Diablo 2 REVIEW

Wenn man die Begriffe Rollenspiel und PC verbindet, wird ein Titel sicher mehrfach benannt. Ein Bestseller und das schon seit vielen Jahren. Es handelt sich um Diablo 2 mit dem zugehörigen Add On: Lord of Destruction. Preisgekrönt und in aller Munde, kommt man an diesem Spiel kaum vorbei. Und nicht nur weil es gut ist, sondern auch, weil es die Vorlage für viele weitere grandiose Rollenspiele bietet. Doch was steckt hinter der Faszination, die über Jahre anhält?

Wie so oft sucht ihr zu Beginn erst einmal euren Charakter aus, mit dem ihr dem Bösen entgegenwirken wollt. Besitzt ihr das Expansions-Pack, kommen sogar noch 2 weitere Klassen hinzu, die sich in ihren Fähigkeiten sehr voneinander abheben. Natürlich sind es nicht nur die Nah- und Fernkunstkämpfe, die sie unterscheiden, sondern auch viele spezielle Zauber. Darunter fallen Naturgewalten oder Wurfgeschosse, die mit Magie belegt sind. Aber auch das Beschwören findet Anwendung. Ob Skelettkrieger oder Golem, alleine müsst ihr euren Weg nicht bestreiten, wenn ihr die richtige Charakterklasse gewählt habt.

Jäger und Sammler

diablo2

Damit ihr überhaupt auf die Magie zurückgreifen könnt, ist es wichtig, euren Protagonisten zu stärken. Dies geschieht ganz simpel, denn mit jedem vernichteten Feind erhaltet ihr Erfahrungspunkte. Am unteren Bildschirmrand findet sich eine Skala. Ist diese gefüllt, steigt euer Held in der Stufe auf und kann seine Attribute erweitern. Punkte lassen sich beispielsweise auf Intelligenz, Stärke oder Abwehr verteilen. Ausruhen könnt ihr euch darauf aber nicht, denn auch die Gegner werden in den zukünftigen Gebieten immer hartnäckiger. Daher kommen wir wieder auf die Magie zu sprechen, die sehr individuell einsetzbar ist. Mit jeder neuen Stufe dürft ihr euren Magiebaum erweitern, indem ihr neue Zauber erlernt oder bereits gelernte Zauber ausbaut. Dies gibt euch immer einen Vorteil gegen eure Feinde und kann sogar kombiniert werden. Nach einigen erreichten Erfahrungsstufen dürft ihr gleichzeitig Schilde hervorrufen und Mitstreiter beschwören. Dies geht natürlich nicht grenzenlos, was euch eine blaue kreisrunde Anzeige am unteren Bildschirmrand suggeriert. Ist das sogenannte Mana aufgebraucht, muss dieses mittels Trank aufgefüllt werden oder einiges an Zeit verstreichen. So wie auch die Lebensenergie, füllt sich das blaue Mana selbstständig auf und erweitert sich derweil mit jedem Stufenanstieg eures Charakters.

Der Reiz des Spieles ist aber ein anderer, denn endlich kann der Jäger und Sammler in euch wieder die Kontrolle übernehmen. Dutzende Utensilien finden sich in Kisten oder versteckt hinter Gerüsten. Doch am meisten werfen die Gegner ab, dessen letzter Atemzug von euch abgelöst wird. Der leblose Leib kann nun geplündert werden und offenbart oft Wertvolles. Es lassen sich hauptsächlich Rüstungen und Waffen finden, die verschiedene Attribute aufzeigen. So können die Fundsachen durchaus weitere Punkte auf Magie, Abwehr und Stärke verteilen oder verschiedene Schutzzauber auslösen, die einem Gegner schaden, sofern er euch berührt. Einige der Prachtstücke beherbergen sogar Sockel, in denen ihr Edelsteine einbringen könnt, die weitere Besonderheiten auf die Waffen und Rüstungen übertragen.

Natürlich gibt es noch viele andere Dinge zu finden, die auch durchaus nützlich sind und ebenso Werte vergeben, wie zum Beispiel die Runen. Zudem finden sich noch Stadtportale, die euch zur letzten Stadt und wieder zurück führen. Es gibt aber auch seltene Gegenstände, die goldfarben oder grün gekennzeichnet sind und sich dadurch schon speziell hervorheben. Die goldenen Gegenstände gelten als besonders mächtig und vergeben zumeist einige hohe und gute Besonderheiten auf den Charakter. Die grünen Gegenstände hingegen sind Teile ganzer Sets und schöpfen ihre Macht nach der Anzahl der getragenen Rüstungsgegenstände. Dies bedeutet, umso mehr Dinge eines Sets sich an eurem Körper befinden, desto mehr Fähigkeiten werden euch zuteil, die Angriff wie auch Schutz abdecken.

