfach nur potthässlich. Immerhin machen die kunterbunten Effekte ein bisschen was her und ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass die Action dank der schnittigen 60 Frames durchaus ansprechend aussieht.

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Pro
  • Im Grunde unterhaltsames Spieldesign…
  • Jede Menge Trash- und B-Movie Charme

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Kontra
  • …welches aber sehr schnell an Reiz verliert
  • Technisch altbacken
  • Kaum Herausforderungen

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Pro & Kontra

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Pro
  • Im Grunde unterhaltsames Spieldesign…
  • Jede Menge Trash- und B-Movie Charme

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Kontra
  • …welches aber sehr schnell an Reiz verliert
  • Technisch altbacken
  • Kaum Herausforderungen

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