Rocket League REVIEW
Männer stehen auf Deutschlands beliebteste Sportart, den Fußball, und auf schnelle Autos. Eben jene beide Kategorien werden nun mit Rocket League bestens abgedeckt, denn im Grund funktioniert das Spiel wie eine Art Autoball, welches durch Stefan Raabs TV Total Autoball-WM bekannt wurde. Nun könnt ihr an eurer Konsole PlayStation 4 oder dem PC selbst das Steuer in die Hand nehmen und virtuell auf Torejagd gehen. Wir konnten den Überraschungstitel Rocket League bereits Anfang Mai während einer Beta-Phase antesten und waren schon damals positiv angetan. Ob das Spiel diese Euphorie bestätigen kann und ob man in Sachen Umfang zulegen konnte, erfahrt ihr in unserer Review zum Spiel.
Langzeitmotivation ist absolut vorhanden
Nachdem Rocket League in der Beta-Phase rein auf einen Online-Modus mit jeweils 2, 4 und 6 Spieler auf dem Feld reduziert wurde, hat man für die Vollversion des Spiels einiges nachgelegt. Nach dem Starten des Spiels wählen wir uns ein Fahrzeug und können dies für die beiden Teamfarben Blau und Rot unterschiedlich optisch tunen. Dabei haben wir bereits zu Beginn eine große Auswahl an Tuningteilen, die unser Auto zu einem einzigartigen Einzelstück werden lassen.
Haben wir unseren fahrbaren Untersatz zusammengestellt, so können wir im Hauptmenü aus einen der zahlreichen Spielmodi auswählen. Hierbei stehen uns Freundschaftsspiele in 4 unterschiedlichen Teilnehmerzahlen sowohl online als auch mit der CPU zur Verfügung. Außerdem können wir uns im Online-Modus im 1vs1, 2vs2 oder 3vs3 in einem Ranking-Match messen und uns so stetig in eine höhere Liga spielen. Durch einen Sieg bekommen wir Punkte mit denen wir dann auf immer stärkere Gegner treffen, Niederlagen kosten eben jene Punkte wieder. Außerdem werden in diesem Modus jedes Tor, Vorlage oder Siege von euch gezählt und in einem Ranking mit vielen anderen Spielern verglichen.
Offline können wir uns in einer Liga in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Spieltagen mit diversen KI-Teams messen und im besten Falle am Ende einen Pokal gewinnen. Seid ihr noch neu im Spiel empfiehlt sich zum Start hin das ausführliche spielerische Tutorial, welches auch in verschiedenen Schwierigkeitsgraden euer Können auf die Probe stellt. So bekommt ihr ein erstes Gefühl für euer Fahrzeug und denn großen Ball. Denn die Ballphysik ist zu Beginn des Spiels etwas ungewohnt.
Und ab geht die wilde Fahrt
Bekannterweise liegt die ganze Wahrheit ja auf dem Platz, also stürzen wir uns sofort in die erste Online-Partie im 3vs3. Nachdem wir einem Team zugeordnet wurden und die restlichen fünf Spieler bereit sind, kann es auch schon losgehen. Jedes Match dauert 5 Minuten, wobei die Zeit bei Toren natürlich angehalten wird. Der Anstoß eines Spiels läuft in jedem Spiel gleich ab – alles Fahrer stürzen sich auf die Kugel in der Mitte und so entsteht erst einmal ein kleines Chaos um den Ball.
Unser Ziel ist es natürlich den Ball in das gegnerische Tor zu versenken und den Gegner eben an jenem Vorhaben zu hindern. Wir merken schnell, dass sich im Vergleich zur Beta-Phase spielerisch nicht viel getan hat. Mit gelben Kugeln und Feldern füllen wir weiterhin unseren Turbo auf, mit dem wir für einen kurzen Moment einen oftmals spielentscheidenden Vorteil bekommen, wenn wir dem Gegner mit dem richtigen Einsatz des Boosts im letzten Moment noch die Kugel vor der Nase wegspitzeln oder wir mit hoher Geschwindigkeit ein Tor auch aus weiterer Entfernung erzielen können. Außerdem können wir mit dem Einsatz des Turbos andere Spieler zerstören und somit für eine kurze Zeit aus dem Spiel nehmen, diese werden anschließend zurück an das eigene Tor gesetzt. In manchen Situationen ein kleiner nützlicher Vorteil.
Wände oder Decken sind in Rocket League ebenso befahrbar wie die eigentliche Arena. Von diesen gibt es zwar bisher noch nicht sonderlich viele, allerdings können diese durch unterschiedliche Tageszeiten sowie dem Einsatz von Regen sehr abwechslungsreich sein und überzeugten uns im Test. Allerdings sollte auf Dauer schon noch etwas nachgelegt werden, was durch DLC’s sicherlich noch erfolgen wird.
Nach einer Zeit der Eingewöhnung spielt sich Rocket League sehr flüssig, erste Erfolge lassen sich sehr schnell verbuchen. Wir erhalten Erfahrungspunkte für Pässe zu Mitspielern, Torschüssen oder Rettungsaktionen in der Verteidigung – Tore geben uns mit satten 100 Punkten in einem Ranking-Match die meisten Erfahrungspunkte. Diese werden während des Matches addiert und nach jeder Partie ausgezahlt. Der Sieger der Partie und der wertvollste Spieler des Siegerteams erhält zusätzliche Erfahrungspunkte. Leider haben wir dadurch besonders in Random-Matches oft den Eindruck, dass die eigenen Mitspieler nur an ihre Punkte und weniger an ein Teamspiel denken. So mussten wir öfters erleben, wie Mitspieler ein Tor kurz vor der Torlinie noch stehlen, nur um die Punkte einzusacken.
Technisch ist noch nicht alles Gold was glänzt
In unserer Preview zu Rocket League lobten wir die recht tolle Grafik in einer Beta-Phase, welche größtenteils flüssig und in guter Qualität über den Bildschirm lief. Leider wurde daran nur sehr wenig bis zum Release verbessert, die Grafik wurde größtenteils übernommen. Effekte sehen weiterhin toll aus allerdings sehen wir nicht selten Kantenflimmern und unscharfe Texturen. Das Spiel läuft weiterhin in 60FPS über den Bildschirm, was heute leider nicht in jedem Spiel selbstverständlich ist.
Auch der Sound der Fahrzeuge kann überzeugen, eine Hintergrundmusik während der Spiele gibt es hingegen nicht. Das ist etwas schade, denn eine passende Untermalung würde die Atmosphäre noch einmal etwas steigern. Allerdings ist dies kein großer Störfaktor, eben eine kleine Randnotiz für kommende Spielinhalte.
Während unseres Tests lief das Spiele größtenteils flüssig und ohne Probleme. Wartezeiten auf neue Partien hielten sich in einem ordentlichen Rahmen, besonders zu späterer Stunde dauerte die Suche nicht länger als 30-60 Sekunden. Doch leider kam es gerade bei einem höheren Spieleraufkommen auf den Servern zu vereinzelten Lags, die ein Weiterspielen in seltenen Fällen sogar unmöglich machten. Dies hat sich im Laufe der Zeit allerdings schon enorm verbessert, gänzlich ausbleiben die Lags allerdings noch nicht.