Doch ist nicht immer gleich ersichtlich, was welcher Gegenstand bietet, denn manche Teile müsst ihr erst mit Hilfe spezieller Rollen identifizieren. Fehlen euch noch gewisse Dinge, oder eure Rüstungen sind abgenutzt, darf auch gerne ein Tauschhandel betrieben werden. Altes Zeug, was die Reparatur nicht mehr wert ist, darf dabei bei verschiedenen Händlern gegen Bares eingetauscht werden. Mit voller Brieftasche ist es euch möglich, in neue Waffen und Gegenstände zu investieren und so die Reise gut geschützt fortzusetzen. Andrerseits kann leider nicht jedes gute Stück erworben werden, denn ein Nahkämpfer trägt ungern einen Bogen in der Hand, sodass ihr in dieser Hinsicht wiederum stark eingeschränkt seid.

Ferner gibt es noch eine weitere Besonderheit, denn schon am Anfang eurer Reise kommt ihr an Orte, in denen Gegner auf euch warten, die schier unbesiegbar sind. Doch auch wenn Diablo 2 in Abschnitte unterteilt ist, dürft ihr wieder zurückkehren und erneut eurer Glück versuchen, wenn es Charakterstufe und angelegte Ausrüstung zulassen. Ein Lohn wird euch gewiss sein und den Sammeldrang weiter steigern. Doch durch diese besonders schwere Brocken kommt die taktische Raffinesse nicht zu kurz und geben Anfängern wie auch Profis genügend Handlungsmöglichkeiten, die selbst nach dem Durchspielen nicht enden. Habt ihr Akt 5 erfolgreich beendet, beginnt ihr mit einer erschwerten Schwierigkeitsstufe erneut, bis ihr euch im dritten Durchgang wiederfindet, der wirklich alles abverlangt und nicht umsonst als Hölle bezeichnet wird.

Doch verzagt nicht, ganz alleine müsst ihr die Welt nicht retten. Es lassen sich auch Söldner anheuern, die euch, wo sie nur können, Unterstützung zuteil werden lassen. Wem dies auch nicht reicht, kann gleich auf den Multiplayer wechseln und mit bis zu 8 Leuten Diablo und seine bösen Schergen kennenlernen.

Technik

Aus heutiger Sicht eher anstrengend. Dank einer geringen Auflösung (800×600), stach die Grafik aus damaliger Perspektive wiederum sehr hervor. Sprich, aus dem Blickwinkel von 2000/2001, bekommt ihr ein Meisterwerk zu sehen, dass viele Details bietet und auch Massenschlachten gut und ohne Ruckeln darstellt. Via Patch kommen noch einige Verbesserungen hinzu, welche die düstere und gelungene Atmosphäre bekräftigen. Dies wird mitunter durch Zwischensequenzen erweitert, die euch die Geschichten rund um Diablo und Baal näher bringen.

Der gelungene Sound scheint die Jahre gut überstanden zu haben. Er wirkt nach wie vor stimmig mit der Situation und zudem beklemmend, fordernd und düster zugleich. Unterlegt wird dies mit einer deutschen Sprachausgabe, die eine gute Klangkulisse darbietet.

Die Steuerung ist leicht erklärt. Via Maus und Tastatur rückt ihr Baal und Diablo auf die Pelle. Hauptsächlich werden die Kommandos mittels der linken und rechten Maustaste suggeriert. Doch auch per Tastatur könnt ihr Befehle ausführen und so euren Charakter schneller heilen oder ihn zum Rennen zwingen. Dabei sind die Tasten gut gelegt, können aber in den Optionen angepasst werden, sodass jeder auf seine individuelle Steuerung zurückgreifen kann.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
92
92
Super
92
Multiplayer

FAZIT

Diablo 2 ist das Meisterwerk für jeden Rollenspielfan schlechthin. Nicht einmal der dritte Teil kann dem Vermächtnis gerecht werden. Fast jeder, der Diablo 2 gespielt hat, weiß, dass das Spiel Wochen, Monate und gar Jahre verschlingt und selbst heutzutage noch nicht altbacken ist. Die unzähligen Ausrüstungsgegenstände und Möglichkeiten geben ein Suchtpotenzial her, was in dieser Form kein anderer Titel bieten kann. Wer also das perfekte Rollenspiel sucht, ist hier genau richtig. Wenngleich die Grafik nicht mehr zeitgemäß ist, überdeckt der Spielspaß diesen Negativfaktor bestens.

- Von  Rena

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